m Wiecek
mz Joseph Mangoldt -
n schlesischer Barockbild-
Jer
in der ersten Halfte des 18.Jahrhunderts arbeite-
ten in Schlesien einige begabte Bildhauer wie
J.G. Urbanski, G.L. Weber. Th. Weisfeldt, J.A. Ka-
ringer, F.J. Mangoldt und J. Siegwitzl. Trotz des
Abstandes von zwei Jahrhunderten und trotz
Kriegseinwirkung und Vernichtungen ist bis heute
eine nicht geringe Menge dieserArbeiten erhalten.
Darunter gibt es manche beachtenswerte, auf ei-
nem hohen künstlerischen Niveau stehende Wer-
ke. Wir werden uns hier mit zwei von diesen Bild-
hauern, vorerst mit F.J. Mangoldt und folgend mit
J. Siegwitz, befassen.
im Gegensatz zu den zahlreichen durch Quellen
bewiesenen Werken Franz Joseph Mangoldts wis-
sen wir über seine Herkunft und sein Leben nicht
viel. Er stammte nicht aus Schlesien. Nach man-
chen Forschern stammte dieser Künstler aus
Brünnz, diese Hypothese findet aber in archivali-
schen Überlieferungen keine Bestätigung. Tatsa-
che ist, daß um die Wende des 17. zum 18.Jahr-
hundert in der Hauptstadt Mährens oder in
Umgebung zumindest drei Bildhauer mit Na
Mangold(t) gearbeitet haben: Jakob (gest. 1
Joseph I und Joseph ll (gest. 1709)3. Sie
stammten aber aus dem westlichen Teil von (
bayern, wo dieser Familienname seinerzeit
populär gewesen ist4. Die von einigen Forsc
aufgestellten Hypothesen, daß Joseph I
Brünn mit dem 20 Jahre später schaffenden l
lauer Bildhauer Franz Joseph Mangoldt iden
Ist, scheinen wenig überzeugend zu sein.
Wie uns bekannt ist, stammt Joseph I Man;
aus Rottenbuch in Oberbayern, hat sich in B
vor 1694 angesiedelt, und am 11.Juni desse
Jahres hat er hier die Stadtbürgerschaft
kommen? Die letzte archivaiische Notiz übe
stammt aus dem Jahre 17046. Als sich Josz
Mangoldt in Brünn ansiedeite, mußte er ungt
25 Jahre alt gewesen sein (da er bereits Bildh
war und bald darauf Stadtbürger wurde). Die ii
anz Joseph Mangoldl, Kaiser Joseph l., Stuckmar-
zr, 1731. Aula Leopoldina der Universität in Breslau
anzJoseph Mangoldt, Kaiser Karl VL, Stuckmarmor,
31. Aula Leopoldina der Universität in Breslau
erkungen 1-6
iecek, Die Barockplastik aus der T. Hälfte (19518. Jahrhundens
VESISII. , "Alle und müderrle KuHSX-u Wien 1963, Hell 67 CS.
9) und Heft 6B (S. 2932]. Auch A. Uhlhurrl. Merster und Werke
älastik des Spätbarock in Breslau (ca. 770071750), ßellin1927.
ührliche monoglaphxsche Bearbeitungen wurden bis yetzt nur
Urbanski, Weisfeldt und Weber gewidmet.
rause, GrundriB eines Lexlkans brldender Künstler und Kunst-
lwslksr in Oberschlesien VON GEH Anfangen bis zur Mrffs des
xanrmmaens. OppeIn 193a, Teil l, s. 150.
aIova-Jahodoa. Brno. Sravebm a umelecky vyvo; mesza, Praha
', s. 160. Die Verfasserin bemerkt noch unerden Vierten Kunsb
lamens Johann Mangoldl, der lur am Annaklrche m Mlkulnv
olsburg) die schon nicht mehr exisuerenaen Skulpturen an-
ich geschaffen hat. Erste Nachricht überJohann Mangoldt glm
e. Wolny an Kirchliche Topographie von Mähren. n Abllg., u am.
s. 45 (Brunn vasa). wiederholten sie Spälßr auch andere Veüasser
wie A. Prokcp. Die Markgralschalr Mähren m kurrslgeschichllicher
Beziehung, Bd. IV. Wien 1904, S. YDSO, E. Hawlik. Zu GESEhiCNS
darBaukunsr, derbildenden undzsichnsndsn Künste Im Markgraf-
fhllme Mähren. Brünn 1838, S. 27. P. TONE". NOVy slovmk CGSKO-
slovanskynh vytvarnych umalcu. Praha 193a. an. 2, s. es u. dgl.
Johann Mangoldt- ibdhauer wahrscheinlich mchl exlstierle. Wol-
ny, 0.; hat irrtümlich entziHert die Abkürzung des VurnamansJos.
alsJoh , beziehungsweise. was mehr wahrscheinlich Ist. verwech-
seltJoseph Mandel (auch Bildhauer. talig lürdie Kirche in Mikulov)
mit JDSSDH Mangnldl Aul dtese UrnslBrIdS machten mmh freund-
lich aufmerksam. Dr. J Vodrcka aus dem Stadtarchiv in Brürm und
l. Holl aus dem Archivm Sprüvl in Frag
Laut lreundhchev Auskunü Herrn P Karl Mmaeras aus dem Thaol.
Studkenhaus der Salesraner Don Boscos In Benedlklbeuem (Ober-
bayern). der au! meine Eine die Pfarrb" wger Pfarrgemsinda
GSTERK .. um?
Rotlenbuch (Oberbayern) genau durchgesehen hatte, wo
ihm an dieser SIEHE herzlich danke.
Protokoilbuch dGS Stadtrates Brunn (Handschrift 1286, S. 1
wie Burgerbuch der Stadt Brünn {Handschrift 76, S. 25). Dr
den wir uch die Nachricht, daß Mangoldt gleichzeitig die E
gurig r" die Vermählung m11 Anna Bonhardl bekommen r
Auskuri" von Dr. l. Vodibka aus dem Stadtarchiv Erilmn.
Joseph Mangoldi kaufte am 12. Jänner 1697 in Brunri ein
haus, weiches er noch im Jahre 1704 abzahlio (Sladtarchiv
Handschrift 1696, IOI. 183). In dGmSIEHJl UGISI. LUCSSDIUÜGA
sehen wir uriler dem Daturn18. Okl0bSr17OO neben Llntersc
zenri verschiedener Kuriener aus Brürin auch eine eigenh
uriiarscrirm "Joseph Mangoldt birKhauer-i. (Die Urkunde
siediercrrrv Brunri aufbewahrt.) Vgl. auch .1. Leisßhlng. Die
clsbrudarsclralt der Meier und Bildhauer von arm-in. wMN
gen des Manriscneri Gewerbe-Museums", Jg. xvii, Brurir
S. 44.