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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIV (1979 / Heft 162)

 
Bildnis eines Unbekannten in Hamburg. Joachim 
-lennen. 1663. Elfenbein. 11 x8,7 cm. Skulpturengale- 
'ie, Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz. Ber- 
ln 
iildnis eines Unbekannten. Pieter Xavery. Terrakotta. 
lan Sypesteyn-Stichting, Loosdrecht 
iriedrich lll, von Dänemark. Joachim Hennen. Elfen- 
Jein. 11,9x8,3 cm. Rosenborg, Kopenhagen _ 
lildnis eines Unbekannten. Carl August Lücke d.A. 
Inde 17. Jh. Elfenbein. 7,5x6 crn. Privatbesitz. 
ristian V. von Dänemark. Joachim Hennen. 1692. 
vtl ur. 23,9x 18,8 cm. Rosenborg, Kopenhagen 
(önlgin Christine von Schweden als Mlnerva. Joa- 
zhim Hennen zugeschrieben. Elfenbein. H. 8,9 crn. Ro 
senborg, Kopenhagen 
Iharlotte Amalie von Dänemark. Joachim Hennen zu- 
Jeschrieben. Elfenbein. 10,8 x 7,9 cm. Rosenborg, Ko- 
lenhagen 
Aars. Venus und Amor. Joachim Hennen. Elfenbein. 
4.315,7 cm, Rosenborg, Kopenhagen 
leckenhumpen mit Raub der Sabinerinnen. Joachim 
iennen. Vor 1670 (?). Elfenbein. Größte H. 29 crn. Ro 
aenborg, Kopenhagen 
 
lerkungen 78-91 (Anm. 92795 s. S. 25) 
v. Nr. zu. sie, 10,3 x 7.9 cm 
v. Nr. Ab. M4. 9,1 x es Cm. Vielleicht Sophia Arrrallev 
lrockplastik, 1977, Kst. Nr 119, Abb. e Ahnllcha Gruppen tr1 den 
ventaren vort1673 bzw. 1690 erwahrtt. eine rrlll Cupido. die an- 
lre Holz, vergoldetes. Berlng-Liisberg, 1x97. s 141, rechte spal- 
, s. 166, linke Spalte. 
ll. Anm. a9 
V. Nr. 57307, Vgl Barclckplastik, 1977, S 393, 
lrockplastik, 1977, Kat. Nr. 12a, 21 Abbn 
s, auf Rosenborg, lnv Nr {P2122 alb, Deckelhumpen mit Raub 
tr Proserpina, H. ohne Deckel 20.2 cm. 11 Gruppe 15,5 cm. 
Berlng-Llisberg, 11297, Abb s 111, Dieser Humpen schon 1690 
llnventar, m1. 1a, Nr. 165 (Abschrift Natlonalmuseuml 
v. Nr. Da. 7-45. 11 20,2 crn 
v. Nr. 1422. SundenfalLH 35.2 Crrmrtv Nr 142a, FtaubgruppaH 
,7 cm, beide fruher als Adriaen de Vrles nahestehend bezeich- 
lt. 
lrockplastik. 1977, Kat Nr 11a, Abb, e Bering-Llisberg. 1997. 
166, rechte Spalte. 
armanisches Nafionalmuseum. lnv Nr PI o 21207 
a EF, Bange. DIB Eildwerke 1r1 Eron1e.. .Berlln und Leipzig, 
23 (Slaatl. Museen zu Berlin. Die Blldwerke des Deut Mus. 2). 
35! , Nr, 7220, Ahh S 117 und mehrere Beispiele im Victorla and 
bert Museum London. lnv Nr A 96-1955, A 11D-191U 
WiVIQ-LÜSDEYQ, 1897, S 163, 1651 Vgl. hier Anm 37 
1. Nr 5491, 25,2 x 20 cm 7 Barockplasllk. 1977, S 374 - 
Zfiflg-LIISDEVQ. 1597, S. 155. rechte Spalte" (Inventar von 1573) 
im Nationalmuseum Kopenhagenßß - als den 
meisten der zahlreichen mythologischen Reliefs 
der Zeit nach 1670, die mehr oder weniger rube 
nesk wirken. 
Besonders für die Deckelbekrönung wäre die Mög- 
lichkeit der Kenntnis süddeutscher, speziell Ulmer 
Werke des Heschler-Kreises zu untersuchen, von 
denen Einzelstücke früh auch in skandinavischen 
Sammlungen nachweisbar sindM. 
