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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIII (1978 / Heft 160 und 161)

unbekannte 
smadonna 
tnn Baptist Straubs 
Asarn, Gesamtansicht des Asamhauses mit Haus- 
tflfla 
ungen 14 
m abweichend von der sonst ublichen lkonographie es. 
]uren ist eine Chnstusbuste. Der Bildhauer Plerre Puget 
2 sie einst an seinem Haus IVl der Fiue-de-Dome in Marseille 
nerkenswert ist die eigens daiur BHIWOHQHE Inschnlt nSal- 
tAundi Misere Nobls 1 Nunu Lavcrn Senza Ferrari ÜlE 
ls-Hausiigur ist im Musee Longschamp In Marseille. Vgl. u. 
el. Besprechung vorr K Herding. Plerle Pugel. Berlin 1970: 
istchronik, 4, 1972, s. 112 ii.. bes. s. 115 mit Abb. s und 7 
argeschichtlich besonders instruktiv )5l der dort erwahnte 
s, daß das Werk unmittelbar auidie beruhmte Christusbuste 
t. Bernlni zurückgeht. Das lange verschollene Werk wurde 
:hen wiederentdeckt Vgl lrvlng Lavln. Bermm s Death. IIT 
lletin, 54, 1972, s 159-184 
rzenski, A. Franklsh, Faience Madonna in Museum oi Fine 
051071, Bulletin, Vol. LXIII, 1965, Nr 334. s 183-195 (lTllt 13 
Jhn, Wurzburger Hausmadonnen des Barock und HOKOKO. 
fenburg1949 -.l Hillar-Leitherer, Bamberger Hausrnadon- 
einen 3. 92. Bericht des Historischen Vereins lur die Pitege 
schichte des ehemzhgen Furstblsturris Bamberg, Bamberg 
ackel, DIE lkonographie des Fassadanschmuckes am Mun- 
Asamhaus IVI Schonsre Heimat 1952. s 35-42 mit 
54 
Es steht außer Zweifel, daß vor allem Hausmadon- 
nen zu den markantesten Zeugnissen privater 
Frömmigkeit im Barock gehörenÜ In werkstoffmä- 
ßiger Hinsicht ist die Spannweite erstaunlich groß, 
wenn man außer Arbeiten in Stein, Marmor, Holz 
und Bleiguß beispielsweise an eine weißglasierte 
Fayence-Hausmadonna (1771) von beträchtlichem 
Format (H. 112.40 cm) denkt. Sie wurde von dem 
Bamberger Rokokobildhauer Johann Franz Martin 
Mutschele (1733-1 B04) für die Schrezheimer Manu- 
faktur modelliert. Von der Darstellung her gesehen, 
befindet man sich bei diesem Bildwerk inmitten der 
gegenreformatorischen lkonographie. Über einen 
themengleichen signierten Stich (152299 mm) des 
Augsburger Martin Engelbrecht (1681P1756) läßt 
sich über andere italienische Kupferstiche (u.a. von 
N. Picart: 1665 und F. Pozzi) der Typus auf das von 
Carlo Maratta (1625-1713) in Hochovalform ge- 
schaffene Altarbild (1663) gleichen Themas in der 
Sylva-Cappella in S. lsidoro Agricola in Rom zurück- 
verfolgen. 
Die von J.F,M. Mutschele modellierte Maria-vom- 
Siege-Hausmadonna wurde für die Fassade der 
kleinen Deutschordensresidenz in 0-8872 
Wolframs-Eschenbach bei AnsbachlMittelfranken 
geschaffen. Sie befindet sich jetzt im Museum of 
Fine Arts in Boston. 
Die sogenannte "offizielles Kunstgeschichte hat 
sich bis heute nicht zu dem Desideratum nHausma- 
donnats geäußert. Ein Anfang wurdejedoch bereits 
mit Werkkatalogen gemacht, die von den in den 
süddeutschen Bischofsstadten Würzburg und 
Bamberg in großer Zahl erhaltenen Hausmadonnen 
angelegt wurdenl. 
Als ein in ausdrucksmäßiger und ikonographischer 
Hinsicht besonders markantes Beispiel aus Mün- 
chen ist als erstes Werk ein bald nach 1733 entstan- 
denes themengleiches Stuckrelief zu nennen 
(Abb. 1). Egid Quirin Asam (1692-1750) in seiner 
doppelten Eigenschaft als Bildhauer-Stukkator und 
als Hauseigentümerführte das Hausmadonnenrelief 
für den Flacherker des von ihm für seine Zwecke 
umgebauten Hauses in der Münchener Sendlinger- 
straße Nr. 61 aus". Der Blick der mädchenhaft zart 
erscheinenden und im Betgestus dargestellten Ma- 
ria ist schrag nach unten gerichtet, die Augen sind 
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