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Iingen mit der Freiherrnkrone zu sehen; im Jahre
1665 erhob Kaiser Leopold l. die Familie in den
Reichsfreiherrnstand. 1675 erbte Ferdinand Paris
von Rehlingen die Emsburg und verheiratete
sich 1676 mit Maria Esmerina Ritz zu Grub, die
iedoch ein Jahr darauf kinderlos verstarb. So-
dann ehelichte er die Maria Ursula Gräfin von
Sarnthein (t 1698). Mit der Standeserhöhung
von 1665 haben wir einen terminus ante nan für
den Plan, doch findet sich auf der Ansicht des
Schlosses auf dem an die Pfarrkirche Morzg
von Ferdinand Paris und seiner zweiten Frau
gestifteten Altarblatt von 1686" der jenseits der
Hellbrunner Allee im Plan eingezeichnete Teich
mit flankierenden Bauten nicht (oder noch nicht).
Es sind die Jahre um 1680-1690, in denen Melio-
risierungen der bestehenden Anlage erwartet
werden können, denn 1699, als Ferdinand Paris
als Witwer kinderlos starb, war dieser Adelssitz
-in einem denkbar schlechten Zusand. Außerdem
kann man sich so einen altertümlichen Garten
nach 1690 schlecht vorstellen, da Johann Bern-
hard Fischer von Erlach ab 1689 mit der Neuge-
staltung des Mirabellgartens in Salzburg seinen
Einzug gehalten hatte". Die Gartenanlage der
Emsburg zeigt sich in ihrer Gesamtkanzeption
axial auf das Schloß bezogen - also eine barok-
ke Weiterentwicklung gegenüber Hellbrunn -,
doch ist der Garten in kleine, voneinander ab-
gegrenzte und in sich zentrierte Quartiere auf-
geteilt, von denen aber das westliche und das
nördliche formal an die Substruktian anschlie-
ßen. Als Zentren der auch durch Terrassierung
26
-, . .1- ieoexlßn , 7' l
n" 7' V_ Äiäaexawje.
. um.
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voneinander abgesetzten Quartiere dienen Lust-
häuschen und Brunnen. Die Quartiere in der
Achse des Schlosses enthielten Ornamente von
Laub- und Gras-Banden, zwischen dem im nord-
westlichen Teil des Gartens und dem nordöst-
lichen befand sich ein langes Spalier. An der
Südseite fügte sich an die Umfassungsmauer
eine Orangerie oder ein Warmhaus. In den
Arkaden der Südseite der Substruktionen wird
man Grottenanlagen oder die Kapelle vermuten.
Entlang der Hellbrunner Allee stehen die Ge-
sinde- und Wirtschaftsgebäude; bemerkenswert
erscheint die Mühle mit der Transmission und
den Wassergängen.
Kreuz- oder Ritterhof
Nach dem Tod von Ferdinand Paris Freiherrn
von Rehlingen wurde ein Inventar" der „Herr
und Mayrschatt Emsburg" angelegt, aus dem
der schlechte Erhaltungszustand zu diesem Zeit-
punkt hervorgeht. Erzbisd1af Johann Ernst Graf
Thun (1687-1709) kaufte 1701 von den Erben die
Emsburg mit allen dazugehörigen Meiereien,
Höfen und Untertanen und bestimmte sie für
den von ihm neugegründeten Rupertiritterorden.
Der Ordenskommandeur hatte die Befugnis, den
Sitz Emsburg nach Belieben zu bewohnen und
zu nutzen". Der Funktianswechsel vom Land-
sitz einer adeligen Beamtenfamilie zum Haupt-
sitz eines militärischen Kammandoinhabers än-
derte iedoch nichts an der Bausubstanz. Nur in
der Mittelhalle, eigentlich der Eingangshalle, ließ
Erzbischof Johann Ernst eine Marmortafel mit
9 Josef Wessicken, Skizze für den Kreuzh(
burg für den Grafen Siegmund Thun, 1873
bur er Museum C. A.
10 Schoß Emsburg, Blick vom Eingangsportc
Osten. Aufnahme um 1918
Anmerkungen 20-30
1' UKT XI, Wien 1916, S. 407.
"Hans Sedlmayr: Johann ßernliord Fischer von
wien 1976. S. 40.
1' äelneriana A 2146, Archiv, Erzabtei St. Peter i
urg.
"Korbinian Gärtner: eesdiielile und Verfassung d
eröiqdtteten militärischen RuPerti-Ritter-Ordens, S
1a .
7' OKT Xl,l1l. Teil, Wien 1916, S. 405 t.
v Dies: s. 404. _ _
"Felneriana A 7150, Archiv, Erzabtel St. Peter_l
burg. „Verzeichnis das Maister Zacharias Weiß
igzßeslond ist eingehendigt werden". 1719. de"
s.
"VergL: Schwarze Akten Nr. 175, Archiv, Sal
Museum C. A. Instruktionen für den Hatgörtner l
Cladi von 1671 und für den Hafgartner Johann
stingl 1712. weiters die Stiahwerke von corvinir
und letztlich die dem Erzbischof Leopold AHII
Firmian gewidmete Übersetzung des Gartenbuc
Alexander Blond von 1731 durch Danreiter.
ß Siehe Anrn. s.
1' ln den letzten drei Tagen der bayerischen He
wurde hier dem Stitt St. Peter ein Herrschaft
bewilligt. Georg A. Pichler: SGJZbLlTQS Landesges
Sdllburg 11165, S. 1007.
M ln Salzburger Privatbesitz.