teliefkreuz des SL-Ruperti-Ritterordens mit
Inschrift" einmauern, die ausführlich den
des Ordens angibt. Er war als eine Art
dium für iunge Adelige gedacht, die sich
em Studium und dem Militärwesen zuwen-
rollten, gleichzeitig sollte der Nachwuchs
ffiziersstellen, nicht nur in den Salzburger
truppenkontingenten, dadurch gesichert
n. Da alle Fensterläden und Türen des
ses sowie der dazugehörenden Gebäude,
ter der auf der gegenüberliegenden Seite
lee liegende Wirtschaftshof „Thunsfelden",
em Ordenskreuz bemalt waren, bürgerte
er Name „Kreuzhof", auch Ritterhof, ein.
ler Zeit von 1701 bis zur Aufhebung des
lS 1811 haben sich detaillierte Rechnungen
wentare erhalten". Diesen kann man ent-
zn, daß 1707 von Sebastian Stumpfegger
stamentsteine geliefert wurden u. a. m.,
also der große Formalgarten durch den
tskomrnandeur seine Wiederherstellung
Während der zwanziger Jahre versorgte
örtnermeisfer Zacharias Weiß den Garten
üchtete Orangerv, Lorbeer-, Pistazien- und
iböume, Artischocken, Rosmarin, Johannis-
md andere Pflanzen". Es gab zu dieser
n Salzburg eine große Blüte der Garten-
1. Von der Ausstattung des Schlosses in der
ardensära haben sich nur die sechs Porträts
ommandeure erhalten", die Maler dieser
sind F. X. König, Schlanderer und Andreas
lthaler.
tten der Emsburg kennen wir erst wieder
er Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert.
lavon stammt aus der Zeit des vorletzten
iandanten Leopold Anton Graf Lodron
1802), ein Aquarell von einem sonst un-
inten Dilettanten namens Lahr, auf dem
lie Ordenskreuze an den Fensterläden er-
n kann. Auf der Radierung von Karl
eweis (1745-1826) aus seiner um 1800 ver-
lichen Serie „24 Prospekte von und um
Jrg" ist der zu Beginn des 19. Jahrhun-
verschwundene Giebel über dem risalit-
n Mittelteil der Ostfront noch zu sehen.
hloß Emsburg, Ansicht von Südwesten. Auf-
hme um 1918
hlgg Emsburg, Ansicht von Osten. Aufnahme
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Auf diesem Blatt von Schneeweis Öffnet sich
zwischen den übergroßen Pylonen der Einfahrt
der Blick wie in eine tiefe Bühne auf die Em51
burg,
Änderungen im 19. Jahrhundert
Nachdem 1811 die bayerische Regierung den
Rupertiritterorden aufgelöst und dessen Güter
etc. dem Verdienstorden der bayerischen Krone
einverleibt hatte, mußte die Abtei St. Peter die
Emsburg 1816 als Entschädigung für itire in den
Landgerichten Traunstein und Mühldorf liegen-
den Untertanen und Zehenten annehmen". Be-
reits 1814 war der Formalgarten in einen Nutz-
garten umgewandelt worden. lm Besitz der Ab-
tei blieb das Schloß bis zum Jahr 1868.
Während des romantischen Umbaus von Schloß
Anif mietete Graf Alois Arco-Stepperg die Ems-
burg. Für ihn fertigte vermutlich Gustav Reinhald
(1798-1849) im Jahre 1846 Zeichnungen mit An-
sichten der Emsburg und ihrer Umgebung". Eine
davon - der Blick von Süden auf das Schloß -
zeigt das Fehlen des Ziergiebels der Ostfront
und rechts auf der Substruktion des Schlosses
ein kleines Gartenhaus.
Das Stift verkaufte das Schloß 1868 an den
Landeshauptmann Hugo Graf Lamberg (1872-
1880]. Dieser ließ - um dem Schloß einen „ro-
mantischen" Charakter zu geben - an der Süd-
seite einen Erker anfügen, die um das Schloß
führende Balustrade durch einen Zinnenkranz
ersetzen und dem Turm statt des barocken run-
den nun einen spitzen Turmhelm aufsetzen.
Von Graf Lamberg erwarb es 1873 den: Statt-
halter Siegmund Graf Thun-Hohensfein und be-
auftragte den Architekten Josef Wessicken (1837-
1918) im gleichen Jahr, Pläne für eine Neuge-
staltung zu machen. Dieser Architekt, dessen
Vater Joseph bekannt ist als Tischler zahlreicher
Möbel für Schloß_Anif, hatte an den Bauaka-
demien in München und Wien studiert, war Mit-
arbeiter Friedrichs von Schmidt und Bauleiter
beim historistischen Umbau von Schloß Fischhorn
gewesen. Sein Entwurf sah eine großartige Auf-
fahrt in Form von zwei bogenförmigen, von
Balustraden gesäumten Rampen vor, weiters eine
auf vier Säulen auf einer Bogenstellung ruhen-
de Altane. Den vorspringenden Mittelteil der
Ostfront sollte wiederum ein reicher Ziergiebel
mit Figurennische, Voluten und Obelisken be-
krönen. Der Turmhelm war mit profilierten Ge-
simsen und einem Bogen im „Glockengeschaß"
durchgebildeter als der bestehende projektiert.
Schließlich sah der Entwurf an der Süd- und
an der Nordseite des Schlosses ie eine von
Säulen getragene Pergola vor. Wessicken er-
wies sich mit diesem Plan als versierter Architekt
mit dekorativem Geschick. Das Motiv der großen
bogenförmigen Auffahrten übernahm er wohl
von den Bauten des Wiener Historismus, Theo-
phil Hansens Parlament und Heinrich Ferstls
Universität, die beide seit 1873 erbaut wurden.
Bis auf den Ziergipfel und den Turmhelm akzep-
tierte Graf Thun-Hohenstein den Entwurf, außer-
dem mußte die Altane als Bogenstellung das
Palladio-Motiv enthalten.
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