B Heinrich Friedrich Füger(1751-1818), Bildnis des Fa-
brikanten Ludwig Meltzer, um 1790. Stuttgart, Staats-
galerie
7 Johann Georg Edllnger (1741-1819), Bildnis des
Buchhändlers Johann Baptist Strobl, um 1785190.
Salzburg, Privatbesitz
Anmerkungen 16433 (Anm. 29-35 s. Text S. 10, 11)
in Eine rnnrtographlsche Erfassung Steirlers, im wesentlichen allfdle
in Mehren erhallenen Archivallen und Werke beschrankt, wurde
blshernurin elnerurlgedruckten tschechischen Dlplomarbeltver-
sucht" Jana keiardva. Jan Nepomuk sleiner - Zwei a dllo (Leben
und Werk) Brunn 1970 sieiners Tochter Barbara, später verehe-
lichte Kraiit(17B4e1825),reusslerte als sehr geschatzte und pre-
duktlve Portratmalerln in wren. Prag, Salzburg und Bamberg Als
sehulerln ihres Vaters ernprahl sie sieh zeit lhres Lebens durch die
Signatur r-Earbara Krallt rlata Stelner einni-
" wllhelm A. Bauer. Angele Soliman der hdehlursllrene Mohr Ein
exotisches Kapitel All-wren wren 1922
" Wlihßim Bauerlvgl Anrn l7).s 23
w Wilhelm Bauerivgl Anm 17), s 47
i" wilhelm Bauerwgl Anm 17) s 53
1' Die Blldunierschnn lautet -rAngelus Sollmanus, Fteglae Mumi-
darum gentls Nepos, decora lacre, lngenlo valldus, os humeresque
Jugurthae snrnlis m Alr in slerl GalLAngi FraneenAustrla dmnr-
bus Carus. ndelrs Prlriclpum famlllaris
Z1 wilhelm Bauer (vgl Anm 17l,s 52
2" wilhelm Bauer (vgl Anm 17), s a2 ÜtE ungewohnliche Biogra-
phie Sollmans diente rnehrraeh als literarische Vorlage. vgl. vor al-
iern Fritz v. Herzmanovsky-Orlandrr "Apoll von NlChtS oder Exzel-
Ienzen ausstopfan - Ein Unfuge. wo die posthume Tragik dieses
Schicksals inil den Mitteln abgrundlger Skurrilltat erraßl wird
(Ges werlreßd 1, Hrsg FrledrlchTorberg.Munchen-Wierl1957
u 1960i
Erna Lesky und Franco clane11r, Anatomla Plastlca im wlenerJo-
sephlnum, lft du, Mai 1971. s 366-377
Erna Lesky. Institut iur Geschichte der Medizin der Urtlversilal
wien (Fuhrer), o 0 (wlenl. e J
Die von Joseph II in Wl9n 1735 eingerichtete rniiitararztllche Aka-
demle besitzt eine wellbenlnmle Sammlung hochkunstlerischer
anatomischer Wachspraparale die nach Florentlner Vorbildern
angererligi wurden
seiner Tiroler Heimat aufs engste verbunden. erwarb sich Joseph
sperges (1725-91) erste Verdienste bEl der Berelrllgung der --wal-
schen Kcrlflnsnlr zwischen Tirol und der Republik Venedig (1750)
aus der profunden kenninis des Landes resultierte eine erste voll-
standige kane von Sudllrol 1175srs2l und die "Tlrollsche Berg-
WEVKSQGSCÜYICÜISMÜNIQH1765) 1759 wurde er Archlvar beim Mini-
sterKaunltz und halle seit 1753 als nwlrkl Hofrath u Staatsralhsol-
ÜZIBN einen der wlchtlgsuen und elnrlunreichsten Pasten beim Mi-
nisleriurn der auswartlgen Angelegenheiten inne. M11 kluger Maril-
gung wume der r-Flelerenl 1m Departement der mallandlschen An-
gelegenheltend die Jesephinrsenen nerermen durchzufuhrsn und
diplomatische Gesehene m11 ndrn und den ubrlgen Italienischen
Holen und Regierungen zu betreiben 1770 wurde ihrn der ste-
phansorden und 1771 der Freiherrnstand verliehen
Der Freiherr Joseph v Sperges. in Neue Zeltschrlft des Ferdinan-
deums lur Tlrdl und Vorarlberg Bd a. Innsbruck 1337, s 1757
Der Freiherr Joseph v Sperges (vgl Anrn 25). s 45
17 MiNERVAE MATRI AnrlvM VT AcAoEMlAE VIEN PERPETVO
BENE SlTl BARO sPEncEs PnAEs ET SENATVS AcAb D.D
2" Der Freiherr Jdsepn v Sperges (vgl Anm 25), s a1 l
u Nredlc Rasmo, Glamballisla Larnpl Pmdre Trento1957
lleinzsehenytamplJ s d A.Neue deulsehesiegraphread 13.
