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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIV (1969 / Heft 107)

 
exemplarisch dem letzten Stand human- 
biologischer Erkenntnisse gerecht werden. 
Vor Beginn der Entwurfsarbeit studierten 
daher Architekt und Auftraggeber bis ins 
kleinste die Beeinl-lussungsmöglichkcitcn 
einer physiopsychisch wohlgeplantcn 
Wohnumgebung auf den Menschen. Als 
Ergebnis der Studien schloß Richard Ncutra 
bei der Gestaltungsarbeit alles „historisch 
Stilistische" als abwegig, ja oft die Lebens- 
Funktionen beirrend und belastend aus. 
Dagegen bezog der Entwurf die viel- 
fältigsten Möglichkeiten für gesund- 
heitsfördernde Sinneseindrücke und Kör- 
perübungen ein. So entstand letzten 
Endes die Gestalt des Hauses, seiner Innen- 
und Außen-träume, im Rahmen der Er- 
kenntnisse, die Wilhelm Wundt dem jungen 
Neutra vermittelt hatte. 
Mit diesem Rückgriff auf die „Grundzüge 
der physiologischen Psychologie" über- 
wand Neutra, weiter schauend als andcrc 
Architekten, das Vakuum, dem sich scinc 
Berufsgcnossen gegenübersahen, welche das 
Neue in der Architektur des 20. jahr- 
hunderts vorwiegend in der Ablehnung 
des Alten in dem 7 gewiß durchaus po- 
sitiven 4 Weglassen ornamentaler Über- 
züge, in den glatten Fassaden sahen. 
Ersatz suchten sie ästhetische Ergebn 
durch das betonte Herausstellen von Ku 
und Flächen, von Konstrukrionsteilen 
des Materials (Beton-Brutismus). Stä- 
baulieh strebten sie Wirkungen durch 1 
akzentuicrtere Geometrie und nicht 
Biologie verschriebene Anordnung 
Wohnblöcke oder durch übergroße lE 
körper und Höhen an, oft sogar da, 
Zeilenbebauung bzw. normale Maße du: 
aus angemessen, billiger und wohn 
gicnisch richtiger gewesen Wären. Wie 
Eklektiker des 19. ßihrhunderts blie 
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