hivalische Dokumente:
1574-12-19 Augsburg (Stadtarchiv Augsburg, Malerbuch 54a : -ZunI1t- oder Hand-
werch Register der Maler, Glaser, Bildschnitzer und Goldschlager. 1495-1624, 1, 225).
wsteldt Christofl Murmann einen Khnaben für mitt Namenn Veith Eschey, sein Vatter
(heißt) Jacob Eschay; der ehelichen Geburt! seindt die Zeugen Hans Bruckhlocher
unnd Jacob Westermair. Maurer; lemett 4 Jar, gett die Zeitt an aufl Lutzey des 1574.
Jars: zaldt meinem Herren 80 Pfennige. DieserKnab ist wider furgestellt worden. wurd
redlich außgelernett und auf die Artückhell angelobtl den 14. Decembris Anno 1578.1-
1585-08-12 Augsburg (Dillingen, fürstl. und gräfl. Fuggersches FamiIien- und Stif-
(ungsarchiv, Kopiarbricher der Fugger unter diesem Datum; zitiert nach: Georg Lill,
Hans Fugger (1531-1598) und die Kunst, Leipzig 1908, S. 88, Anm. 3.)
Hans Fugger schreibt an Christoph Ott, den Sohn des Fuggerischen Geschältstragers
David Ott, in Venedig: wMein freundllich grus und dienst zuvor. lieber Ohr. Ott. Zeiger
diß brieffs ist Veit Eschay. MeisterJacobe Eschay son, der mein schloß Kircheim ge-
paut hat, Den schickt sein vatter hinein, etwas zu sehen und zu lernen. Seins handt-
werckh ist er ein steinmöze. Bitt euch also freundtlich, ir wellen ine etwa vorbringen.
damit er was sehen und lernen möge, und da er weiter ziehen wurd, wellen unbe-
schwerdt sein, mich solches zu berichten. Will ich in weitter mit fürschriflten an im de
Bologna nach Florenz verhülflich sein. Der kan in fort befinden bei denen, die des
handtwerckhs sind und seid damit Gott bevolchen."
1589, ohne näheres Datum, München (München, Stadtarchiv, Hss. unter Nr. Zim. 55 e
Meisterbuch der Maler, Glaser, Bildhauer und Seidensticker, 1. 4).
bist Veitt Oschey, Bilthauer von Augspurg, alhie Maister worden und [hatte dort] bey
Cristol Murman daselbst gelernett. Starb 16031-
1590, ohne näheres Datum, München, verehrt Herzog Wilhelm V. von Bayern (zitiert
nach: Lorenz Westenrieder, Beyträge zur vaterländischen Historie. . ., 3. Band. Mün-
chen 1790, S. 104) dem -Veit Oescheich, wird auch Eschey genannt, aulsein hochzeit
12 Guldem.
1591-05-04 München, Stadtpfarre zu Unserer Lieben Frau (Band lder Taulbücher die-
ser Plarra, verwahrt im Diözesanarchiv München, 1. 20; eingetragen wurden hier je-
weils nur der Name des Vaters und der des Taulpaten, nicht aber der Vorname des
Kindes).
Paler: Vitus Ögscheib, Bildthauer,
Patrinus: Ser(enissi)mus Ferdinandus per Nicolaus Geelmair.
Herzog Ferdinand von Bayern (der sich, wie meistens in analogen Fallen üblich, bei
der Taufe durch seinen Kammerdiener Gellmair vertreten ließ) war ein Bruder des re-
gierenden Herzogs Wilhelm V. und begründete durch seine Heirat mit der Münchner
Bürgerstochter Maria Pettenbeckdie Witteisbecher Linie der Gralen von Wartenberg
(Max Spindler ed., Handbuch derbayerischen Geschichte, II, München 1969, S. 1103).
D 6 1592-08-14 München, Stadtpfarre zu Unserer Lieben Frau (Taufbuch I, wie oben,
I. 251),
Pater: Vitus Öschey, Bildhauer.
