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außerdem als eines der „Zentren aus der Zeit"
prädestiniert war, diese Ausstellung hier zu veran-
stalten. Er betonte, wie wichtig es ist, solche
Ausstellungen in so umfassender Form darzustellen,
weil: ,Die Möglichkeit schließlich, solche
europäischen Austellungen wie diese zu veran-
stalten, ist ein weiteres Instrument des Europarates,
sozusagen eine Waffe aus unserem Arsenal der
Freiheit, bei dem Papier zumindest in der Logistik
keine geringe Rolle spielt".
Gleichzeitig ist diese Ausstellung einJubiläum, denn
die Idee, im Rahmen des Europarates Kunstausstel-
lungen zu veranstalten, ist nahezu auf den Tag
25 Jahre alt. So ist denn auch mit dieser 15. Kunst-
ausstellung des Europarates eines gewährleistet: die
Verteidigung und Erhaltung gemeinsamen kulturellen
Erbes. Die kulturelle Identität der Völker und
Länder als eine Stütze des Fortschrittes werden
1 Karl Plattner, Killer, 1976l77, TemperalPergament 1 Egtrlglzdhghgiirägimgas kranke Kind (Ausschnitt), 1596,
mehr 19 europäischen Staaten im Europarat bilden. ' c
So hofft man. (Abb. 8.) ' '
Udine - Biennali d'Arte Antica
In der Villa Manin di Passariano wurde diesen
Sommer durch zwei Ausstellungen neuerlich Hilfe
und Unterstützung für das Bestreben, Friaul
wiederaufzubauen, geleistet. Diesen Sommer auch
konnte man nahe Wien in dem Wachaustädtchen
Dürnstein unter den gleichen Auspizien „Meister-
werke der Kunst in Friaul" zeigen. Erschütternd
und eindrucksvoll zugleich, historisch so eminent
bedeutenden Orten auf Fotos zu begegnen, als
Ruinenlandschatten. Noch einmal verspürt man die
Tragik dieses Elementarereignisses, das 1976 die
mitteleuropäischen Menschen vor allem erschütterte.
Die Falgeausstellung in der Villa Manin umfaßt
mit 100 Werken einen Zeitraum von sieben
Jahrhunderten aus den Bereichen der Malerei,
Bildhauerei und Goldschmiedekunst. Hauptzweck
des Unternehmens ist, bei allen zuständigen Stellen 3 Vier deutsche Keramiker am Werk: Heinrich, Koppen- 4 Skulpturen aus dem lsenheimer Altar:
die feste Absicht kundzutun, daß Friaul im alten wie? K"I'"' Overkmg Lundedelmnn" "m1 Bnue" "üigcmm
Glanz - allen Hindernissen zum Trotz - wieder
auferstehen muß.
Zagreb - Österreichisches Kulturinstitut
In diesem Sommer war ein philosophisches
Symposium, das Wittgenstein und dem Wiener
Kreis gewidmet war, hier veranstaltet worden.
Praktisch iede österreichische Universitätsstadt
war hierbei vertreten, und Rudolf Haller, Graz,
leitete dieses ein, indem er feststellte, daß Wittgen-
stein das Denken der Philosophie „Wie ein
Erdbeben" erschütterte. Es entwickelte sich ein
fruchtbares Gespräch sowohl von seiten der
österreichischen wie auch der iugoslawischen
Gelehrten, wobei sich herausstellte, daß man der
analytischen Philosophie wachsendes Interesse
entgegenbringt. Mit bis herauf in die Gegenwarts-
philosophie reichenden Strömungen befaßt, stellte
sich letzten Endes doch die einigermaßen _ l
5 gxlalcüagweysvjräiault, weiblicher Clown, 1975-1975, 6 Amadea Modigliani, Nuda, um 1908, ÖllLeinwand, sign.
gewesen war. l
leopold netopil
Bundesministerium für Wissenschaft t
und Forschung
Besucherstatistik der staatlichen
Museen und Kunstsammlungen
1976l77
Das Bundesministerium für Wissenschaft
und Forschung gibt bekannt, daß in den ihm
unterstehenden staatlichen Museen und
Kunstsammlungen in den Monaten
Mai 146.751 l
Juni 152.192
Besucher gezählt wurden.
7 Peter Tomschiczek, Insel Lasini, UllLeinwand B Georges Grosz, Republtcan Automatans, 1920,
Museum of Modern Art, New York
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