Munehen (ln Vorbereitung)
Ludwig Hevesi. Osterrelchlsche Kunst im 19 Jh Bd 1 (TBNPIMB)
Leipzig 190a, s 21
Jos Spergesll Palenrlrll Centuria Llterarum ad ltalos wlen
1793, s xvl1 rrud Spergeslus s1a1ura grarldl. eerpdre nori inve-
rlusio, sed valide. laborlsque palrenlisslrne. dre gravl.ges1u ad se-
verlialem cdmpesile, OCulD ad specieni auslere. sed quasi nube-
cula duadam operto, quae anlrni candorem et rnenllssagaella1em
velull sdlern trans nutnla ostenderet, iacundla ndn proiluente e1dl-
serta, sed ruminata, er se se lndenlldem. quOd ellam ll't aliis tlsur-
pare consueverat, corrlgente. rla u1 1010 vuitu ratloclnantem an-
lmum proderet l Die Ubertragung folgt nur lI'l't ersten Satz der aus-
zugswaisen uberselrdng in der Neuen zensennn des Ferdrnan-
deums (vgl Anm P5). S 30. die bezeichnenderweise psychologi-
sierend von der Vorlage abweicht und die VVDik9Fl'SDVlHB-M61E'
prler übergeht
t? slaalisgalerle Stuttgart
11 Alrred Stlx. n. F Fugar Wien-Leipzig 1925, s sslr
24
25
2a
30
31
Franz dasteht, ist in Wirklichkeit eine e in diesem
Fall freilich dem Panoptikumsblick ausgesetzte
w Konsequenz aus der tiefen Wißbegier des Jahr-
hunderts, den Menschen nach seinem Äußeren
und Innersten zu erforschen. im späten 18. Jahr-
hundert war die irAnatomia plastica-l durch auf-
wendige Technik in Gips und Wachs zu ihrer höch-
sten Vollendung geführt wordenü. Bel aller Natur-
wahrheit und äußerster Anschaulichkeit war sie
auf ästhetische Wirkung bedacht, so daß auch
aus den Präparaten der Zergliederungskunst die
Erkenntnis der Weisheit und Schönheit im Walten
der Schöpfung gezogen werden konnte. Das "Pro-
trahererr, das Hervorziehen und Ans-Licht-Bringen
des Verborgenen oder in dieser Forrn nicht Wahr-
nehmbaren, ist ja auch die dem Begriff "Porträtlr
zugrundeliegende Wortbedeutung, vermittelt über
das französische hpourtraire : entwerfen, dar-
stellend und ebenso im deutschen irbetrachten-r
enthalten.
Für Betrachtungen. auf wie unterschiedliche Wei-
se das Menschenbild eines Jahrhunderts an die
sichtbare Oberfläche des Bildnisses geholt wer-
den kann, ist es besonders aufschlußreich, wenn
ein und dieselbe Person von verschiedenen Künst-
lern porträtiert wurde oder wenn, wie im folgenden
Beispiel, zusätzlich zu zweckbedingt voneinander
abweichenden malerischen Darstellungen auch
noch eine hterarische Charakterisierung ihrer Er-
scheinung überliefert ist.
Neben seiner einflußreichen außenpolitischen
und wissenschaftlichen Tätigkeit ließ Freiherr Jo-
seph v. Sperges (1725 - {m25 sich so sehr die För-
derung der Wiener Akademie angelegten sein, daß
er 1783 zu deren Präses ernannt wurde. In dieser
Eigenschaft rrkonnte er es im Jahre 1788 (richtig:
1787) auf die zudringllche Bitte der Akademie der
bildenden Künste nicht verweigern, sich von Lam-
pi malen, und das Bild in der Akademie aufstellen
zu lassenße.
Auf dem großen. mit allem offiziell-akademischen
Apparat ausgestatteten Gemälde (Abb. 8) steht
Sperges in Dreiviertelfigur vor einem Hintergrund
aus Vorhang, thronartigem Präsidenten-Sessel
und einer Statuengruppe, welche die unterweisen-
de Minerva darstellt. Die von Sperges verfaßtc
Inschrift? auf dem Piedestal widmet die Skulptur
und indirekt damit das ganze Gemälde dem Wohl-
wollen der Göttin fur die Akademie.
Ein zweites Bildnis (Abb. 1) befand sich im persön-
lichen Besitz Spergesß Sein enger Freund und Te-
stamentsvollstrecker, Hofrat Freiherr Karl Daiser
v. Sillbach, übermittelte es an die tirolische Land-
schaft, die es an das lnnsbrucker Ferdinandeum
rrals eine wahre Zierde desselbenßri gab. Die bei-
den Porträts entstanden offensichtlich in unmit-
telbarem Zusammenhang miteinander, Sie zeigen
Sperges im gleichen Alter. Was bei einem Ver-
gleich außer dem nahsichtiger gefaßten Aus-
schnitt des Brustbildes, der anderen Kleidung und
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