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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXV (1980 / Heft 168)

ten. Bisher ist im gesamten Verbreitungsge- 
IdES Frühtatenestils nicht ein einziges Import- 
ck östlicher Provenienz aufgefunden worden. 
mutlich sind diese Motive über die südostalpi- 
Hallstattkulturen im heutigen Slowenien den 
ten übermittelt worden, zu diesem Gebiet be- 
tden in der Frühlatenezeit enge Handelskon- 
te. 
Forschung hat zumeist die Bedeutung der öst- 
en Komponente im frühkeltischen Kunstschaf- 
überbewertet. Zwar sind, wie bereits ausge- 
rt, einzelne Einflüsse aus dem Osten deutlich 
annbar, für die Ausbildung des keltischen Sti- 
spielten sie jedoch nur eine sehr untergeordne- 
Rolle. Als dritte Wurzel der keltischen Kunst 
nt Jacobsthal "Italien-r. Damit hat er ganz all- 
tein die Beziehungen zu den Kulturen des Mit- 
teerraumes, insbesondere zum etruskischen 
en, vor Augen. Diese Südkontakte waren für 
Entstehung des Frühlatenestils von aus- 
laggebender Bedeutung. 
a um 600 v. Chr. gründeten die Griechen an der 
französischen Küste die Stadt Massilia, das 
tige Marseille, und trieben Handel mit den 
mmen des umliegenden Landes. Über das Rho- 
al und die Burgundische Pforte gelangten 
hwertige Erzeugnisse aus griechischen und 
eritalischen Werkstätten auch nach Mittel- 
apa. Vorwiegend Weinkannen und Trinkge- 
irr aus Bronze und Keramik wurden nach dem 
den verhandelt. 
id hundert Jahre später - etwa um 500 v. Chr. 
achalteten sich die Etrusker in den Handel mit 
keltischen Stämmen nördlich der Alpen ein. 
etruskischen Niederlassungen in der Poebene 
en Ausgangspunkt dieses Handels, der über 
oberitalische Seengebiet und die Westalpen- 
se das keltische Kerngebiet nordwestlich der 
an erschloß. Ein Zweig dieses etruskischen 
idels führte über die Ostalpen in das Gebiet 
Salzburg, weiter zur Donau und von dort nach 
böhmen. Bronzene Schnabelkannen und Ei- 
 
2 Maskenlormiger Beschlag einer Holzkanne aus dem 
vFürslengrablt Nr. 44 vom Dürrnberg. 2. Hallle 5. Jahr- 
hundert v. Chr. Hohe 8,2 crn. Ketlenmuseum, Hallein 
mer aus Werkstätten in Mittelitalien waren an 
keltischen Fürstenhöfen sehr begehrt. Die l 
takte zum Süden beschränkten sich nicht auf 
Austausch von Gütern; mit dem Handel gelang 
auch neue ldeen und Kenntnisse zu den Kel 
Vor allem die keltische Oberschicht orienti 
sich an südlichen Vorbildern. Nicht nur Weil 
hälter und Trinkgefäße hat man importiert, 1 
dem auch südliche Trinksitten fanden Eingani 
den Fürstenhöfen. Etruskische Einflüsse sind 
ter anderem im Totenbrauchtum feststellbar. 
se mannigfachen Einflüsse aus dem Süden b 
ten das auslösende Moment für die Entwickl 
des Frühlatenestils. Die keltischen Hendwei 
vor allem jene, die im höfischen Milieu tätig 
ren, reagierten auf die verschiedenartigen A 
gungen, indem sie eine Auswahl an Formen 
Motiven übernahmen. Diese Vorlagen wurdet 
doch nicht auf simple Weise kopiert, sondern 
fältig abgewandelt und zu neuen Musterkomt 
tionen zusammengefügt. 
Von importierter griechischer Keramik hat mal 
namentale Ziermuster übernommen, vor al 
pflanzliche Motive, wie Palmette und Lotos, di 
guralen Darstellungen auf lmportkeramik blie 
hingegen ohne Einfluß auf die frühkeltis 
Kunst. Darstellungen der menschlichen F 
oder gar szenische Motive sind dieser weitgeh 
fremd. Die Abbildung des Menschen beschrä 
sich in der Hegel auf die Wiedergabe des Koi 
in Form von Masken und Fratzen. Etruskische 
tallarbeiten haben als Vorlagen für diese Kopf 
stellungen gedient. In der keltischen Orname 
finden sich neben pflanzlichen Motiven auch 
strakte Bogen- und Spiralmuster, die mit dem 
kel konstruiert wurden. Für diese Motive las 
sich ebenfalls Vorbilder aus dem Süden beit 
gen. 
Die Frühlatenekunst im ostkeltischen Bereich 
Trotz eines einheitlichen Charakters der frühk 
sehen Kunst lassen sich dennoch regionale Ur
	        
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