itt im linken Flügel von Schloß Schönbrunn un-
ebracht waren und somit im Verband derjenigen
ne lagen. die während derersten Schonbrunner
atattungsperiode adaptiert worden waren, kann
znommen werden, daß es sich bei der noch
e vorhandenen weiß-goldenen Farbgebung des
salons, des Schreibzimmers und des Schlaf-
ners um die ursprüngliche, aus dem Anfang der
Jahre stammende Fassung handelt. Waren die
ner der 40er Jahre noch stark von braun-golde-
Tönen bestimmt. so wandelte sich der Ge-
nack im Laufe der 50erJahre zugunsten hellerer
bunterer Farbgebung; die Fassung der Möbel-
ke verlief in einer dazu parallelen Entwicklung.
er weiß-goldenen Raumausstattungen ist aus
50er Jahren nichts erhalten geblieben (rechter
iel von Schloß Schönbrunn und die Räume der
tigen Prasidentschaftskanzlei in der Wiener
Hofburg). Durch dieses Fehlen der einstigen bunt
gefaßten Zimmereinrichtungen konnte die heute
weit verbreitete fälschliche Meinung entstehen, daß
die Wiener Maria-Theresianischen Mobel fast aus-
schließlich weiß-gold gefaßt waren, Aus zeitgenös-
sischen Berichten ist man aber von dem ursprüng-
lich grün ausgemalten, um die Mitte der 50er Jahre
entstandenen Schönbrunner Menageriepavillonlg
und von einst in der großen Galerie von Schönbrunn
aufgestellten roten Taburetts informiertm.
Gegen Ende der 60er Jahre tauchte eine aus Frank-
reich übernommene. besonders aufwendig und
kostbar gearbeitete neue Goldfassung in Wien auf.
Ihren neuen Reiz machte das Zusammenspiel ver-
schiedenfarbiger Goldtöne aus". Das frühest be-
kannte Beispiel einer solchen Goldfassung in Wien
befand sich in dem 1765769 von lsidor Canneval
umgebauten Palais Paar in der Wollzeile". Kurze
5 Taburett, Buche braun gelaßt, die Schnitzereien vergol-
det, 52x52x47,5 cm. Wien t740l50; Osterr, Museum für
angewandte Kunst (H 1693 b),
6 Taburett, Buche Verschiedenfarbig vergoldet mit
schwarzen Lackteldern. Slcillbezug des 19, Jh.s.
52x37x50 cm. Wien um 1770", Wien, Schloß Schönbrunn
Vieux-laque-Zinrimer
7 Sessel, Buche grun und weiß gefaßt, das Strohgeflecht
ebenfalls grun und weiß bemalt, Hohe. 87,5 cm, England
um 1775: London, Osterley Park,
Anmerkungen 19-24
W H. Wagner a a o s ts4 -r Die Meriagerle liegt neben Mariae
Hltllhg in der Mitte tieiindei SlChElfi innen gruri ausgemalterPavil-
lon --
1" P verlet. Les rrieubles lrancziis du XVIII siedle Paris tsse, l, Bd
s tt rrRechercharil ies rtieubles francais qu a pu posscderl impe-
ratrice Marie-Therese nous avoris iadis nete que ies tabourets de
ia galerle de Schoenbrunri de stylc Louis xv rnais d BXÖCLHION au-
trieriienne, sdni rndulures et deints de rouge et or tdiii comme
CEUX que Louis xv avait lait placer dans la Galerie des Glaces a
Versailles i
2' Diesselbe Metirtaraigiteii iani sicn an gleiemeitigen Goldschmie-
dearbeiten iestsielien
" inwieweit diese innere Neugestaltung des Palais Paar auch lurden
wiener Hol lchangcbend war, zeigt eine vori Joseph Piiil. burgl
Vergoldet eingereienie aittsciiriit, in welcher dieser unter ande-
rein die VGVQUIGEIZIDEHSH irn Palais Paar als Referenz angibt
lo. Raschauer Gescliierite der Innenausstattung des Lustschlos-
sesseridntiritnnbiss Wieril92E,OuelleribarldS 217i rr ,.Daes
riun auch uberriaupt bey dem Vergoldlern seni wenig Arbeit glebl.
und dieses nur Kleinigkeiten, rrieiner Tauglichkeit wegen aber die
Einptei-iiung des Gioßtierzüg von Florenz und die Grat Paarlsche
Arbeit aniiiriren kann. bllißl er um aie Arbeit irn Lustschloß serien-
brurm i. (um Hoibziuaml, 1771. fol tsoi
n HKAB rote m4 lol losv
M HWI rote Nr.7 (1774), lul39
Zeit später übernahm auch der Wiener Hof diese
neue Fassungsart bei der Neugestaltung derehema-
ligen Retirade Franz Stefans von Lothringen zum
heutigen Vieux-laque-Zimmer (1770) (Abbß). Wei-
tere Beispiele für die Anwendung dieser neuen, viel-
farbigen Goldfassung sind die beiden am Beginn
erwähnten Schloßhofer Sitzgarnituren (Abb.2, 3)
(um 1775). Von einer Reihe heute nicht mehr exi-
stenter Stücke erfahrt man durch erhaltene Rech-
nungen, in denen sich auch drei verschiedene Be-
zeichnungen für diese neue Fassungsart finden lie-
ßen. Erstere ist in einer Rechnung des Hof-Vergol-
dersJosef Flügl beinhaltet: --1771 nach Schönbrunn
einen Uhr Kasten geliefert daran alle Ornamenten
Stab und Holl-Kellen Iein Collerir vergoldet . . .
28 Fl."-t, Die zweite Bezeichnung ist in einer sehr
ausführlichen Thronsesselrechnung aus dem Jahre
1775 enthalten. Der bürgerliche Vergolder J. Pihl
7
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