D1 Für den Kunstsammler
Salzburger Kunst- und Antiquitäten-
messe 1979
Es ist nunmehr schon ein regelmäßiges voröster-
liches Spectaculum, wenn in der Salzburger
Residenz die Kunst- und Antiquitätenhändler
Österreichs über die rotmarmornen Treppen zum
Piano Nobile hinaufschreiten, um dort in den
freskierten Prunkräumen des Barock ihre Neu-
erwerbungen acht Tage lang anzubieten.
Es ist erstaunlich, wie es ihnen gelingt, trotz
ständiger Verknappung und Abverkaufs stets
wieder neue wertvolle Objekte heranzuschaffen.
Und Salzburg ist anspruchsvoll. Der rauschende
Kanon der fürsterzbischöflichen Prunkräume
zwingt zur Qualität, eine unabhängige Jury sorgt
für die Echtheit der Objekte. Die Stimmung von
Ausstellern und Besuchern ist euphorischer als
auf anderen Messen. Dies bewirken nicht nur
Fresken, Stuck und Gold, nicht nur die vorösterli-
che Stimmung, es ist auch die Erwartung, daß
- wie in den Vorjahren - in Salzburg ein hoch-
gestimmtes Publikum aus ganz Österreich und
dem süddeutschen Raum bis hinauf zur Main-
linie eintrifft, das - beflügelt vom Erlebnis der
Stadt und des Palastes - die Leistung des Han-
dels erkennt und kauft. Höhepunkte des Besu-
ches sind die beiden Wochenenden, wobei das
zweite wieder ganz neues Publikum, die Besu-
cher der Osterfestspiele, hereinbringt.
Das Gebotene, das von der gotischen Skulptur
bis zum Gemälde des Wiener Biedermeier, vom
alpinen Zirbenholzmöbel bis zum reich intarsier-
ten Barockschrank reicht, umfaßt auch sämtli-
che Sparten des Kunstgewerbes, wie Teppiche,
Glas, Porzellan, Silber, Zinn und die Kunst des
Jugendstiles. Es ist sowohl die höfische und die
bürgerliche Wiener Kunst mit ihren Arbeiten ver-
treten als auch - besonders in Möbel und
Volkskunst - die alpenländische Kultur. Als
weitere Schwerpunkte sind Arbeiten aus süd-
deutschen Zentren - wie beispielsweise Augs-
burg, Nürnberg und Würzburg - vorhanden. Die
Bereitstellung all dieser Objekte ist der Erfolg
leidenschaftlicher Jagd und großer Risiken.
Das Resultat, der Verkauf, bereichert schließlich
den Privatkäufer, schmückt sein Haus, schenkt
ihm Freude. Der Händler hingegen, vom Gesetz
des Wandels getrieben, muß sich erneut auf die
Suche machen, die durch Preisauftrieb und Geld-
verfall immer schwieriger wird.
lm Barockfresko thront Pallas als Patronin der
Künste. Möge sie auch dieses Jahr als Schutz-
herrin über der Salzburger Kunst- und Antiqui-
tätenmesse walten. KR
Bundesberufsgruppentagung in Salzburg
am 4. April 1979
Auch heuer wieder findet die Tagung der Berufs-
gruppe für den Handel mit Gemälden, Antiquitä-
ten, Kunstgegenständen sowie Briefmarken in
Salzburg statt. Unter anderem werden folgende
Themen behandelt:
Das im Aufbau begriffene Fortbildungsseminar-
Programm sowie Fragen des Steuer- und
Gewerberechtes.
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1 Gotische Madonna mit Kind
Tirol? Ende 15. Jahrhundert
Lindenholz ungefaßt, Höhe 98 cm
HERBERT ASENBAUM, Antiquitäten
A-1010 Wien 1, Kärntner Straße 28
2 Johannes der Täufer, Skulptur
Nieder-Rhein, um 1470, Höhe 101 cm
Eiche, original polychromiert. In allen Holzteilen
sehr gut erhalten, Meisterliches Werk in minuziöser
technischer Durchführung (Gutachten Dr. Wolfgang
Hofstätter, 1969)
GALERIE ST. RAPHAEL, Antiquitätenhandel
Ges. m.b.H.
