derne Mäzene
Franz Luby, r-Abschred von
Amsterdam-t. 1968. Misch-
lechniklHolz
Oskar Maria Schatz, nLUit-
ballnnverkaulerr. Holz-
schnitt
Dame lITl PelZ, um 1912113.
Eingestempelt: nLang-
enzersdorl Auslrrar.
Hellgrauer Scherben, weiß
glasiert, craqueilert, bemalt.
Werkstätte Eduard Klablena
("Langenzersdorier
Keramlku)
Vase. um 1910. Robert
Obsieger. Heller Scherben,
Unter- und Innenseite
cremefarben glasiert.
Kehlung vergoldet. schwarz
gemaiter Dekor. Wiener
Kunstgewerbeschule
Johann Peter Schwan-
thaler d. A., wDre Musi-
kanten". Teilgruppe aus
dem Kripperrwerk von Pram,
Oberösterreich
p J" 1., ___rr k yv
77a. V Im- b; Ich- v lnr-
Die Salzburger Landes-Hypothekenbank veran-
staltete in ihrem stimmungsvollen Ausstellungs-
raum des "Romanischen Kellersv einen Zyklus
von "Drei Wiener Präsentationenu, beginnend
mit "Metaphorischer Malereiv von Franz Luby
(12. 3.-6.d. 1979). Die Bilder des 1902 in St. Pöl-
ten geborenen Malers, der bis 1960 auch Vor-
stand des von ihm mitbegründeten Neuen
Hagenbunds war, haben mit der sogenannten
Wiener Schule des phantastischen Realismus
nichts zu tun. Wie Jorg Lampe in den SALZBUR-
GER NACHRICHTEN notierte, ist Lubys Phanta-
sie gar nicht surrealistisch, sondern Ausdruck
einer sehr besinnlichen Begegnung mit antiken
Mythen, deren Aktualität er aufspürt und oft in
regelrechten Bilderbogen inszeniert. Fortgesetzt
wurde der Zyklus mit der glücklichen Wiederent-
deckung der Holzschnitte und der Malerei des
Otto Rudolf Schatz (9. 5. -2. 6. 1979). Der Wiener
Maler (1900-1961), dessen Werk durch Wilfried
Daim der Vergessenheit entrissen und in jüng-
ster Zeit einer breiten interessierten Öffent-
lichkeit bekannt gemacht wurde, hat vor allem
bedeutende Holzschnitte geschaffen und, beson-
ders in jungen Jahren, eine Unmenge Bücher
illustriert. Schon anläßlich seiner Ausstellung
im September 1924 bei Otto Kallir-Nierenstein
wurde von der explosiven, ursprünglichen Kraft
dieser Arbeiten gesprochen. Der Präsentations-
zyklus. realisiert in verdienstvoller Zusammen-
arbeit mit dem Salzburger Museum Carolino
Augusteum, endete in einer eindrucksvollen
Schau von Glas und Keramik des Jugendstils
und der Gegenwart (13. 7. - 31, 8. 1979), zu deren
Eröffnung Wilhelm Mrazek Il'l einer festlichen An-
sprache auf die Bedeutung des Österreichischen
Museums für angewandte Kunst in diesem Zu-
sammenhang hinwies.
im Oktober waren im Romanischen Keller Skulp-
turen von Josef Magnus zu sehen. Dem Schöpfer
vieler Brunnen und Denkmäler in und um Salz-
burg wie auch zahlreicher Charakterkopfe für
das Salzburger Marionettentheater war damit zu
seinem 70. Geburtstag ein schönes Geschenk
beschert worden. In der Weihnachtsausstellung,
die während des ganzen Dezembers gezeigt
wurde, gab es rrKostbarkeiten der Volkskunsttt zu
bestaunen, Krippentiere und Krippenfiguren,
unter diesen etwa nDie Musikantentt des älteren
Johann Peter Schwanthaler. Unter den Schnitze-
reien der anonymen Volkskunst beeindruckten
ausdrucksstarke Handwerker-Darstellungen:
Schuster, Melker, Kraxentrager, Jäger. Faßbinder
und Bauern unterschieden sich in Ausführung
der Schnitzerei und Fassung auch durch
regionale Eigenheiten. Das Grödner Tal, viele
Gegenden Tirols, Oberösterreich, das Berchtes-
gadner Land, der Halleiner Dürrnberg und die
Stadt Salzburg selbst waren so in dieser ab-
wechslungsreichen Ausstellung vertreten.
Damit gab auch im Jahr 1979 der vRomanische
Keller-r allen Bevölkerungskreisen die Möglich-
keit für Inspiration und Auseinandersetzung mit
der Kunst. In diesem Sinne präsentiert das Lan-
desinstitut ständig ein umfangreiches, weit ge-
slreutes Ausstellungsprogramm, das die Salz-
burger Kulturszene wesentlich bereichert. Die
Fülle der Aktivitäten zeugt von den ernsten Be-
mühungen der Salzburger Landes-Hypotheken-
bank, neben der kommerziellen Tätigkeit auch
kulturelle Akzente zu setzen und so beides in
besonderer Weise zu verbinden. p.r.