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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIII (1978 / Heft 160 und 161)

zitstischchen. Wien. um 1810 (Anm. 19) 
atte-Necessaire. Fälix Remond, Paris. 
n.2m 
1 806 
kurigen 16-23 (Anm. 24 s. S. 35) 
vr K.l.XVllldlVlllf50_ Sigri. u oai Gottlieb August Pnnie. 
n, den s Ocibr1807 -Papier mitWasserzeichen Linienraster 
nrrnenzeienen ca l Honig, heraldische LilieinWappenschild, 
IBSIEKFOIIB. 
ß es sien bei diesem Mobel dern Typus nach um einen nen- 
Jr-du-iour rnii Zylinderdeckel handeil, zeigt die 1. Zeichnung 
e. Il'l der unteren Reihe. Man sieht deutlich den Ladenauisarz. 
- in die hintere Hälfte des Tischblattes gsruckt ist. WIE es sich 
diesen Mobeltyp generi Die in die Mitte des Tisches versetz- 
l Häupter des Aufsatzes haben nur dekorative Bedeutung. 
ir. H es4. e Eschen- und Kirschbaurnholz; Stahlbeschlags, - 
ignaiur befindet sich e aui Karton geschrieben - aui der Un- 
ite der Büdänplalt? des verstellbaren Schreibpultes SIE I5! 
isbar. wenn man das Pult hoch hiriaufkurbeltoderabmontiert. 
laut der Signatur: -Ver1ertig (sie) vdn Johann Reimann. Bur- 
c: Tieschlermeister in wien. oen isien Janner 1802." 
135 snerardn, Cabinet Dlctioriary. London 11103, Piaie au, und 
;ns lor Househald Furniture. London 11112, Plate 40 Nd 2 - Ein 
t nach diesem Entwurf ausgefuhrtes Mobel wurde bei Chri- 
., London, versteigert: 1. 4 197i, FlrlE Engllsh Furmiure, 
21. 
ir H 1390. - Birkerimaser. Anern, dunkelbraun geheizt (Ein- 
lrigeri und Rahmen). Stahioeschlage. Auf den Innenseiten der 
H1 Deckel des Tischkastens sind unter Glas 4 Gouachen von 
igand montiert - Maße a1 x sa x 36 Cm, eAuewani der WlCh- 
H1 Lrieraiur 
LulhmerlFt. Schmidt. siehe Anrn s. c: Tal 109 a. e. Dat. Um 
25. 
Schmltz, siene Anrn. a. d: Ami. s 129 oai. Um 1315-, Detail- 
b. s. 23a oai- urn 11125. 
Feulner, siehe Anm. a. e; Abb Asi. Dat.. urn 1s2s. 
grid Muller-Christensen. Alte Mobel. a Auii. München 1954, 
b 217. Text s. 19a. Dat.: Um 11320 
iv Meisierund ii..ieddrng, siehe Anrn e. b.'Abb,542,Dat. Um 
I5. 
Himmelheber. siehe Anm 3 g ADDJÄGIMTBXIS. 95.113! Um 
20. 
dWlg Neustifter, eine Briafkzssette mit Gouacheri von Baltha- 
1Wigand, H11 alte und moderne kunst, Jg 22_1s11.iiei11s2. 
480. Abb in. 11, 12 
iinasar Wigand, siehe Anm s, e, Kat. Nr.9. Abb a. Dat.: Um 
10. 
'llS Ledoux-Lebard, l_es Esenisies Parisiens. wesiaw, Paris 
is. s. 472 11: Fällx nerndnd. 
seph Billiat, Malmaisori, La France iiiueiree. Paris 195a. s ss 
z Anrn 19, g, s. 49. 
Nr H 143a e Mahagoni, Marketerie aus Buchsbaumholz. 
nrnaiereren. ornamentale Einlagen aus weißerMasse e Maße 
1 71 X 43 cm 
rWiener Kongress, srene Anm s, c, Kai. Nr. xxvs iaiiere Lite- 
uri. Abb. a1. 
Hlmmelhebar, siehe Anm. 3. g, Abb. 341. Text S. B4, 
ilr H H84 -Mahagorii, schwarz gebeiztes Birnbaurnhüll, die 
aus Eibßnholz, - Maße: 7G x 62 x 42 cm 
Himmelhsber. sieheAnm. 3, g, Abb, 37l,S 96 Dat Um 1825. 
