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Inhaltsverzeichnis: Die Ausstellung oesterreichischer Kunstgewerbe 4. November 1871 - 4. Februar 1872

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75 indem sie die Vorstellung eines schwebenden Geräthes wesentlich unterstützt. Einige Lustre der Firma H. Ullrich zeigen theilweise verwandte Tendenzen wie die eben erwähnten, während ihre Composition und ihr Aufbau jedoch nicht in ganz gleichem Masse zu befriedigen vermögen. Als vollständig misslungen müssen wir ein Exemplar aus mattem Glase mit naturalistischen Blumenmalereien bezeichnen. Wenn wir nun zum Schlüsse, den momentanen Stand der künst lerischen Bestrebungen auf dem Gebiete der Glasmanufactur in kurzen Worten charakterisirend, gleichsam das Facit unserer Betrachtung ziehen, so können wir sagen, dass Manches, was zur Hebung der künstlerischen Seite dieser Industrie geschehen ist, sichtbare Resultate, ja bereits sogar einzelne wahrhaft mustergiltige Leistungen hervorbringen geholfen hat, dass überhaupt der Anfang, der erste also auch der schwierigste Schritt auf dem Wege des Vorwärtsstrebens vielfach schon gemacht erscheint, dass jedoch die grosse Masse der Production noch höchst energischer, unausgesetzter Beeinflussung und Leitung dringend bedarf, bis auch sie sich durchaus und mit Entschiedenheit den künstlerischen Reformen an geschlossen haben wird, jenen Reformen, die als nothwendig nun schon bald allerwegen nicht blos erkannt, sondern auch praktisch bethätigt werden. L. XVI. Porcellan. (Allgemeine Bemerkungen. — Haas & Czizek. — M. v. Fischer in Herend. — F'ischer & Mieg. — Wahlis. — Jäckel. — Zasche.) Das europäische Porcellan hat das Unglück gehabt, ein junges Kunst material zu sein und erst geboren zu werden, als die Kunst alle glän zenden und echten Perioden hinter sich hatte und auf dem Gipfel des Verfalles stand, in der Zeit des Rococo nämlich. Allerdings hat es in den chinesischen und japanischen Arbeiten Vorbilder von sehr altem Datum und es hat auch diese Vorbilder reichlich und ehrlich benützt. Wenn wir nun auch nichts weniger als in Abrede stellen wollen, dass diese asiati schen Arbeiten ein künstlerisch bedeutendes und des .Studiums würdiges Interesse bieten, noch dass sie vortreffliche Eigenschaften besitzen, nicht blos technisch, sondern auch nach der malerischen und formellen Seite, so müssen wir von ihnen als Vorbildern doch immer nur mit der äussersten Kritik Gebrauch machen und müssen sie zuerst und vor allem ihres bizarren Charakters entkleiden, um sie für uns heute kunstgerecht zu machen. Für den Anfang konnte das neuerfundene europäische Porcellan auch nicht viel besseres thun, als sich an diese Vorbilder zu halten, mit denen es ohnehin, da sie damals bei der eleganten Welt in Mode standen,
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