den ääcanieionyinu; Bosch. (23. s. - 25. a. 1980)
Franz Wagner
Tirol
Innsbruck - Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
17. Osterreichischer Grafikwettbewerb
473 Künstler hatten 1258 Grafiken einer internationalen
Jury mit den Herren H. v. d. Grinten, Museum Nijmwegen,
H. Paaiman, Stedeiyk Museum Schiedam, und G. Schack,
Griffelkunstvereinigung Hamburg; vorgelegt. 16 Preiswid-
mungen im Gesamtwert von öS 1S0.000.- wurden verge-
ben. Die grafische Aussage reichte von der spontanen
ldeenskizze bis zur Niederschrift von Gedankenvorgän-
gen in Form von Werkzeichnungen. Einen breiten Raum
nahmen subtile Auseinandersetzungen mit dem Umraum
des Menschen ein. Die Landschaft und die Natur haben
eine starke Position Im Schaffen der Künstler erreicht.
Aggressive, sozialkritische und politische Aussagen wa-
ren spärlicher vertreten. Das abgewogene Bild eines Stili-
lebens, einer Landschaft trat merklich in den Vorder-
grund. Nach wie vor waren auch fotorealistische Arbeiten
aktuell. Die 50 gezeigten Exponate vermittelten einen
Querschnitt durch die Vielfalt der grafischen Arbeitsmög-
lichkeiten. (28. 3. - 13. 4. 1980) - (Abb. 15)
Kärnten
Viiiach
Galerie an der Stadtmauer
Martin Esteri - Objektzeichnungen, Notizüber-
arbeitungen
1947 in Graz geboren, arbeitet Esterl seit 1966 als Maler
und Grafiker, er nahm an zahlreichen Ausstellungen und
Kunstmessen teil. Seine Blätter werden einerseits von
technischen Ordnungssystemen, andererseits von Frag-
menten natürlicher Elemente, die Esterl nach seinem Gut-
dünken in die Bildinhalte einbaut, geprägt. Beschriftun-
gen, Hilfslinien, Konstruktionsnetze verstärken den Ein-
druck einer durchdachten Planung, lassen aber anderer-
seits wieder den Eindruck eines im letzten sinnlosen
Spiels zurück. So gelingt es EsterLuns mit seinen gut aus-
geführten zwiespältigen Blättern ein Weltgefühi voller
Zweifel und Bedrängnis zu vermitteln. (5. - 27. 3. 1980) -
(Abb. 16)
Neue Galerie
Hans Brandstätter
Unter dem Titel ulronie in der Fantasie-i zeigte der Künst-
ler Ölbilder und Grafiken. Seine Themen, welche sich
hauptsächlich mit dem Wesen der Frau auseinanderset-
zen, werden in piakativer Manier 7 der Künstler ist haupt-
beruflich in der Werbung tätig - wiedergegeben. Rein zu-
fällige Strukturen werden monochrom erhöht und finden
so von ihrer abstrakten zur realen Form. (4. - 25. 4. 1980)
Galerie in der Berufsschule
Paul Kulnig
Zeichnungen, die fast ausschließlich den weiblichen Akt,
dessen Architektur zum Vorwurf haben. Meist handelt es
sich um Torsi, die bis zur Auflösung in scheinbar gegen-
standsloser Bewegungsrhythmik erfaßt werden. Die in-
halte dieser Biätter vermitteln aber nur zweitrangig das
Körperliche, sie beziehen sich auf die Ästhetik und Un-
ästhetik, auf die Schönheit und Häßlichkeit des Frauen-
körpers, wobei das Erotische als nicht unwesentiiches
Element mit aufscheiht. (21. 4. - 10. 5. 1980) (s. Künstler-
profii, S. 38)
Steiermark
Graz - Neue Galerie am Landesmuseum
Joanneum
eine ostensive szene - instailationen
Unter diesem Titel stellten sieben Künstler aus Ravenna
aus, nachdem einige Monate vorher steirische Kollegen
in der oberitalienischen Stadt ihre Werke gezeigt hatten.