David Heschlers Münchener Prunkschale thema- 
tisch ähnlich, stilistisch völlig anders, ist Joachim 
Hennes figurengedrängtes Relief des Mahles der 
Götter auf Schloß Rosenborg (Abb. 25), das einem 
horror vacui huldigt und sicherlich ein Gemälde 
o.ä. widerspiegeltßä. Um den Tisch mit der Pastete 
in Form eines Pfaus sitzen u.a. Neptun, Jupiter, 
Juno und Minerva; rechts das kosende Paar von 
Mars und Venus, vor ihnen in der Mitte der Bac- 
chusknabe mit einer großen Fußschaie. Während 
der obere Teil mit den zwölf Musen (7) in flachem 
Relief an Plakettenkompositionen erinnert, lösen 
sich die Figuren um Herkules unten - Pan, Mer- 
kur und Ganymed sowie Hebe rechts - teilweise 
fast von der Reiieftafel. vorherrschend bleibt bei 
aller Feinheit und Raffinesse der Fteliefstufung 
der Eindruck des Ausschnitthaften. - In ihren 
kompliziert ineinandergreifenden Bewegungsmd 
tiven auch an die Gestalten dieses Reliefs erin- 
nernd. sind die beiden Nußbaumholzgruppen des 
Roseliushauses in Bremen sicherlich von Joachim 
Hennenaa (Abb. 26 a, 26 b), dem Kölner Liebespaar 
wie den übrigen bisher bekannten Holzbildwer- 
ken, etwa dem Neptun von vor 167387, unmittelbar 
ähnlich. Beide Gruppen - Jupiter mit dem Adler 
will sich einer widerstrebend sich wehrenden Frau 
bemächtigen und der Sündenfall - bezeugen 
Hennens Interesse an der mehransichtigen, pla- 
stisch differenziert aufgebauten Gruppe, am Akt, 
an den feinsten Nuancen verschiedener Oberflä- 
chen und geziert spannungsgeladener Gestik, die 
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zuweilen roh und geradezu häßlich sein kann. Die 
Prototypen sind wohl im frühen 17. Jahrhundert zu 
suchen; die Adam-Eva-Gruppe erinnert an Bartho 
lomäus Spranger. Hingewiesen sei auch auf die in 
zahlreichen Repliken und Varianten, auch in Holz 
(Nürnbergßß, überlieferten Bronzegruppen von Ve- 
nus und Adonis italienischer Provenienzßg. Ob 
auch die Gruppen Hennens trotz ihrer gold- 
schmiedhaften Feinheit im Detail - Adern, Haare 
und Bodenbewachsung - als Modelle für den 
Bronzeguß geplant waren oder reine Kunst- 
kämmen, d.h. Sammlerstücke sind, wissen wir 
noch nicht. Das Kopenhagener Inventar von 1673 
beschreibt übrigens ähnliche GruppenQU, die wohl 
oft retrospektiven Charakter hatten. Der Realis- 
mus der Bremer Gruppen entspricht beispielswei- 
se - auf das bildhafte Relief übertragen - Hen- 
nens Darstellung der HI. Familie im Statens Mu- 
seum for Konst, Kopenhagengi; nicht nur die Men- 
sehen, sondern auch ihre zur Drapierung geworde- 
nen Kleider und die alltägliche Umgebung des 
Raumes mit geöffnetem Fenster, Geschirr auf 
dem Möbel, dem abgelegten Hut auf der Korbni- 
sche, sind mit direktem Blick und - mehr als z. B. 
die Londoner Anbetungsszenefi? von 1676 e stil- 
lebenartig wie ein niederländisches Gemälde et- 
wa von Erasmus ll. Quellinus geschildertgz. Das 
nackte, die Mutter umhalsende Christuskind erin- 
nert unmittelbar an Artus Quellinus d.Ä. bzw. 
Francois Duquesnoy93. Doch deren klassisch- 
antikische Tendenzen treten unmittelbarer in ei- 
ner Gruppe von Buchsbaumschnitzereien im Sta- 
tens Museum for Konst, Kopenhagen, zutage, die 
gleichzeitig mit dem Werk Joachim Hennens ent- 
standen zu sein scheinen und deren Verhältnis zu 
Hamburg und dem dänischen Hof zu klären ist. 
Dazu gehören ein Ecorche (nach dem Cigoli-Typus) 
mit einem Bogenw, zwei bärtige Männerköpfe 
(Apostel?) und ein weiblicher Kopf vom Typus von 
Duquesnoys hl. Susanna95. Die letzten drei tragen 
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