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Gesellschaft. Nikolaus von Dumba (1830-1900),
industrieller und Mäzen, hat die Gestaltung von
drei Räumen mit der gesamten Einrichtung in sei-
nem Palais am Parkring 4 ausschließlich Malern
übergeben. Das Arbeitszimmer wurde von Hans
Makart entworfen, der Speisesaal von Franz
Matsch und der Musiksalon von Gustav Klimt.
1897 lete dieser die Skizzen dazu vor.
Ludwig Hevesi gibt uns davon ein getreues Bild:
wEs ist ein großer, hoher Salon in einem freien
Empirestll. Dunkles Mahagoni und zierliche Appli-
ken in Goldbronze geben den Ton an. Die beiden
Haupttüren sind besonders hervorgehoben. Ihre
Rahmen sind aus hellgrauem Carraramarmor, In
dessen Profilierung ein Eierstab und eine Perlen
schnur aus Goldbronze mitwirken. Die Suprapor-
ten sind zwei große Bilder von Klimt: ,Die Musik'
und ,Schubert am Klavierü Sie sind bekanntlich
Hauptsiücke der sogenannten ,sezessionisti-
schen' Malerei Jung-Wiens und haben als solche
auf den letzten Ausstellungen geglänzt. Die Eigen-
tümlichkelt der malerischen Vision und ein nervö-
ser Flimmer in Farbe und Licht, bei überwiegend
heller Haltung, macht sie besonders geeignet, von
hohem Standpunkt herab auf Saalweite zu wirken.
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Diese beiden Türen sind noch zwischen zwei
mächtige Pilaster aus dunkelgrünem Marmor ge-
faßt, deren vergoldeter Appiikenschmuck als zwei-
seitig gefiederte, symmetrisch gekrauselter Orna-
mentstrelfen zu einer als Kapitel dienenden gro
Ben Maske (Kopf) emporläuft...34.u
Für Dumbas Musiksalon verwendete Klimt bereits
früher geschaffene Werke. Durch den industriel-
len August Lederer erhielt er Anregungen und Auf-
trage zu neuen Arbeiten. Seine freundschaftlichen
Beziehungen zu ihm und zu seiner Familie began-
nen 1899 mit dem Auftrag für ein Porträt von des-
sen Gattin Serena. insgesamt 18 Werke Klimts ka-
men im Laufe der Zeit in Lederers Besitz. So ent-
stand nach und nach die größte und erlesenste
Klimt-Sammlung, die es in Wien je gegeben hatte.
in Konflikt zum Wiener Bürgertum geriet Klimt, als
er vorn Ministerium für Kultus und Unterricht den
Auftrag erhielt, drei große Deckengemälde für die
Aula der Wiener Universität zu schaffen.
Das erste Bild "Philosophiea wurde vom 8. März
bis 1. Mai 1900 in der Secession ausgestellt und
von 34.000 Besuchern gesehen. Seit Makart hatte
man in Wien einen derartigen Andrang zu einem
Kunstwerk nicht mehr eriebt35.
Aber schon nach den ersten Ausstellungsta
brach der Protest gegen Klimts Werk los. 87
versitatsproiessoren unterzeichneten ein Sc
ben an das Ministerium, in dem unter dem
weis, daß das Bild nicht in den Fienaissancer
passe, das Verbot der Anbringung desselben
derten. Ein Gegenprotest trug lediglich zehn
terschriften. Die Künstlerschaft legte zum
chen ihrer Verbundenheit mit Klimt vor dem
einen riesigen Lorbeerkranz nieder, dessen Sc
fen in Goidbuchstaben ihren Wahlspruch tru
"Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheirtl
Obwohl dieses Werk 1900 bei der Weltausstel
in Paris mit dem Grand Prix ausgezeichnet wo
ist, behielten die protestierenden Profess
recht.
Zu noch größeren Angriffen durch Publikum
Presse führte die Ausstellung des Bildes iifi
zini- (1901). Es wurde als "noch verfehiter um
stoßenderu bezeichnet. Fünfzehn Abgeord
zum Reichsrat richteten eine inferpellation an
Unterrichtsminister, in der festgestellt wurde,
dieses Werk "durch Fiohheit der Auffassung
Mangel an Ästhetik das große Publikum tief vc
zenii würde. Auch die Ärzteschaft mischte sic
an