erherrlicher der Triebwelt, gebärdeten die Sur-
alisten sich gelegentlich sogar als Bewunderer
in Massenmördern (so u. a. Breton und Eluard
der Schrift von der „Unbefleckten Empfäng-
z"). Magrittes Klugheit scheint das nicht zu
zeptieren. Er weist dem Mörder und dem von
n verstümmelten Opfer einen eigenen Bereich,
'16 Zwischenzone zu: iene der Phantasie, der
nst (wobei diese im Bild durch das Grammo-
on symbolisiert wird, bei dem der Mörder
:ht). Im Vorraum, in der Realität, warten die
ztektive mit Knüppel und Fangnetz in Händen.
16 Öffnung in der Rückwand des Zwischenbe-
chs gibt den Blick auf eine vereiste, tote,
caltete Welt frei, deren drei Boten, starr van
ßen-in den Zwischenraum blickend, ebenfalls
n Mörder bedrohen.
1x Ernst, prominentes Mitglied der Kölner Da-
istengruppe ebenso wie dann der Pariser
rrealistengemeinschaft, zeigt die - was sie
emals war, sie wurde enthauptet! - eingemau-
e heilige Cücilie (Abb. 16), Schutzpatronin der
lsik, auf einer imaginären Orgel spielend. Ge-
igengesetzt _und mit verdeckten Augen, ist sie,
e L. Fischer (zit. Kat. N94) die Szene etwas um-
gig und mit vielen weiteren Details interpre-
rt; „offenbar geistig sehend durch ein inneres
isicht, eine Vision, versinnbildlicht durch die
genförmigen Vertiefungen in der Mauer".
iner weiteren Interpretation bedarf das hin-
ßend menschliche und fröhliche und auch
bißchen boshafte Gemälde „Die Jungfrau
:htigt das Jesuskind vor drei Zeugen: Andre
ztoh, Paul Eluard und dem Maler" (Abb. 17).
egen „Antiklerikalismus" trug es dem Künstler
erlei Proteste und sonstige Schwierigkeiten ein.
IV.
: Königsidee Wieland Schmieds, unterstützt
1 Matthias Eberle, war es, Neue Sachlichkeit
J Surrealismus (208 zum größten Teil unver-
3liche Bilder) in der Orangerie von Schloß
arlattenburg, dem dritten Schauplatz der
'oparat-Ausstellung, als eine Einheit zu prä-
itieren.
tmied ordnete nach Motiven und Themen,
l siehe da - manche Gemeinsamkeit ergibt
I; vor allem, was das Verhältnis zu einer als
gwürdig erkannten Wirklichkeit anlangt. Ein
tiv kehrt immer wieder, jenes, das den Men-
en als Gliederpuppe begreift, was in der
ura Metafisica, bei de Chirico und Carra
begann und bis zu den technisch und mechanisch
gewordenen „Republikanischen Automaten" von
George Grosz bereits in die Dada-Zeit reicht
(Abb. 18). „Den sozialistischen Reichstagsabge-
ordneten, die für den Krieg gestimmt haben",
lautet die Widmung des Künstlers, der möglicher-
weise damals schon auch etwas gegen die allzu
glatte, seelenlose Abart einer Architektur der
neuen Zeit hatte.
Neben dem Gliedermann kommen der Harlekin,
der Pierrot, der Clown als Symbolfiguren tragisch
verunsicherten, fragwürdig gewordenen Men-
schentums, Menschenschicksals vor: bei Picasso,
Gris, Metzinger, Severini, Casorati, Derain, Mirö
(Frühwerk), aber auch bei Beckmann und Hofer.
Eine merkwürdig maschinell-götzenartige Figur
ist der „Celebes" von Max Ernst.
Die Straße wird Schauplatz in der Neuen Sach-
lichkeit und im Surrealismus. Das Bild im Bild
wird Motiv, das Fenster, der Spiegel im Bild,
die Welt als Bühne. Eine unerhörte Fülle
hochinteressanten, außerordentlichen und
sterwerken hat Schmied da zusammenget
melt; neben der geradezu sensationellen I
von Gemälden de Chiricos und (enen
Ernsts u. a. auch solche von Yves Tanguy, F
Roy und ein sehr schönes von Henri Mati:
Bilder, die mit bedeutenden Leistungen von
Dix, Christian Schad (das Joseph-Matthias-
er-Porträt), Rudolf Schlichter (der pracht
frühe „Bert Brecht", mit der Lederweste), R1
Wacker, Georg Schrimpf und Max Beckr
konkurrieren.
Des letzteren grandioses Selbstporträt von
(Abb. 19) ist ein Beitrag zum Thema des K
lertums: der Künstler als ein moderner Mc
„Straffe, klare, disziplinierte Romantik un
eigenen im äußersten Maße unwirklichen
stenz", verlangt Beckmann: „Die neuen Pri
dieses neuen Kulturzentrums haben in schwa
Anzug oder bei festlichen Zeremonien im sch
zen Frack zu erscheinen".
V.
Die vier Europarat-Ausstellungen wurden fü
Zeit vom 14. August - 16. Oktober 1977 a
setzt; die Großausstellung „Skulptur" in Mü
für die vom 3. Juli - 13. November 1977.
gilt der Entwicklung der abstrakten Skulptur
Anbeginn bis in unsere Tage.
Zum Ausgangspunkt wurde der „Männertc
Rodins vom Jahre 1882 erklärt (Abb. 20),
wird man nicht um ieden Preis zustimmen.
Künstler hat zwar durch seine Torsi mit de
dahin allgemein herrschenden Auffassung Sc
gemacht, daß ein Bildhauer den menschli
Körper mit allen seinen Teilen darstellen mi
trotzdem blieben für den Pariser Meister
Mensch und mit ihm die Natur" jederzeit ab:
te Orientierungspunkte. So ist Rodin (de
Werk letztlich von jenem Michelangelas
Berninis „abstarnmt") - neben Maillol (dem l
zentrathaften, dichten materiebewußten,
eine neue Klassik schuf)und dem etwas späte
förmlich gotisch-architektonischen LShmbfUt
die Herbheit Barlachs und der Kollwitz nicl
vergessen - wohl weit eher ein entscheide
Ahnherr ienes modernen, figurativen Schaf
zu nennen, welches da über Meunier, Minne
Kolbe, Manzu, Marini, Germaine Richier
Wotruba bis zu Hrdlicka, lpousteguy, G:
Segal, Mason und Erhardy reicht. Davon