(Abb. 2) nur geringe Vergleichsmöglichkeiten zu.
Von dem Fresko unterscheidet sich die Zeichnung
nicht nur durch ihre seitenverkehrte Komposition,
sondern auch durch ein völlig anderes Verhältnis
zwischen der Heiligen Familie und den anbeten-
den Königen, die sich gleich Hirten aus einer An-
betung niederbeugen. Erst durch ihre lnsignien-
kronen und mitgebrachten Geschenke wie ihr die
Pferde bändigendes Gefolge werden sie zu jenen
Weisen, die nach langer Suche den König der Kö-
Darunter mußte als eines der bedeutendsten
Feste der christlichen Religion die Epiphanie
Anbetung der Könige aufscheinen. Somit fallt der
Entwurf für die Epiphanie in Sant'Eligio genau in
jene Zeit, in der Fiomanelli an den Kartons der Ta-
pisserieserie arbeitete. Die Serie und die dazuge
hörigen Kartons sind heute noch erhalten". Die
Tapisserien befinden sich seit mehreren Jahren in
der Kirche St. John the Baptiste in New York, wo
hin sie aus dem Besitz der Familie Barberini ge-
iangten. In Ermangelung einer Abbildung mul
die Anbetung der Könige auf den Karton im Mi
Nazionale in Rom verwiesen werden (Abb. 7),
bei die seitenverkehrte Wiedergabe der Szene
der Tapisserie zu berücksichtigen istl? Die
stellung beschränkt sich auf die wesentlich
Personen, im Gefolge der Könige befinden
nur zwei Knaben, und steht damit in deutlic
Gegensatz zur Szenerie auf der Zeichnung in
iischem Privatbesitz (Abb. 6). Die Figurenkomi
nige gefunden haben. Das Ambiente hingegen ver-
rät große Ähnlichkeit zum Fresko: Die Heilige Fa-
milie befindet sich beide Male vor einer Architek-
tur, bestehend aus Säule und Pfeilerresten, und
auf einem aus Quadern gefügten Podest in einer
Landschaft, wobei die Bäume und Gräser die Rui-
nenhaftigkeit der Architektur unterstreichen. Zu-
sätzlich sind auf beiden Darstellungen über der
Szene Engel wiedergegeben, ein Motiv, das auch
auf dem Stich J. Mathams zu beobachten ist. Hier
allerdings wird die Architektur durch ausgedehn-
tes verfallenes Gemauer beschrieben, von dem die
Natur schon weitgehend Besitz ergriffen hat. Der
Stich scheint aber nicht ohne Wirkung für die Ent-
stehung der Zeichnung gewesen zu sein, laBt sich
doch hier das dichtgedrängte Gefolge erkennen,
von dem das Fresko keine Vorstellung mehr gibt.
Wenn die Zeichnung mit der Anbetung der Könige
in Sant'Eligio degli Orefici in Zusammenhang ge-
bracht wird, so kann es sich dabei nur um einen er-
sten Entwurf handeln, der nicht zur Ausführung
gelangte. Obwohl die Zeichnung bereits einige
entscheidende Merkmale enthält, folgt das Altar-
fresko einem anderen Entwurf.
1637 ging die erste von Romanelll entworfene Se
rie für die Arazzeria des Kardinals Francesco Bar-
berini in Webe. Unmittelbar darauf gab der Mäzen
Fiomanelli den Auftrag, für eine zwöifteilige Serie
aus dem Leben Christi die Kartons anzufertigen").
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5 Stich Jacob Mathams nach der zerstbrten Anbetung
der Könige von Federico Zuccari in Sant'Eligio.
tion ist so angelegt, daß drei Viertel der Blldfli
davon beherrscht wird, eine Monumentallsier
der die Erzählung zum Opfer fällt. Nicht der
der Könige, der auf der Suche nach dem neug
renen König der Königeiß sein Ziel erreicht
wird geschildert, sondern einzig der Momen
dem die drei Weisen Christus gegenübertrc
Dazu muß bemerkt werden, daß es sich hier r
um ein Einzelbild handelt, auf dem eine Bege
heit aus dem Leben Christi abgeschlossen d:
stellt werden soll, sondern um einen Teil e
christologischen Zyklus in einzelnen. dram:
gisch gesehen, auf Höhepunkte abgestimr
Bildern. Um die Serie als einheitliches Kunsti
erscheinen zu lassen, war es notwendig,
künstlerische Gleichwertigkeit zwischen
zwölf Einzelbildern herzustellen. Dieses Ziel
de erreicht, indem jene Szenen mit der Möglicl
zu großem Gefolge eine Beschränkung auf
Kern der Darstellung erfuhren, um figurenärn
beispielsweise die Taufe Christi, eine auf zwei
sonen beschränkte Darstellung, in ihrer Bili
wirkung nicht zu beeinträchtigen. Bei dieser B
benheit im Leben Christi, wo nur noch Johai
der Täufer in Erscheinung trat, eine Zweiperso
handlung also, konnte eine Steigerung der Bili
kung durch Einbeziehung außerirdischer Zeu
der Engel, erreicht werden. Ihre Anwesenheit
dert das Gleichgewicht zwischen den einze