Gemeinsam ist den sieben Italienern Danieie degii Ange-
ii, Vittorio D'Augusta, Gianni Gori, Marcelio Landi, Ga-
briele Partisanl, Giovanni Pintori und Giorgio Zucchini,
wie Giuiio Guberti von der Pinacoteca in Ravenna es aus-
drückte, i-unsere alltägliche post-moderne, dieses umge-
stülpte unbewußte. das sich von außen mitteilt-f. Es wa-
ren durchwegs Arrangements von Gegenständen, die den
Betrachter zum Nachdenken anregen sollten. Oft, wie bei
Augusta und Gori, wurden die durch den Umraum gegebe-
nen Mbglichkeiten in den Gestaltungen sinnvoll einbezo
gen. (24. 1. - 17. 2. 1980) - (Abb. 17)
Österreichische Graphik des 19. Jahrhunderts,
Neuerwerbungen 1969 - 1979
Zwar überwog beim Ankauf der Galerie die Graphik des
20. Jahrhunderts in den letzten Jahren, doch mit dieser
42
mann, Friedrichs älterem Bruder. Von dessen Schwager
Josef Höger wurden 45 Lithographien mit landschaftli-
chen Studien erworben. Besonders zu verweisen ist auf
das Blatt von Friedrich Heinrich Füger, das Damenbildnis
von Friedrich Amerling und auf zwei Makart-Blätter. (21. 2.
bis 16. 3. 1980) - (Abb. 18)
Ingeborg Strobl
Von der 1949 in Schiadming Geborenen waren an diesem
Ort ja schon vor Jahren keramische Arbeiten in Form von
Kuhfüßen und Hühnerkrallen zu sehen. Diesmal zeigt die
Strobl eine Art hieroglyphisches Tagebuch der Zeit vom
1. 1. - 31. 12. 1979. Eine bildliche Dokumentation ihres
Lebens also. Dabei verwendet sie oftmals Collagen,
manchmal sind es auch nur primitive Notizen, im Gesamt-
bild ist ein spielerisches Element vorherrschend. Eine
subjektive Schau, geprägt durch den Pegelstand des je-
weiligen Befindens, wird auf diese Weise seismogra-
phisch aufgezeichnet. Eine Kommunikation, die in der Li-
teratur auf eine Tradition zurückblicken kann, wird hier
mit den Mitteln der bildenden Kunst im Sinne unseres
Jahrhunderts versucht. (21. 2. - 16. 3. 1980)
Emmy HieBleitner-Singer
1884 in Voitsberg geboren, wurde sie schon in den Jahren
vor dem ersten Weltkrieg zu künstlerischen Aufträgen für
das steirische Voikskundemuseum herangezogen. Der
Kontakt mit Viktor von Geramb prägte sie wohl für das
ganze Leben. Das Schwergewicht ihres Schaffens lag auf
dem graphischen Sektor. Sie illustrierte viele Bücher, die
sich mit ihrer Heimat befaßten, und Zeichnungen aus der
Steiermark waren auch in dieser Ausstellung dominie-
rend. Neben dem sicheren Strich der Künstlerin wurde in
dieser Schau auch eine zum größten Teil verlorene und
verschieuderte Kultur bäuerlichen Wohnens und Lebens
dokumentiert. (20. 3. - 13. 4. 1980) - (Abb. 19)
Marta Elisabet Fossel
Auch das Werk dieser Künstlerin, 1880-1965, wird von
volksbiidnerischer und dokumentarischer Zielsetzung ge-
prägt. Auch hier liegt das Schwergewicht auf der Graphik,
es waren neben Landschaften Giückwunschkarten, An-
dachtsbiider, Trachtenwiedergaben und Illustrationen
vom bäuerlichen Fest- und Alltag zu sehen. Noch stärker
