erst... _. im"
um? n." 15:0; IP: w. 14,.
(A 21.0.1.1) ist verantwortlich für folgende Darstel-
lungen:
A 21.0.2.4 Wiedergabe von unbekannter Hand,
wohl des 17. Jahrhunderts. Material und Maße un-
bekannt, ehem. Luzern, Kunsthandel (Galerie Fi-
scher 1963), dort als "Entführung der Florair von
Hans Rottenhammer bezeichnelw.
A 21.0.2.5 Wiederholung als Deckengemälde von
Johann Melchior Otto, um 1668, Maße unbekannt.
Eggenberg bei Graz, Schloß, Saal 23'.
A 21.0.2.6 Freie Wiederholung nach dem Stich
Kilians von unbekannter Hand, wohl noch des
17. Jahrhunderts. Mindere Qualität. Schiefer, 40x
50 crn. Ehem. Köln, Kunsthandel (Malmede
1931931.
A 21.0.2.7 Breiterformatige freie Wiederholung
nach Kilians Stich, bez.: Gaet" Gallella, 19. Jh. (?),
Deckfarben auf Pergament, 21,5x40,2 cm. Berlin:
Staatliche Museen, Kupferstichkabinettßß.
B 2 Auferstehung Christi, ehem. Haunsheim,
Schloßkapelle, gestochen 1606 von Lucas Kilian:
B 2.0.2.5 Freie Wiederholung von Jacob Wendel-
muth, 1621, Material und Maße unbekannt. Pegau
(Sachsen), Pfarrkirche St. Laurentius, Allarreta-
bel, 2. Aufzugsbild34.
B 2.0.2.6 Freie Wiederholung von unbekannter
Hand, Material und Maße unbekannt. Geithein
(Sachsen), Kalandstube35.
B 2.0.2.7 Freie Wiederholung, wohl 17. Jh., von un-
bekannter Hand, einige Engel hinzugefügt. Lwd.,
ca. 200x150 cm. Torün (Thorn), Marienkirche, am
nördl. Presbyteriumsgewande.
B 3 Grablegung Christi, gestochen 1593 von Egi-
dius Sadeler:
B 3.0.2.5 Freie Wiederholung von unbekannter
Hand, um 1620, links zwei Stifter hinzugefügt.
Holz, 86x118 crn. Ratzeburg. Dorn, Kreuzgang
(Kunstkammenßö.
B 5 Der hl. Hieronymus mit Engel, gestochen 1610
von Lucas Kilian:
B 5.0.4.1 Umsetzung ins Relief, wahrscheinlich
von Johann Heinrich Eversmann, um 1720-30,
monogrammiert HE oder IHE. Elfenbein, 14x
10 cm. Braunschweig. Herzog Anton Ulrich Mu-
seum, lnv. Nr. Elf. 31337.
B 12 Venus und Satyr, gestochen um 1600 von Lu-
cas Kilian:
B 12.0.43. Eine Bronzeplakette des 17. Jh. benutzt
die Heintz-Komposition nach dem Kilian-Stich.
Rechteckig in Holzrahmen, 12,5x14 cm.
Joseph Heintz, "Mantelteilung des hl. Martin", 1600.
München, Kunslhandel
Matthäus Gundelach, iiVenus und Adonisir nach Heintz.
Ehem. Wien, Kunsthandel
Nach Joseph Heintz, "Diana und Aktaeon-r. Ehem. Mün-
chen, Kunsthandel
Nach Joseph Heintz, "Diana und Aklaeonrr, Budapest.
Szepmüveszeti Muzeum
Crispijn de Passe cLA. nach Heintz, r-Deukalion und
Pyrrhait, 1507
roousioaur
Ehem. London, Kunsthandel (Sotheby 9. 12. 1976)38.
Soviel an Nachträgen zum Schaffen von Joseph
Heintz und dessen Reflexen. Die inzwischen eben-
falls erweiterte Kenntnis seiner eigenen Tätigkeit,
insbesondere aber auch neues Wissen von der Ar-
beit seiner Kollegen am Prager Kaiserhote, ermög-
lichen es nun, eine Reihe von traditionellen Zu-
schreibungen kritischer zu sehen. Davon soll der
letzte Abschnitt handeln.
