Schdttenabtei, wien. Federzeichnung.
laviert, aus einer 14 ei. umfassenden
Pergamenthandschrilt mit der Vrta des
m. Benedikt. Datiert 1444.
Stift seitensieiienioo. Missale-Ein-
band, um 1750. Arbeit eines Wiener
Goldschmiedes. Silberbeschläge.
Stift LambachI0O. Krumme eines Abt-
Stabes, datiert rasa. Holz, vergoldet.
Stift KremsmtlrrsleilOO. Schnupftabak-
dose. süddeutsch oder Österreichisch.
2. Drittel 18, Jahrhundert. EiTtall mit sti-
bermontierung.
Stift Seitenstettenlüü. Böhmisches
Deckelglas, um 1120; am zugehörigen
Holzetui Monogramm des Kardinals
Giacorno Piccoiomini.
Zur Ausstellung 1500 Jahre St. Benedikt - Patron Euro-
llas - im Dommuseum zu Salzburg vom 10. Mai bis
15, Oktober 1980
zählt, die naturlich auch die Kunst wieder darstellt. So
eben diese Begebenheit, wie eine Gruppe von Mönchen
i man nimmt an, aus dem nahen Vicovaro - den in sei-
ner Einsiedlerhöhle von Subiaco Lebenden bittet, ihr Abt
zu werden. Er weigert sich, gibt aber schließlich doch
nach. Später erweist sich, warum ihm der Antrag wider-
strebte: die Mönche, seiner Strenge überdrüssig, wollen
ihn durch Gilt aus dem Weg raumen. Er aber macht das
Kreuzzeichen, das Gift wird offenbar. in selten dramati-
scher Bewegtheit 7 farblich ungemein lebendig - hat
vermutlich Joh. Jakob Zeiller diese Szene gemalt. Es ist
eines von sechs im Zisterzienserkloster Stams (Tirol) er-
haltenen Ölgemälde, die zu den bedeutendsten Expona-
ten dieser Ausstellung zahlen.
Wieder andere Geschichten aus Gregors Dialogen erzäh-
len, wie Benedikt und seine Mönche alte heidnische La-
ster ausrotteten und gelauterte Sitten bringen. Dies wird
durch Zerstören von Gdtzenbildern, durch Vertreibung gil-
tiger Schlangen und die Zähmung wilder Tiere berichtet.
Einen fast kompletten Zyklus dieser Lebensgeschichte
zeigt jene berühmte Meßgarnitur (Kelch samt Lavabotas-
se), die sich heute in der Abtei St. Paul in Kärnten befin-
det. Das ursprünglich für die Fürstabtei St. Blasien im
Schwarzwald bestimmte Gerai stammt von einem unbe-
kannten Augsburger Goldschmied (um 1680).
Unbekannte Meister haben die bedeutenden Figuren der
benediktinischen Kloster von Mondsee und Kremsmün-
ster geschaffen, erlesene Werke von abgektärter Reife.
die die Größe dieser Persönlichkeit erahnen lassen. Be-
sonders reich aber ist die Palette der Barockmeister ver-
treten. Kaum einer der bedeutenden Namen osterrei-
chisch-suddeutscher Plastik und Malerei fehlt darinnen.
Paul Troger, Daniel Gran, J. M. Schmidt, Meinrad Guggen-
bichler und viele andere mehr. Von diesem letzten, aus
Einsiedeln in der Schweiz stammenden Hausbrldhauer
des Stiftes Mondsee stammt auch jene bedeutende Figur,
die als Motiv der Sondermarke, die die österreichische
Post herausbringen wird, gewählt wurde. Als besondere
Attraktion dieser Salzburger Schau darf wohl der größte
Zyklus von Benedikt-Bildern gelten, der bekannt ist auf
der Welt. Es sind fünfzig riesige Gemalde von überlebens-
großem Format, die in erzählender Weise das Leben Be-
nedikts schildern. Der Kemptener Hofmaler Franz
Georg Hermann hat sie zusammen mit seinem Sohn in
mehr als SOjähriger Arbeit 1725 begonnen und etwa 1775
vollendet. Sie sind heute Eigentum des Klosters Stams in
Tirol.
Starke Impulse für die Benediktverehrung gingen in Öster-
reich von der Benedikt-Bruderschaft aus, die im Kloster
Gleink (OÖl gegründet wurde. Im Auftrag dieser Bruder-
schalt entwarf Karl von Fleslleldt (+ 1735) jenen berühm-
fen Stich, der die Vorlage für das Pergamentbild von ganz
ungewöhnlicher Größe (85x55 cm) bildete, das sich in
Kremsmunster erhalten hat. Der Ordensvater thront Im
Trlumphwagen, der von den Symboltieren der vier Erdteile
gezogen wird. Rundherum stehen in einzelnen Gruppen
die bedeutendsten Persorilichkeiten, deren verschiedene
Aufgaben diesem benediktinischen Humanismus gedient
haben.
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