A-1010 Wien 1, Dorotheergasse 12
3 Adriaen van Ostade (Haarlem 1610- 1684)
"Mutter mit Kindern", li. u. sign. wAVOii
Federzeichnung aquarelliert, 75x 85 mm
W. u. R. OBERWEGER, Kunst und Antiquitäten
A-67B0 SchrunsIVbg., Alte Montjola 150
4 Johannes Bosschaert
nEin Blumenkorb, verstreute Blumen und
Schneckengehäuse-r. ÖllHolz, 40,5x 61 cm
GALERIE SANCT LUCAS, Gemälde alter Meister
A-1010 Wien 1, Josefsplatz 5 (Palais Pallavicini)
5 Drei Vermeilpokale, Nürnberg, 17. Jahrhundert
getrieben und ziseliert
Links: Meister Michael Müller, gest. 1650 (R4151),
H 19 cm
Mitte: Meister aus der Familie Fern, 2. Hälfte
17. Jahrhundert (R4227). H 31 crn
Rechts: Meister Hans Endres, gest. 1631 (R4176),
H 23,5 crn
CZESLAW BEDNARCZYK, Kunst und Antiquitäten
A-1010 Wien 1, Dorotheergasse 12
6 Almer, Alpenländisch, um 1700. Weichholz
Höhe 187, Breite 125, Tiefe 57 cm
RUPERT G. OBERHOLZNER, Antiquitäten
A-5020 Salzburg, Getreidegasse 21 - Universitäts-
platz 8
7 Ein Paar Konsolen mit Wandspiegel, Bayern,
Mitte 16. Jahrhundert. Originale Goldfassung
blau lasierte Marmorplatten
REINHOLD HOFSTÄTTER, Kunst und Kunstgewerbe
A-1010 Wien 1, Dorotheergasse 15 und
Bräunerstraße 12
8 Eines aus einem Paar Eckschrankchen, Italien, 1780
Eicheneinlage, Filetstäbe
WOLFGANG A. SIEDLER, Kunsthandel
A-1010 Wien 1, Himmelpfortgasse 13- 15 und
Spiegelgasse 3
9 Luster, Österreich, 1a. Jahrhundert
Holzgeschnitzt, achtflammig, orig. Fassung mit
geringen Ergänzungen. Durchmesser 120, Höhe 92 cm
OTTO BUCHINGERIInh. PÖHLMANN, Antiquitäten
A-4020 Linz, Bethlehemstraße 5
10 Zunftzeichen der Bierbrauer, Oberösterreich,
Mitte 18. Jahrhundert, Höhe ca. 60 cm
JOHANN STOLLNBERGER, Antiquitäten
A-5020 Salzburg, Goldgasse 5
11 Anhänger und Brosche, frühes 1B. Jahrhundert,
wahrscheinlich französisch, mit 125 vieleckig-
stumpfen AltschIiff-Diamanten und S7 Diamantrosen.
- Mittelstein ca. 1,3 ct. Gesamtgewicht ca. 8,5 ct. -
H. von RAUTENBERG NACHFOLGERI
Inh. Dr. ROLAND DIETRICH
A-5020 Salzburg, Alter Markt 15
12 Nähtisch, Wien, um 1800. Eibe furniert und mit
leuervergoldeten Beschlägen
ANTIQUITÄTEN-DORNERIInh. ILSE LEHNER
A-1010 Wien 1, Plankengasse 6
13 Friedrich Gauermann (1807- 1862), wBauernmädchen-i
OlIPapierIHolz, 29x19 cm, li u. sign. uGauermannrr
HARALD SCHWEIGER, Kunsthandel
A-1010 Wien 1, Akademiestraße 2
14 Fritz Schider (Salzburg 1846- 1907 Basel)
"Blumenstillebenrr, OlILeinwand, 38x 55 crn
li. u. sign. u. dat.
GALERIE GEORG HASLAUER
Gemälde des 19.120. Jahrhunderts
A-5020 Salzburg, Getreidegasse 34
15 Anhänger, signiert i-Tiffanyu
JUWELIEFI LAHFIM GES. m. D. H.
A-5020 Salzburg, Universitätsplatz 5
16 Josef Hoffmann (PirnltUMähren 1870 - 1956 Wien)
Jardiniere aus der Wiener Werkstätte, 1904
WeiBmetall, gehämmert, versilbert, alle Marken
GALERIE KRUGERSTRASSE 12
Dr. Herbert Giese
A-1010 Wien 1, Krugerstralie 12 l.n.
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