V
1969 hat Giorgio T. Faggin eine in bezug auf das
Bild Burg der Venus (A 15.) in Wien, Kunsthistori-
sches Museum, aulschlußreiche Beobachtung
mitgeteiltß? Es gab im Kupferstichkabinett der
Kunsthalle Bremen eine von Frans Badens (1571
- um 1618) 1595 in Rom signierte Zeichnung
vApelles malt Kampaspeu, in der die Figur der
Freundin des Apelles derjenigen der Venus auf
dem Heintz zugeschriebenen Bild in Wien auffal-
lend gleichtw. Aus diesem Grunde sieht Faggin
in dem Wiener Bild eine Gemeinschaftsarbeit von
Frans Badens, dem LehrerJeremias van Winghes,
und Gillis lll van Coninxloos (1544-1607), die um
1598 in Amsterdam entstanden sei. Die Zuschrei-
bung des Bildes an Heintz sei lediglich aufgrund
der verwirrend abgefaßten alten lnventare zustan-
de gekommen. Es ist richtig und schon früher be-
merkt worden, daß das große Landschaftsbild
vom Typus her, aber auch nach Faktur und Figu-
rentypen aus dem Werk des Heintz herausfällt, ob
wohl dieser sich 1595 ebenfalls in Rom aufgehal-
ten hat und die Zeichnung von Badens gekannt
und benutzt haben könnte. Der Name Coninxloo,
vielleicht besser allgemein Frankenthal, weist ver-
mutlich in die richtige Richtung, denn die Zu-
schreibung an Heintz muB aus den genannten
Gründen wohl tatsächlich aufgegeben werden. Ob
allerdings die von Faggin vorgeschlagene Lö-
sung: Badens - Coninxloo - 1598 - Amsterdam
lauten muß und kann, bleibt weiter dahingestellt,
denn die Frage, wie es wohl zu dem von der Kopie
des Heintz nach Parmigianinos nBogenschnitzerr:
bestimmten Hochformat gekommen sein mag,
wenn Parmlginainos Original nachweislich erst
1603 aus Spanien nach Prag gelangt ist, die Land-
schaft aber schon 1598 in Amsterdam entstanden
sein soll, bleibt unbeantwortet. Weiter ist die An-
nahme, das Landschaft und Figuren von zwei ver-
schiedenen Händen gemalt sein müssen, nicht
eben zwingend, wenn man sich die Wanderschaft
einzelner Figuren-Topoi vergegenwartigt. Wo die
Lösung der mit diesem Bild verbundenen Fragen
auch immer liegen mag, die Burg der Venus muß
unbelastet von überlieferten Meinungen und Zu-
schreibungen neu zur Diskussion gestellt werden.
Etwas deutlicher sehen wir heute, wie es sich an-
scheinend mit den beiden Liegenden Frauen in
Wien (A 19.) und in Dijon (A 20.) verhält.
Ausgehend von einem signierten und 1603 datier-
ten allegorischen Gemälde in Prag" hat sich in
den letzten Jahren ein immerhin soweit gefestig-
tes Bild von der Eigenart des kaiserlichen Hofma-
lers Dietrich Raflensteiner (er selbst signierte
DDid de Qaede van Ravensteynrr) ergeben, daß
man aus stilkritischen Gründen die Zuschreibung
der beiden Liegenden Frauen an Ravesteyn ent-
schieden in Erwägung ziehen muß. Ein mit Sicher-
heit eigenhändiges Werk dieses Malers, Die drei
Grazien mit blumenstreuenden Putten, ist vor eini-
gen Jahren als Leihgabe des Bundes in das Mu-
seum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster
(Westfalen) gelangt, eine um die drei Putten redu-
zierte kleinere Fassung dieser Darstellung befin-
det sich seit längerem im Baltimore Museum of
Art. Diese drei Werke Ravesteyns können die Zu-
schreibung der Bilder in Wien und Dijon an den
schwächeren Prager Kollegen von Heintz begrün-
den. Es braucht dies hier nicht näher ausgeführt
zu werden, weil Eliska Fuöikova und Thomas Da-
Costa Kaufmann diesen Komplex in eigenen Ar-
beiten behandelt haben oder dies noch tun
werden".
Die geänderte Zuschreibung der Liegenden Frau-
en jedenfalls würde das Unbehagen bei ihrer Ein-
ordnung in das Werk des Heintz beseitigen, zumal
die Zuschreibung an den Basler allem Anschein
erst von Mechel178343 stammt, wenn man die N0
tiz im lnventar Wien 1610-19 Nr. 83: t-ltem ein
nackhets weib von Joseph Hainzen untermahlt
..u nicht auf diese Bilder beziehen und trotz al-
lem annehmen will, daß Heintz doch einen (urige
wissen) Antei am Entstehen der beiden Bilder hat-
te. Möglicherweise reduziert sich sein Verdienst
an den beiden populären Darstellungen auf die
Vermittlung des Darstellungsschemas, das ihm in
Rom mit Daniele da Volterras David und Goliath
bekanntgeworden war.
D Anschrift des Autors:
Dr. Jürgen Zimmer, Zentralinstitut für Kunstgeschichte
Meiserstraße 10, 0-8000 München 2
13