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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXV (1980 / Heft 169)

 
ler Schwierigkeiten offenbar werden ließ, für 
Ölkrise, Inflation, beginnende wirtschaftliche 
zssicn, Umweltbedrohung etc. nur die äußeren 
hen bildeten). 
I Stammbegriffe der westlichen ZWIÜSBÜOTW, 
"ieb Horkheimer, "sind dabei, zu zerfallen. Die 
a Generation setzt nicht mehr viel Vertrauen in 
.. Zentral ist der Begriff der Vernunft  Das 
alter der Vernunft ist der Ehrentitel, den das 
jertum für seine Welt in Anspruch nahm... 
te hat die skeptische Reinigung vom Vernunft- 
'iff nicht viel übriggelassen. Er ist abgebaut  
steht da, eine allegorische Figur ohne Funk- 
.14 Parallel dazu stellt Horkheimer "das Ver- 
vinden des lndividuumsu fest ("der Zerfall der 
iunft und des Individuums sind einesw). Fer- 
vMit dem Verschwinden der selbständigen 
tenz in der Wirtschaft verschwindet das Sub- 
selbst als synthetische Einheit. Es ist töricht 
orden, die Selbsterhaltung in die ferne Zu- 
it oder gar über sich hinaus für den Erben zu 
emt 
sind Sätze, die viele Künstler (ohne daß sie 
dessen vielleicht voll bewußt sind) in dem, 
sie zu tun unternommen haben, begleiten. 
stler lassen sich als eine Art Relikt von Ent- 
Llungen verstehen, die dazu geführt haben, 
sie als die letzten Individuen, die der (vor al- 
lem technisch-wissenschaftlichen) Vernunft zu 
mißtrauen gelernt haben, im Grund selbst dann 
isoliert und auf sich selbst gestellt bleiben, wenn 
man ihnen gelegentlich Reservate zubilligt oder 
sich ihrer zu Alibi-Zwecken bedient (was man frei- 
Ilch schon immer getan hat): keinem Verband, kei- 
ner Institution, keiner Partei, keiner Gemeinschaft 
oder r-Gesellschaftu zugehörig - zumindest dann 
nicht, wenn sich ihr Denken und ihre Arbeit auf der 
Höhe der Zeit befinden. 
ldentifikationsobjekt für den Massenmenschen, 
der seine Idole auf dem Fußballplatz, auf der Kino- 
leinwand, vor dem Fernsehschirm findet, kann der 
Künstler nicht sein. Infolgedessen bleibt seine Ar- 
beit stärker denn je auf den Erkennenden ausge- 
richtet, dessen Denkweisen (die von künstleri- 
schen Verhaltensformen durchaus mitgeprägt 
sein können) so komplex werden konnten wie die 
von historischen, politischen, philosophischen, 
religiösen und ökologischen Prämissen geformte 
Reaktionseinheit wKünstlern, die man vielfach viel 
zu eindimensional sieht und (belwertet. Längst 
dringt der Künstler über das hinaus, was sich auf 
seinen Zeichnungen und Objekten manifestiert, 
drängt er nach Erkenntnissen und Erkenntnisfor- 
men, die von den einem ständigen Anpassungs- 
druck geprägten Dozenten und Professoren nur 
noch eindimensional und dabei gar nwertfreiit ge- 
wonnen werden, wobei die Hoffnung auf da: 
winnen großer und rettender Denkeinheiten ir 
geringer zu werden droht. 
In einem Beitrag über die vösterreichische A 
garderr mlt dem Titel "Magische Dinglandsch. 
oder die Negative Utopien machte Peter VI. 
folgende Beobachtungen (in "Das Kunstv 
XXVII, Baden-Baden 1974): 
"Das Verdrängte wird zeichnend hervorgehcl 
Modell vorgestellt, somit vorstellbar gemach 
nik, Operationssaal, Friedhof, Höhle, Katz 
Grube, Denkmal sind Metaphern, die von verl 
chen und bedrängten menschlichen Situati 
handeln. Figuren tauchen - wenn sie iiberl 
präsent sind -, zumeist nur bandagiert, als 
mien oder halb im Erdreich Vergrabene, als 
schollene, Eingemauerte auf, als Opfer und R 
wesen. Hauptakteur ist der Tod. Besonder: 
Hollein (man erinnere sich seines Beitrages fl 
Biennale in V-enedig 1972, Anm. d. V.), Pichle 
Gironcoli gibt es oft nur ausweglose Stati 
und Orte für den Menschen, die Objekte 
Handzeichnungen sind Monumente der EI 
rung, der Versteinerung, des Endes: Becke 
hier Regisseur, Freud der Dramaturg und e 
Stichworte werden von Kafka souffliertßt 
Man braucht nur noch Arnulf Rainer und de 
1978 entstandenen Totenmasken (in Form vo 

	        
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