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cher Herrschaftsallegorien schon in den vorberei-
tenden Skizzen ausdrückten, beweist die im Salz-
burger Barockmuseum befindliche i-Huldigungsal-
legorie der Stände Oberösterreichs vor Austriai- von
Carlo lnnocenzo Carlone, 1717 fur das Decken-
fresko des Landhauses in Linz geschaffen? Hier
thront die Allegorie des Herzogtums Österreich ob
der Enns. gekrönt mit dem Herzogshut, unter einem
Baldachin, auch hier begleitet von den Attributen
Kreuz und Fahne und den Herrschertugenden.
Die kleine habsburgische Hauskrone - wiedergege-
ben in einer allegorischen Zeichnung von Justus
Sadeler" im SalzburgerBarockmuseum-isteindeu-
tig auf dem Gemälde (im Gegensatz zurschwereren.
ausladenden Kaiserkrone Karls des Großen) zu er-
kennen.
Die ersten Deutungsversuche gingen von der An-
nahme aus. daß diese Macchiatechnik der Giorda-
nonachfolge nicht nach dem zweiten Jahrzehnt des
18. Jahrhunderts zu datieren ware, Die Künstlerge-
neratiorl der Sebastiano Ricci. Giananlonio Pelle-
grini und Johann Michael Rottmayrschien gegeben.
Der historische Anlaß erschien daher nur aus dern
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3 Carlo lnnocenzo Carlone, Allegorie einer Landeshuldi-
gung (Auslria empfängt die Huldigung des Landes Ober-
österreich). Öl auf Lw., 63 x 63 cm. Salzburger Barock-
museum. lnv. Nr. 2002.
Anmerkungen 2-3
1 Carlo lririeeerire cerlene. Allegorie einer LEHGESHUIGIQUFIQ (Austrla
erripierigi die Hllldiguflg des Landes Oberosterrelchl. ol ein Lw.
es x es ein, Salzburger Barockmuseum. lriir Nr. 2002 - Dazu Klara
Garas, Carlo Carlones LirlzerDeckengemzlde, in Alle und moderne
Kunst, w. 1965, Heft so, s. 4a
ß Allegorie der rudolflnlißhßn Kalserkrone. Feder in oreir. leirieri. ein
Papier. 27a x 201 rnrri. Munügrarvlrnlst ls lwDhl Juslus Sadeierl, da-
liER 1617.
Spanischen Erbfolgekrieg deutbar. Die großi
kugel deutete auf diesen weltumspannende
gang. Ein erster Deutungsversuch lautete: K
Johann Wilhelm von der Pfalz als Verteidig
Reiches. Dann ware die Frauengestalt nebe
bedeutendsten Parteiganger Habsburgs in l
Kriege, der als "der neue Alexander" erschie
Allegorie gewesen, vielleicht die Providentia
in Allusion auf seine Gattin Anna Maria Lui
Medici? -Die vielfältigen komplexen Denkvo
seien damit beleuchtet.
Erst die spätere Besichtigung des Bildes und
lebnis der Farbgebung ergaben weitere Denl
ße. Die Palette erschien seltsam gebrochen u
zur Grisaille reduziert, der einzige wirklich s
Farbton - der rote Fürstenmantel - war vom
in die Farbe des Rostes gebrochen. Es stell
das Empfinden einer e-Alterspalette" ein. ei
nornen, das die Erfahrung lehrt. (Als Beispie
zettas Farbreduktion im Alter, die ihn fast 2
saille hinführt.) Die mächtige Stimme einesi
Großmalers war fühlbar.
Mit dieser Feststellung fielen die Kombinatiol