(Matrina). Maria Christiena Archiducissa Graecensis.
Herzogin Maria Christina von Bayern. eine Schwester Wilhelms V.. war seit 1571 mit
Erzherzog Karl von lnnerösterreich verheiratet,
D 7 1593-09-16 Salzburg, Stadtplarre zu Unserer Lieben Frau, Taubuch l(im Domplarrar-
chiv), l, 265:
ist ein Kindt mit Namen Jacobus getaufft worden dem Vito Esche, fürstlichen Pilthauer
alhie, et Mariae suae uxori; patrinusfuit Joannes (richtig: Jones) Ostenag, fürstlicher
Goltschmit alhie.
D 8 1594-01-14 Salzburg, Stadtpfarre zu Unserer Lieben Frau, Taufbuch l (im Dumpfarr-
archiv). 2. Teil, S. 14.
ist ein (uneheliches) Kindt Christophorus getaufft worden dem Matteo Murman et der
Anna Spomerin, alle beide dienent bey dem Maister Veiten Pillschnetzer alhie. Patri-
nus luit Vitus Escheitt. cuius loco luit Casparus Hundell.
Matthäus Murmann hatte (wie sein Bruder Christoph d.J. und wie auch Veit Eschay)
bei seinem Vater Christoph d.Ä. in Augsburg das Bildhauerhandwerk erlernt. Sein laut
obiger Taufeintragung geborener Sohn scheint früh gestorben zu sein, da der später
mit Anna Spornerin geschlossenen Ehe nochmals ein Sohn Christoph (lll., sicher bis
1636 in Salzburg als Bildhauer tätig) entsproß, der am 20. November 1595 in Salzburg
(Taufbuch l, f. 329) getauft wurde. Zu den Murmanns vgl. auch Anmerkung 53).
D 9 1595-03-07 Salzburg, Stadtpfarre zu Unserer Lieben Frau, Taulbuch l (im Dornpfarr-
archiv). l, 68'.
ist dem Veitt Eschoi et uxori eius Mariaeein Khindt gelauffl worden ncmineJonas. Pa-
trinus: Jonas Oslertag, aurifaber Reverendissimi nostri.
D 10 1595-08-30 Salzburg, Stadtplarre zu Unserer Lieben Frau, Taufbuch I (im Domplarr-
archiv), I. 24T,
ist dem Simon Khlamer, Bürger und Dischler alhie, et uxori eius Erentrudi ein Khindt
getaufft werden nomine Gaudentius. Patrinus: Der erbar und lirnemb Vitus Eschau.
Ihrer hochfirstlichen Gnaden Bildthauer alhie.
Für die aus D 11 nachweisbaren weiteren Kinder Eschays konnten in Salzburg keine
Tauleintragungen gefunden werden; auch nicht in den Münchner Taufbüchern. Dies
schließt jedoch nicht aus, daß (wahrscheinlich) Eschay um 1596 mit seiner Familie
nach München zurückgekehrt ist, da das erste Taufbuch der Plarre St. Peter, derande-
ren Stadtpfarre Münchens dieserZeit, äußerst mangelhaltgeführt worden ist(Freund-
Iicher Hinweis durch Diözesanarchivar Dr. Peter von Bomhard, München).
D 11 1603-11-28 München (Stadtarchiv München, Stadtratsprotokolle 1603,Sign. 54 B 13,
F. 29W),
Veit Eschaiens gewesten Bildhauers Wittib Maria stellt iren Khlndern Ferdinandt. Ma-
ria Christiena. Jacob. Helene, Eva und Judit zu Vormunden den Wolf Mair, Kess-
kheuffl, und Bartholome Reitter, Maller.
