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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIV (1979 / Heft 164)

Franz von Zülow, "Alpenlandschaftri, 1931. 
194x 194cm.NAusführung: Wiener Gobelin 
Manufaktur. Osterreichisches Museum lur 
angewandte Kunst, Wien 
5 Luise Autzinger, "Kampf n mit den 
lnsektenti, 1957. 210x114 cm. Osterreichi- 
sches Museum für angewandte Kunst, 
Wien 
6 Albert Paris Gütersloh, "Glorietterr, 1949. 
200x320cm. Ostsrreichisches Museum 
für angewandte Kunst, Wien 
7 Ragnhild Hod, "Landschaftri, 1977. 
141 x 171 cm. Im Besitz der Künstlerin 
Anmerkungen 7-11 
i Hundertwasser. Tapisserien. Aussiellungskatalog 
Österreichisches Museum tur angewandte Kunst, 
wien 1978179. s. s n. 
' Zu J. Schidlo vgl. Halbturn 1979, s. 76177. 
9 Vll, Biennale Sao Paulo 1963, Austria. Mit einem 
VOHNOH von Wilhelm Mrazek. Hier waren die oben 
erwähnten Tapisserien "Belvedereli (Nr. 11, Kopie], 
aNacht-i (Nr. e) und eSonne und Mond-i (Nr. 9) zu se- 
hen. Sie sind auch im Katalog abgebildet. 
w 1er biennale internationale de la tapisserie Lau- 
sanne 1952. s 19119. 
"" Rudolf Eisenmanger riet ebenfalls an derll. Biennale 
1965 teilgenommen, wahrerld Edda Seidl-Fleiter 
auch 1969, auf der lv. Blerlnale ausstallle. 
" Einen Überblick über diese Entwicklung vermittelte 
1975176 eine Wanderausstellung durch mehrere 
deutsche Stadte, zu der auch ein ausführlicher und 
grundlegender Katalog erschienen ist: Barbara 
Mundt: Textile Objekte. Ausstellungskatalog Kunst- 
gewerbernuseum Berlin 1975. 
Entwerfer und Weber zugleich sind, mit 
Karton arbeiteten, zeigt die oft zitierte AN 
von der Entstehung des einzigen Wandbe 
den Friedensreich Hundertwasser selbst g 
hat7. Er scheint der erste gewesen zu sein, 1 
nach einem kleinen Entwurf "freie seine v 
lungen in die Kette eingetragen hat. 
Es ist folgerichtig, daß Künstler, die ihre Lal 
nicht mit einer Webausbildung begonnen 
sich der Technik der Bildweberei in anderer 
bedienen, als Künstler, die eine solche . 
dung genossen haben oder als die Webe 
Manufaktur. Erstere entwickeln freiere Tecl 
die Materialwirkung ist ihnen wichtiger a 
"schönen Weben; der genaue, originalgroE 
ton - in einer Manufaktur bis heute die s1 
befolgende Vorlage - wird auf ein grobes I 
system reduziert oder ganz aufgegeben. Ve 
rungen an der Komposition sind für den Kt 
der seinen eigenen Entwurf in das Gewel 
setzt, während der sehr langsam vor sich 
den Arbeit immer noch möglich. 
Zur ersten Generation der österreichischen 
ler, die ihre Entwürfe selbst am Webstuhl ll 
tile übertragen, gehören neben Fritz Fiiedi 
na Schidlo, Luise Autzinger, Maria Plach 
Josef Schulz. Bei Johanna Schidlo und Lui 
zinger überwiegen figürliche Komposition 
starken Lokalfarben in scharfen Kontraste 
ria Plachky, die auch in anderen, vor allem 
mentalen Medien, wie Fresko, Sgrafitto ode 
malerei arbeitet, hat für ihre Tapisserien : 
sche, textile Formen gefunden, die ganz Vi 
genstandlichen absehen. Josef Schulz hir 
geht in seinen Wandteppichen von der l 
aus; er setzt malerische Strukturen ins Text 
Der Pinselstrich, der den Entwurf bestim 
auch im Wandbehang noch sichtbar. 
Die Ausstellung von 1949 hat aber auch auf 
beit der "Wiener Gobelin Manufaktur" eine 
positiven Einfluß gehabt: sie erhält jetzt 
Aufträge für die Ausschmückung öffentlicl 
bäude mit Tapisserien. Der Mozartsaal derl 
aufgebauten Staatsoper in Wien wird mit ei 
pisserieserie versehen. Rudolf Eisenment 
ferf dazu ab 1949 Entwürfe für dreizehn B4 
mit Szenen aus Mozarts "Zauberflöte", l 
1955 in der Wiener Manufaktur ausgefüh 
den. Das Zusammenwirken von Architekt 
textiier Wanddekoration geht auf historisc 
bilder zurück und entspricht zugleich gal 
Lurcatschen Vorstellungen von der Wied 
bung der Tapisserie als Monumentalkun: 
Auftrag für die Wiener Staatsoper ist der e 
ner Reihe von Arbeiten, die die Wiener Manl 
nach Entwürfen bekannter Künstler für ö 
che Gebäude und repräsentative Zwecke al 
te: Robert Pippal entwirft 1955 den Behan 
Belvedereii, der aus Anlaß der Unterzeichnu 
österreichischen Staatsvertrages dem Pri 
ten der Vereinigten Staaten, Eisenhower, z 
schenk gemacht wird. 1956 webt man "Die 
nach einem Entwurf Wolfgang Hutters für: 
yer des Wiener Burgtheaters. Für den Flu 
in Schwechat entsteht 1959 eine große Tat: 
wiederum nach einem Entwurf Rudolf Eisl 
gers. 1960 setzt man eine Vorlage Oskar Kc 
kas - "Sonne und Monde - für das neue S 
ger Festspielhaus in eine Tapisserie um. D 
teppich der unmittelbaren Gegenwart ist ir 
reich in den fünfziger Jahren "salonfähigu 
den. Man erkannte hier, wie in vielen anderl 
dern, daß sich auch die großformatigen mo 
Tapisserien wegen ihrer materiellen Eigen 
ihrer dekorativen Wirkung besonders gut 
präsentative Zwecke eignen. 
Einen vorläufigen Höhepunkt für die öste 
sche Textilkunst stellte in den sechziger 
die Beteiligung an der Vll. Kunstbiennale
	        
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