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Alle hier vorgestellten Gläser stammen aus der Glassammlung
des Osterrelchlschen Museums luf angewandte Kunst und sind
mit der entsprechenden lnv. Nr versehen
Anton Kothgasser, der auch seine Im gleichen Haus
wohnenden Kollegen aus der Porzellanmanufaktur zur
Mitarbeit heranzog, bevorzugte für seine in transparent
und ovaken Farben bemalten Gläser den mit einem ge-
schliffenen Fußwulst versehenen Hanftbecher. Die
Themen der Porzellanmalerei schmücken auch seine
Gläser: Stadtansichten. Landschaften. Porträts, Blumen,
Tiere, Embleme. Allegorien und Ornamente. Das Blldfeld
ist immer mit einer silbergelbgeätzten Randleiste einge-
iaßt, die ein Stilbiattchenornament zeigt. der Lippen-
rand ist vergoldet und trägt eine ornamentale Bordüre,
der Boden einen silbergelbgeätzten und geschliffenen
Stern und eine zügige Beschriftung laßt eine kalligra-
phisch geschulte Hand erkennen. Besonders kostbare
Gläser sind außen und innen vergoldet.
Die Schöpfungen Mohns und Kothgassers eigneten sich
vorzüglich als Andenken, Mitbringsel und für Geschenk-
zwecke. Sie repräsentierten eine gläserne Kleinkunst,
die unberührt von den dramatischen Zeitereignissen in
liebenswürdiger Weise allein die gemütliche Atmosphä-
re der Kaiserstadt Wien und die Vorzüge ihrer Bewohner
wiederspiegelten. Kein Besucher der Kaiserstadt unter-
ließ es daher, ein solches Glas als Souvenir mitzuneh-
men. Sie dienten den Zeitgenossen als vlelbegehrte Ge
schenkartikel für alle festlichen Anlässe des bürgerli-
chen Lebens. Wie die Einschreibbuchlein Anton Koth-
gassers verraten, haben er und seine Mitarbeiter mit
diesem Nebenverdienst ihr bescheidenes Einkommen
als ärarische Porzellanmaler einigermaßen korrigieren
können.
Das Rohmaterial für ihre Malereien, die Ranftbecher
und sonstigen Hohigläser, bezogen diese Künstler zu-
meist von dem t-Glaserladen zum Fürsten Metternich-
des Josef Lobmeyr, der im Jahre 1822 die Erlaubnis zur
Führung eines Glasgeschäites erhalten hatte. Diesem
ungemein tüchtigen Geschäftsmann gelang es in kürze-
ster Zeit, für die Wiener der Hauptlieferant für alle Glas-
waren zu werden. Er verkaufte jedoch diese nicht nur
den Wienern, sondern beeinfluBte als iiGlasveredlertr
durch eigene Entwürfe weitgehend die formalen Gestal-
tungstendenzen der Glasproduktion in der Biedermeier-
zeit. Seine zahlreichen Service, die zum Tell auch in den
eigenen Fabriken in Slawonien oder Böhmen hergestellt
wurden, schmückten nicht nur die Tafel der Bürger, son-
dern ebenso die des Adels und des Hofes.
1 Dominik Biman, Kristellbecner mit Damenblldnis, Böhmen,
um 1830. esscrinitton und geschliffen. n 13,5 crn (lnv. Nr.
cl 2123i
2 Dominik Birnan, nsriitticctisr rnrt Jagddarstellung, eoiirnsrr,
um 133D. Geschnitten, H 12.5 Cm tlnv, Nr, G! 3119) '
3 M.A. Bienen, Deckelpokal mit Jagddarsiellung. eotirnon, um
1331. Gescnliilen und geschnitten, Slgn und dat. i-Von
M.A Bienert, Windlsch-Kamnitz 11331.. H 23,5 crn tlnv Nr.
Gl. 2375i
4 Anton slrnrn, escticr mit den Darstellungen der VIBI Erdteile.
Gablonz, um 1335. Geschnitten, H 12.3 cm tlnv N1 Gi 2325)
s J, Haben, Becher, zylindrisch rnrt Szene aus Jungfrau von
Orleans: irwss zaujerst du irria ticmirtsi den Tudesstreichn d.
1a22 essctinilten, sign. irna dat, MWY. Neustadt, geschnitten
von .1. Haberl 1a22rr,11 13.3 cm ilnv. Nr 2374i
e Fr. Gottsteln, eecticr, itDiana irna ßalllStün. 1330, Geschnit-
ten, sign. und dat, i-Fr. Gottstern tec. tairtonorlrrtri 11330-2
H 13,3 cmilnv Nr. e: 21s0i
7 rrisaricn Egermann, Hyaliihbecher, Halde. um 1330. Grünrot-
blau marmorleri, H 0a cni llriv. Nr ellzavAi
a Friedrich Egermann, Lithyallnglasilasche, Halda, um 1030.
Rotgelb rnarrnorleri, H 12,2 cm linv. Nr. GI 2763i
9 Anton Kothgasser. Becher rnrt Blumenstrauß. zylindrisch und
Spruchband i-Bluhe so W48 aisso", Wien, um uns eirnl be-
malt, sign.,-1A.C.tr, n 9,3 cm (lnv, Nr, o1 3201i
10 Anton Kothgasser, Flanitbecher niit Mops ritii blauem Polster,
Wien, um 1020. etrrit bemalt, H 11 cm tlnv. Nr. an. 3140i