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hand geschniten werden; item ain runde kir-
laschen mit vier ohren, ainem ausgeschwaif-
iälsl, und ainem vierecketen abhenklichen
i, so ebenfalls zwo ächtering halten soll, und
:h ain giessvass mit sechs ecken mit ainem
, so in zwei negl auf und zu gehet, das ebner-
en zwo ächtering halten muess und zu je-
stuck die formb sambt hobl und kern aus
am
ammler wäre nun ebenso wie der Musealbe
daran interessiert, eindeutige Beschreibun-
'on Formen zu bekommen, die mit hundert-
ntiger Sicherheit einem bestimmten Gebiet
irdnet werden können. Das ist beispielswei-
der Schweiz möglich. Die charakteristische
;enkanne mit Ausguß und starrem Ring auf
ächraubdeckel - zu den ältesten Formen der
engießer der Nord- und Ostschweiz gehörig,
im nördlichen Bodenseeraum verbreitet -
s auch als Flasche ohne Ausguß. ähnlich die
ienkanne und die Prismenflasche, wie Hugo
eider im Zinn-Katalog des Schweizerischen
esmuseums in Zürich herausgearbeitet hat.
sechsseitigen Gefäße waren in der Nordost-
lentralschweiz beheimatet, sie wurden in Ti-
atburga-Kannen, in den Donauländern nPit-
I" genannt, alte lnventare könnten sie als
irflaschenk bezeichnet haben, in denen der
geholt wurde. Beispiele sind aus Vorarlberg,
ern lnntal und aus allen ostösterreichischen
iten bekannt. Viele Stücke ohne Stadt- oder
erzeichen lassen annehmen, daß die italieni-
I Störer besonders diese Art bevorzugten.
ine typisch Schweizer Form (Zentrum Bern
usstrahlungen nach Solothurn, Zürich usw.)
lie Stegkanne angesehen, bei der oft ein Arm
erbindung zwischen Kannenkörper und Aus-
ierstellt. Aber auch aus Flattenberg haben
solche Stegkannen erhalten (Fam. Hern-
id, 2. H. 16.Jh.). Ob die oberösterreichischen
iele (von J. Mansrieder, Linz, + 1712, oder
inngießern der Familie Ledermayr, Wels) ei-
Sonderwunsch der Besteller ihre Entstehung
nken oder ob sie hier auch üblich waren, läßt
nicht sagen. Die geringere Einschnürung
Fuß, der zylindrische Hals und andere De
assen eher an einen Zusammenhang mit Ul-
.annen denken.
lf0l hat E. Egg eine Entwicklung charakteri-
ier Formen aufzustellen versucht. In Bozen,
lauptsitz des Zinngießerhandwerks (für das
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Johann Jacob Reiner (Bregenz), glockenförmige
Schraubkanne. um 1730140, Bregenz, Vorarlberger Lan-
desrnuseum
Joseph Laturner (Feldkirch), Glockenkanne mit ring-
törmigem Griff, nach 1700, Bregenz, Vorarlberger Lan-
desmuseum
Jacob Manßrieder(Linz), Stegkanne (Schenkkanne mit
schrägem Ausgußrohr, das durch einen Steg mit dem
Kannenleib verbunden ist), um 170011720, Linz, Stadt-
museum
Joseph Anton Greißing (Salzburg), Lavabp: Wasser-
blase mit Muschelbecken, 1736, Wien, Osterreichi-
sches Museum für angewandte Kunst
Johann Baptist Kriss (Feldkirch), Wasserbehälter
eines Lavabo, 1736, Bregenz, Vorarlberger Landesmu-
seum
Johann Jacob Fieiner(Bregenz), Wasserbehälter eines
Lavabo, um 178011800, Bregenz, Vorarlberger Landes-
museum
Georg Ferdinand Weilhammer (Salzburg), Zwei drei-
füßige Leuchter, um 1720140, Schloß Walchen, Privat-
besitz
Johann Jacob Reiner (Bregenz), Meßkännchen, um
178011800, Bregenzyorarlberger Landesmuseum _
Valentin Mitteregger, Krems (C7), Gefäß für Heilige Ole,
um 1615, Wien, Osterreichisches Museum für ange
wandte Kunst
Franz Joseph Winckler(Linz), Prunkgefäße fürTheriak
aus der barocken Stiftsapotheke mit Aufsatzgruppen
und Wappentafeln aus Bronze, 1768, St. Florian, Stifts-
sammlung
dort 1554 eine Ordnung erlassen wurde), bildete
sich um 1650 der Typ der Bozner Kanne mit rei-
chem graviertem Dekor heraus (Heilige zwischen
Fiebstöcken und Hosen), am Ende des 17.Jahrhun-
derts bringt der aus München stammende Thomas
Koch (+ 1707) mit dem neuen Typ der hohen, un-
ten weit ausladenden und erst nach einem Drittel
der Kannenhöhe in eine gleichmäßig konische
Form übergehenden Kanne eine Belebung. Diese
charakteristische Sonderform der wStitzeu wird für
Südtirol bezeichnend. Aus Meran, dem zweiten
Zentrum der Zinngießerkunst in Südtirol, ist noch
eine an gotische Vorbilder anknüpfende hohe
Kanne Paul Ludwigs (+ 1613) erhalten, im
17.Jahrhundert wurden hier die reich gravierten
Bozner Kannen und die glatten süddeutschen Krü-
ge auf Füßen übernommen.
Je weiter nach Osten, um so schwieriger wird es,
charakteristische Formen zu erkennen. Da wäre
unter den seltenen Exemplaren des 16.Jahrhun-
derts die geschmeidige Eleganz von sanft ge-
schwungenen, an der engsten Stelle durch ein pro-
filiertes Band eingeschnürten Kannen zu nennen,
der Oberteil des Henkels fällt in charakteristischer
Weise schräg ab, der flach gewölbte Deckel hat ei-
ne scheibenförmige Erhöhung, dazu kommt eine
aufgebogene, mit Reliefguß verzierte Daumenrast.
In den Alpenländern findet sich ferner ein niedri-
ger Trinkkrug, der - für heiße Flüssigkeit be-
stimmt - zur Schonung der Tischplatte auf drei
Füßchen (Puttenköpfen etc.) steht. Im Innern ist
am Boden gewöhnlich ein abschraubbarer Ge
würzbehälter (für eine Muskatnuß?) angebracht.
Im oberösterreichischen Flaum dominiert ein Krü-
gel mit weit ausladendem abgesetztem Ausguß,
der durch einen abstehenden Henkel optisch und
faktisch ein Gegengewicht erhält. Die Ausmaße
können gelegentlich ins Groteske gesteigert sein
- was aber diese Betonung des Ausgusses be-
wirkt hat? ist hier eine volkskundliche Wurzel an-
zunehmen: großer Ausguß - lange Feder -
männliche Kraft?
Die Steiermark war in mancher Hinsicht von Ober-
österreich abhängig, es gingen oft Aufträge für
Zunftgefäße an Meister der Linzer Lade, auch in-
tensive Kontakte der Zinngießerfamilien sind
nachweisbar. Dies würde einen relativ einheitli-
chen Formenschatz erklären.
Für Niederösterreich läßt sich kaum Spezifisches
aussagen. Die Zinnsammlung des Historischen
Museums der Stadt Wien ging im zweiten Welt-
krieg verloren, im Österreichischen Museum für