Beiträge zur Gefchichte der Preife.
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Beeten 15 Furchen gemacht werden.“ Eine königliche Hube enthielt 12 Schock
Beete, eine geiftliche Hube Feldes 11 Schock, eine Edelmanns-Hube 10 Schock,
eine Baueinhube 8 Schock Beete. Doch follte auf jeder Hube gleichviel ausgefäet
werden (64 Strich), was defswegen nothwendig war, weil die Bauernfelder die
fchlechteften waren. Später, als man die Ungleichheit und Unordnung hierin ein-
fah, ift man gänzlich davon abgekommen. Eine jede Landhube follte darnach
ohne Unterfchied 192 Quadrat-Landfeile enthalten, jedoch auf einer Hube schlech-
teften Landes 72 Strich, auf befferem 64, auf beftem 60 Strich ausgefäet werden.
So viel nun als Probe des ebenfo forgfältig wie verftändig und vielfeitig
gearbeiteten Werkes. Die Cultur- und befonders die Wirthfchaftsgefchichte wird
aus diefem wie aus vielen anderen der hier ausgeftellten Elaborate reiche
Belehrung und Anregung erfahren.
Auch von anderen, wenn auch minder bedeutenden ftädtifchen Marktorten
waren preisgefchichtliche Elaborate Vorgelegen, wie vonMährifch-Neuftadt, Bärn,
Kremfier und Olmütz in Mähren, fowie abgeriffene Notizen aus Trient. Befonders
hatte der Gemeinderath der Stadt Kremfier vomXVIII. Jahrhundert an faftvoll-
ftändige Reihen der Getreidepreife, theils Ankaufs , theils Marktpreife geliefert,
welche, wie die vom XVIII. Jahrhundert an, auch ziemlich vollftändige Preisangaben
aus Bärn nur an dem Fehler litten, dafs uns meiftens Durchschnittspreife
geboten wurden, ohne dafs erfichtlich gemacht wäre, aus welchem Material und
durch welches Verfahren diefelben gewonnen wurden. Die Olmütz er An
gaben (vom Prof. K. Liftl) aus den Getreidebüchern des Stadtarchivs in Olmütz
waren von 1769 an in ununterbrochener Reihenfolge, wenigftens für einige wich
tigere Marktartikel, vorgetragen. In ähnlicher Weife hatte die Handels- und
Gewerbekammer in L e m b e r g Marktpreife von Getreide und anderen Lebens-
bedürfniffen (im Ganzen 17 Artikel), dann des Taglohnes in Lemberg aus den
Jahren 1804 bis 1872, der Centralausfchufs der k. k. fteiermärkifchen Land-
wirthfchaftsgefellfchaft in Graz Marktpreife landwirfhfchaftlicher Erzeugniffe zu
Graz in grofser Reichhaltigkeit, aber nicht ohne erhebliche Lücken, aus den
Jahren 1826 bis 1871 ausgeflellt.
Ueberrafchend war es, in einem der werthvollften böhmifchen Elaborate
(des Baron A. v. Steiger) einen umfaffenden Beitrag zur Preisgefchichte von
Bern (Schweiz) zu finden, welcher zumeift aus dem Berner Staatsarchive feit dem
Beginn des 16. Jahrhunderts bis 1830 genommen und mit einzelnen Angaben aus
dem 13. Jahrhundert und aus der neueften Zeit vermehrt war. Der Verfaffer hatte
fich der Mühe unterzogen, mit Hilfe des Herrn Ar m an d Streit in Bern, aus den
zerftreuten Urkunden diefes Archives möglich!! vollftändige Zahlenreihen zu
fammeln, um fie dann mit den Prager Preifen in eine Vergleichung zu Hellen
(flehe unten). Er hat damit nicht blofs die Reihe preisgefchichtlicher Materialien
lammlungen aus gröfserren Marktorten um einen ftattlichen Beitrag vermehrt,
fondern auch Refultate zu Tage gefördert, welche felbft denSchweizer Statiftikern
bisher unbekannt gewefen fein dürften. Die Sammlung war durch einige auch dem
erwähnten Specialkatalog als Anhang beigegebene Notizen über altes Berner
Mafs und Gewicht noch befonders in ihrer Brauchbarkeit erhöht.
Als Ergänzungen zu diefen Preisverzeichniffen von namhafteren Markt
plätzen konnten noch einzelne preisgefchichtliche Notizen herbeigezogen werden,
wie fie fich z. B. in den gleichfalls von Baron Steiger mitgetheiltenRechnungen
aus der Prager Domkirche 1600 bis 1625, in den Notizen über Wiener und Prager
VidUualienpreife (mitgetheilt von F. Plötterle), über Getreide-Marktpreife von
Böhmifch-Leipa 1787 bis 1793 (Monatspreife, ausgeftellt von der gräflichen
Kinsky’fchen Generaldiredlion in Prag), ferner in den Elaboraten des
böhmifchen Landesausfchuffes und der Prager Handelskammer finden. Erfterer
hat in diefer Richtung unter Anderem Bierpreife in Prag 1570 bis 1615, Vidtualien-
preife dafelbft während der Belagerung 1742, fowie verfchiedene Preistarife und
in einer grofsen Sammelarbeit, „Preisverhältniffe in Böhmen von 1263 bis 1812,“