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die Löwen der drei er-
sten sind aber noch mit
Kronen und sonstigen
Gegenständen versehen,
das schwebende Kreuz
von Griechenland mit
dem Hauswappen der
regierenden Dynastie be-
legt, so daß sie alle nicht
mehr zu den ganz ein-
fachen Wappenbildern
zu zählen sind.
Von den außereu-
ropäischen, exotischen
Staatswappen wären nur
die der beiden ostasia-
tischen Kaiserreiche Ja-
pan und Korea, was die
Einfachheit anbelangt,
Abb. 33. Mittleres Wappen von Preußen dem SChWClZCT Wappen
gleichzustellen. - Japan
(Nippon oder Nihon) führt derzeit als Staatssymbol (Koku mon) die Blüte der
Kiku (Abb. 36). Chrysanthemum japonicum, ein Symbol der strahlenden
Sonne, das Mon der Mikado, die ja von der Sonnenkönigin Amaterasu abzu-
stammen belieben". In der kaiserlichen Standarte wird das Kiku mon golden
auf Rot geführt".
Noch einfacher und primitiver erscheint das Staatssymbol von Korea
(Ko-rai, Chosen oder Tai-han), das aus einer runden Scheibe besteht, die
durch die Ineinanderschiebung von zwei gleich großen, rot und blau gefärbten
Wellentiguren gebildet wird (Abb. 37). Die rote Welle symbolisiert das
männliche, die blaue das weibliche Prinzip, Himmel und Erde.
Merkwürdigerweise besitzt China, dieses Riesenreich, bisher kein eigent-
liches Staatssymbol, denn seine bekannte Drachen-
figur ist nur ein Symbol der kaiserlichen Hoheit und i
i.
" „Kunst und Kunsthandwerk" r9o7, Nr. m, Seite 539.
'" Ströhl. „Japanisches Wappenbuch, Nibon moncho", Tafel I. Abb. 34. Wappen der Schweiz
Macht.
Ebenfalls sehr einfach, aber mit außen an-
gebrachtem Federnschmuck und Schildhaltern ver-
sehen, erscheint der Wappenschild des südameri-
kanischen Freistaates Chile, der von Blau über Rot
quergeteilt, einen fünfstrahligen silbernen Stern auf-
weist (Abb. 38).
ßk
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