alles wird hier zu einem monumentalen Ganzen,
zu hehrer Größe vereinigt, welches die kaiserliche
Dynastie glorifiziert (Abb. 7-9).
Auch die im Klostergarten in Lubiaz gesetzten gro
Ben steinernen Skulpturen - Mohren, Atlanten
u.dgl. darstellend - sind ein Werk F. J. Man-
goldts. Ohne die Arbeiten in Lubiaz zu unterbre
chen, hat der Künstler dann in den Jahren 1737 bis
1738 für die Marienkirche am Sande (heute Piasek)
in Breslau eine mit Reliefs und die mit zwei Figu-
ren der Mohrenatlanten gezierte Kanzel ausge-
führt".
Zu weiteren bekannten Werken des Künstlers ge
hören die bildhauerische Ausstattung für die Kir-
che in Siciny bei Gora Slaska (1738-1742)'5, einige
Skulpturen für die Kirche in Trzebnica (ca. 174O)'6
und für die Valentin-Pfarrkirche in Lubiaz (1740-
1745)". Die letzten uns bekannten Werke Man-
goldts stammen aus Breslau: die schon im Floko
kostil ausgeführte Stuckausstattung im Vestibül
des ehemaligen St-Joseph-Konvikts (1749-1750)15
sowie das monumentale Grabmal des Freiherrn
Heinrich Gottfried Spaetgen von 1752-1753
(Abb. 10).
Später ist Mangoldt wahrscheinlich nach Tyniec
bei Krakau ausgewandert. Dort ist auch seine Ehe
frau Anna Helene, geborene Weber, verstorben".
Ob und wenn welche Arbeiten der Künstler für das
Benediktinerkloster zu Tyniec gemacht hat, ist
heute schon nicht mehr zu erforschen oder zu be
statigen.
Es gibt außerdem zahlreiche Zeugnisse, dem
Künstler andere bildhauerische Arbeiten zuzu-
schreiben - sie sind aber nicht genügend
belegtzi.
Das bildhauerische Schaffen Mangoldts gestaltet
sich, entsteht und entwickelt sich im Sinne und in
der Sphäre der italienischen Kunst, besonders
unter den Auspizien ihrer österreichisch-
böhmischen Abart. Sein künstlerisches Werk ist
reich und vielfältig, der Künstler hat die Bildhauer-
technik sowohl in Stein, Marmor als auch in Holz
beherrscht. Seine Stärke erwies er iedoch in Stuck
und Alabaster. Er modelliert weich, seine Gestal-
ten wirken tief beseelt, mit pathetischen Bewe
gungen und regem Gestus. Er zeigt Vorliebe für
exotische Gestalten, insbesondere Mohren, ein
Motiv, das er mit Sicherheit von Brokoff angenom-
men hat. In Fleliefen strebt er nach reicher Ausfül-
lung des ganzen Bildgrundes. im Laufe der Jahre
gerät Mangoldt in eine Phase des Manieristi-
sehen, jedoch am Ende seines Aufenthaltes in
Breslau löst er sich aus den bisherigen Konventio-
nen und kehrt zu den Gestaltungsprinzipien des
Flokoko zurück, was insbesondere im vorzüglichen
Denkmal Spaetgens sichtbaren Ausdruck findet.
iys-r-i
Anmerkungen 14-21
" H Mayer, Deutsche Earockkarlzeln "Studien zur de
kunstgeschichtea Heft 287. s lts Straßburg 1932. Die
denkmaler, u.c. Bd 1,reil t, s. 229. biekarizel wurde wahr
Krieges (1945) ganz vernichtet.
"i uhlnern,e.c., 48750. u. Triieiner Becker.oc,Sztuka
Wiä,OC ,s passe
lt unlricrn, 0,0, s 4a und so. u Thierrie, F Becker. n.c.,
wrccliiwia, de, sass, A. Ztnkler, n Frey, ecrundnia
Klosterkirche ln Trebrrlfz Elrl Denkmal deutscher Kunst dl
nlsatichszeir in scrilesien Breslau 1940. s. 3a
" Sztuka Wroclawla, 0.6, s asyaee
" Sztuka wrdclawia, 0c , s. saß
W unlhern. d.c., s. 47 und so, u. Thleme, F. Becker. o c , Da
mal des sarcri von speetgen in der st. Dorothsenklrcrle.
lau. "Ostdeutsches kunstgewerbe-Blarti-ug i.Nr t Bres
1sx1aa7, H Hotfmann, Die Dorotheerrklrche in Elresla
Funrung Breslau (o. J i s 2ty22
Verzeichnis der verstarbenen Brledern und Schwestern
dieses verstrichenen 176a Jahr, und auch uizn andern Jan
gelauleneh aus der uralten Erz-sruderscliall des nl
kraulen Jesu und lvlariae wie auch scnnierzhalten Mutter-
schalr. so wohl welche verstorben, als auch aufs neue sinr
Ielbel werden, bey st Acialben .. in Breslau Bress
druckirnitGrasslscnen scnriltenlivaals 7 Vgl auch "A
schlesische Kirchengeschichte-i Bd s. 1941. s 21a.
Manche Verfasser versuchten Mangoldt unter anderen 2
Blidhauerarbeilen in den Kirchen in Glbgowek und kuiaii
Opolskli zuzuschreiben
rn