1 Nr Ki XVllldlVlllfH: Sign u Da! Gottlieb August Pohle. 
enn. den B teri Nov 1507. f PüDler wie bei Anm 16 
stells - wurden mit verschieden strukturierten und 
verschiedenfarbigen Holzarten überleimt. ln dieses 
Gefüge, das hauptsächlich aus Längsholzschnitten 
besteht, sind - über die Tischfläche verteilt - auch 
einige Hirnholzschnitte eingestreut. Sie haben ein 
muschel- oder achatähnliches Aussehen. Die Ver- 
wendung solcher muschelförmiger Furniere reicht 
bis in das ausgehende 17. Jahrhundert zurück und 
wurde, als sie in England während der Carolean- 
(166lP1685) und der William and Mary-Period 
(1689-1702) aufkam, Oystershell-Veneer bezeich- 
net. Mit dieser auf einer handwerklichen Tradition 
beruhenden Erklärung als einem furniertechni- 
schen Kunststück scheint jedoch über die hier prak- 
tizierte Art der Hirnholzschnitte noch nicht alles 
ausgesagt. Man muß sie in der Gesamtheit der Mar- 
keteriekomposition sehen, worin ihnen, weil sie 
doch von den Längsholzschnitten durch ihre Form 
so deutlich abweichen. eine ganz bestimmte Funk- 
tion zuzukommen scheint. 
Alle oder doch die meisten Längsschnitte sind im 
Gegensatz zu den Hirnholzschnitten auf eine ganz 
willkürliche Weise miteinander verzahnt. So ent- 
stehtderEindruck, alswäre das Ganze etwas wie zu- 
fällig und natürlich Gewordenes, als sollte hier ein 
Stück Natur, ein Naturgebilde wiedergegeben wer- 
den. Wenn diese Annahme zutrifft, kann es sich hier 
eigentlich nur um den Versuch eines Tischlers han- 
deln, mit den Mitteln seines Handwerks eine ge- 
schliffene Platte aus Konglomeratgestein, eine 
Breccie, nachzubilden. Damit aber verwandeln sich 
die besonders auffallenden Hirnholzschnitte in Ein- 
schlüsse von fossilen Muscheln oder von Achaten, 
während die Längsholzschnitte das übrige Stein- 
gemengsel bedeuten sollen. Da auch die Oberfläche 
des ganzen Tisches dieses konglomeratähnliche 
Aussehen hat, wird verständlich, weshalb hier auf 
den Stegen kein Körbchen steht, sondern eine ge- 
drechselte Schale, so als wäre sie aus geschnitte- 
nem Stein. 
Doch der Meister des kleinen Tisches ließ es nicht 
bei der beschriebenen Art der Furnierung bewen- 
den, sondern fügte als dekorative Bereicherung 
noch ornamentale und figurale Tuschmalereien 
hinzu. Auf dem Tischblatt sind zwei Stellen aus der 
Konglomerat-Marketerie ausgespart, die so den 
Rahmen fürzwei figürliche Darstellungen bildet. Sie 
sind auf größere Furnierstücke gemalt, die einen ru- 
higen Hintergrund abgeben, und haben antike The- 
men zum Gegenstand: Bacchus mit dem kleinen 
Amor und eine Hirtenszene. In schwarzgrundige 
Dreieckfelder in den Ecken der Tischfläche sind 
vegetabile Ornamente eingepaßt. Noch häufiger 
wurde auf den Stützen des Tischgestells von der 
Tuschmalerei Gebrauch gemacht, wo sowohl an der 
lnnen- wie an der Außenseite hauptsächlich florale. 
mit Masken kombinierte Motive angebracht wurden: 
Weinlaub mit Trauben und Arabesken, die in Spira- 
len auslaufen. In Zwickelfeldern zwischen den ge- 
schweiften Verstrebungen der Tischbeine fand das 
im Klassizismus so beliebte Segelmotiv in einer we- 
gen der fächerartigen Faltengebung sonderbaren 
Variante Platz. Außerdem gibt es an mehreren Stel- 
len mit Tusche gemalte Rosetten, die eine für kleine 
Bronzebeschläge gebräuchliche Form nachahmen, 
und Einlagen aus Kupferdraht, die als zusätzliche 
Akzente den Tuschmalereien beigegeben sind. 
Die Ornamente und ihr Stil sind undoktrinär. Sie las- 
sen sich kaum dem Formenkanon des Empire 
zuordnen und zeigen keine Spur der für diese 
Kunstrichtung typischen strengen Stilisierung. Im 
Gegenteil, wir haben es hier mit naturalistisch auf- 
gefaßten, mitunter ganz eigenwilligen Bildungen zu 
tun, für die sich keine Vorlagen finden ließen. Nur 
das Weinlaub ist ein geläufiges Motiv, dem wir je- 
doch bereits auf Holls Schreibtisch von 1799 begeg- 
nen, und ebenso sind die Kupferdrahteinlagen 
schon im ausgehenden 18. Jahrhundert üblich ge- 
wesen. Es spricht also die Ornamentik in gleicher 
Weise wie die Form des Tisches für die Entstehung 
im ersten Dezennium desJahrhunderts, wobei nicht 
zeitgenössischeZierformen zur Anwendung kamen, 
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