Anmerkungen 43-60
" Ursprungllch beland sich das Grabmal 1n der K1rer1enhaup1ae11se
vor dem ehemallgen Kreuza11ar Nach e1ner Anordnung von Erzbv
send1 Pans era1 von Lodron 1191946531 wurde es m den wesuren-
s1en Te11 des nordnchen senensenmes (Lorenz Hubner. Beschrei-
bung der hochlurslllch-erzblschulluthcn s1ad1 Salzburg und
1hrer Gegenden 1. Salzburg 1192. s 23e1und190310KT12. 1913.
S 311arr1 neuugen Plnxz au1ges1ell1
M1enae1wa1z.0ie Gvabdenkmale von 51 Pe1er und Nonnberg (ger
druckt 1m Annang zu den Banden 1.1:. 11, 14 und 15 der MGSLK.
Salzburg 1961411151. 111er Nr 219 au1 s. 259264
ß 1n 01111219133 31 und F1g 55
ß vgl d1ese Anmerkungen 5956
So zum Be1sp1el Mar11n wre Anm 1.111er s 299
m Stamhauser wle Anm 38,h1er Nr 54 au1s 51
" S1a1nr1auser wn: Anm 41,111er1 11a
Franz Wagner. nre mmelallevhchen A11arauss1a11ungen der sa1z-
Durger Hauptklrchen. m Amen
nazu ausruhrhen Alo1s K1esI1nger, D19 nutzbaren Ges1e1ne 5a1z-
burgs. Salzbuvg 1964, s 21211
vgl Anm. 3a
Mannaus Murrnann wurde 1n der Sahburger Steuerbeschreibung
von 1e0a-111n11e11d11auer1 genanm und wdnme damals 1n der willen
Munze (Landesarchlv Salzbuvg. Geh Aren xxv11l11. 1 591. sein
Sohn Chrlsloph 111111 1191 Anm bc1DB)15tr1nch1635 als and-
54
ss
ss
51
s:
se
sn
hauer 111 sa1z1eurg naengevnesen. se1n zwe1ler Sohn, der am
5 Marz 1so41sa1z11urg-0en1p1a1re. Tau111uen111. 651getauke Fer-
dinand.ar11e11e1e als GeseHe bei Hans Waldburger 1n Salzburg und
ubemahm nach Waldburgers Tod dre Werkslarl seines Onkels
Chr1s1oph(1-Il.1r.d.J )Murmann1r1 Augsburg. wo er am 20 Oktober
1515 s1arb1Ka1alog der Ausstellung "Augsburger Barocke. Augs-
burg 195a Nr 19 auf s a1) 1Zu den salznurger Murmanns aus-
luhrhch an andarer SleHe)
Franz Mamn, Kunslgeschlchle V00 Salzburg W19n 1925. S 104
Lothar Pvetzell, Salzbuvgar Earuckplastrk Berlln 1935 S. 5
1-1e1nr1en Decken Barockplasllk 1r1 den A1een1andern, w1en 194a.
bei Aen11dungs1e111 N1 31 au1 s 1x
Reben von Schneider. Die Evzslalue 1mm Helenenbßrge, lr1. Jahrs
buch der kunsmislovischen Sammlungen des AHerh. Kalserhauses
111 Wien, 15, 1994. s 111x123 e Ferner Amen Legner 1n Katalog
der Ausstellung "Spalgollk 1n Salzburg - P1aslik und Kunslgewer-
bee, Salzburg 191a, 111er 111. 352 au! s 1s4-1ss 11111 euer a11eren 1.1-
19131111
So zum sersprel 1n den von wagmger a1s Zecnprops1 der s1ad1e
prarrkirene gerunnen Janresreehnungen (m1 Konsis1or1a1arcniv).
weugang Lclz, Historismus 1r1 der Sepwkralplashk der ze11 um
1600.1r1.Ar1ze1gerdes Germanischen Manenalrnuseums Nurnnerg,
194OH953, 5 BTmBS, hier S. 77.
Zum wEHdbeduHnis der eegenrererrnanen. vgl. Theodor MüHer,
Demsene Plastik der Renaissance ms zum Dveifligmhrlgen Kneg,
Ken1gs1e1n 1m Taunus 1963. 111er s 14.