wenn man zuerst sparen wollte und für die Wasser-
leitung nur Holzrohre verwendete, wie dies etwa in
Regensburg bei der ersten städtischen Wasserver-
sorgung der Fall war. mußte man wenigeJahre spä-
ter (159211593) doch die gesamte Leitung mit Blei-
rohren verlegen lassen. Die in der Mitte des 14. Jh.s.
angelegte älteste Nürnberger Wasserleitung führte
in hölzernen Röhren das Wasser in die Stadt und
zum Heilig-Geist-Spital. 1388 folgte die Schön-
brunnleitung zur öffentlichen Wasserentnahme auf
dem Hauptmarkt. Nur Verbindungsstücke zu den
Auslaufen oderbeim Ablaufsind "in einer pleyen ro-
renc- angelegt. Erst 1530 wurden die holzernen Röh-
ren durch neue, aber engere aus Blei ersetzt". In
anderen Orten wurden Rohre aus Holz. Bronze und
Ton, späteraus Eisen, nurbei Zuleitungen unterden
Hausfundamenten dauerhaftere Bleirohre verwen-
det". In Dresden wurden nur durch die Festungs-
werke und über den Stadtgraben auf Kosten des
Kurfürsten zwischen 1589 und 1592 an Stelle der
bisherigen hölzernen bleierne Röhren gelegt, die
vom Kandelgießer Gottschalk Specht und vom
Büchsenmacher Benedix Bachstadt gegossen wor-
den waren". Im ersten großen Gebäude. das nach
dem Stadtbrand von 1800 in Linz errichtet worden
war. leitete man dasWasser in Bleiröhren zu den vier
Zinswohnungen im dritten Stock und ins Dachge-
schoß - ein damals viel bestaunter Komfort!" Lord
Burlington beschreibt im 18. Jahrhundert ein engli-
sches Haus: "ÜFI the top of all, a leaden cistem, hold-
2 Hallslattzeilliche Bleifiguren aus Fvog bei Villach. Karn-
ten. um 500 v Chr. Museum der Stadt Villach
3 Römisches Bleigewicht in Giockenform aus Salzburg-
Glas Salzburger Museum Cavolino-Augusleum
4 ROmISCNSS Bleigewlcht. Museum der Stadt Villach.
Kärnten
5 Flomischer Kinoerring aus Blei. gefunden am Neuen
Markt, Wien. Historisches Museum der Stadt Wien
6 Bleihand mit apotropäischem Geslus. gefunden 1854 in
der Kristeinerstraße in Enris. Museum Enris. Oberoster-
reich
EH