als bei der Hießleitner-Singer wird uns hier das bewubte
Aufzeichnen, man könnte fast sagen Katalogisieren einer
versinkenden Kultur gegenwärtig. Schade, daß nicht auch
die kunstgewerblichen Erzeugnisse der Frau Fossel, die
ja gerade in diesen Rahmen sehr gul gepaßt hätten, zu se-
hen waren. (20. 3. - 13. 4. 1980) - (Abb. 20)
Jorrit Tornquist 73 - 80
Hier wurden Arbeiten präsentiert, die seit der letzten Aus-
stellung an diesem Ort entstanden sind. Der 1938 gebore-
ne Grazer, meist in Italien lebend, beschäftigt sich seit je
mit Problemen des Sehens und der Farbe. In langen Flei-
hen, wie ein Chemiker seine Analysen, erarbeitet sich
Tornquist Eindruckswerte, Geselzlichkeiten und deren
Zusammenhänge mit eigenen menschlichen Wertigkei-
ten. Die 56 Objekte zeigten einen immer theoretischer,
persönlicher und nicht mehr im Schauen und Sehen, son-
dern im Denken verankerten Werdegang. Wobei, da und
dort bei den Objekten, aber besonders stark im Katalog
ersichtlich, Denken und damit Tornquists Werk auch vom
Sprachiichen abhängig ist. (17. 4. - 11. 5. 1980) -
(Abb. 21)
Galerie Moser - Herwig Zens
In der außerordentlich feingestrichelten Art des 1943 in
Himberg, NÖ., geborenen Künstlers wurden hier Architek-
tur- und Landschaftsbiider gaeigt. Es war deutlich er-
sichtlich, daß Zens' Strich lockerer, freier geworden ist.
Die Spannung der Blätter durch eine sehr gekonnte Auf-
teilung von Verdichtungen und Leerräumen ist nahezu
überall in einer vollkommenen Art erreicht. Noch die Ma-
terialwertigkeiten wurden in den Radierungen einkompo-
niert und ergaben wertsetzende Tönungen. (27. 2. - 16. 3.
1980) - (Abb. 22)
Oberösterreich
Linz - Neue Galerie - Woifgang-Gurlitt-Museum
Anton Täpies
Die 80 große Unikate umfassende Schau brachte Gemäl-
de, Graphiken und Objektbilder sowie eine Auswahl neuer
Radierungen und Lithographien. Täpies wurde 1923 in
Barcelona geboren. Sein Werk wurde von informei, Ta-
chismus und Action Painting geprägt. Es erweitert und er-
gänzt diese Arbeitsweisen durch die von Täples entschei-
dend bestimmte Strukturmaierei, die in ihren symboihaf-
Stadtmuseum Nordico
Sprich deine Sprache, Afrika
Masken, Ahnenfiguren, Kaiabassen, Töpfe, Jagdw
Bronzefiguren, Hocker und sogar ein Türpfosten w
gezeigt. Unter den Gegenständen befanden sich a
sonders wertvolle Stücke eine der berühmten Cros
Masken, eine Bamileke-Maquerade-Maske und i
Häuptlingsmasken aus der Bafut-Dynastie. Es wurr
sucht, den Tageskreis, den Lebenskreis und den okc
schen Kreis an Hand von 160 Exponaten, durchweg
ginaie, des afrikanischen Menschen aufzuzeigen.
bis 24. 2. 1980)
Niederösterreich
Stift Meik - Osterreich zur Zeit Kaiser Joser
Die Landesausstellung Niederösterrelchs, in enge
bindung mit den zum Teil schon renovierten und r
rierten Baulichkeiten und Kunstwerken des Stiftes
ca. 2000 Objekte. Sicher handelt es sich vornehmli
eine aus historischer Sicht gestaltete Schau, au:
über 700 Seiten umfassende Katalog, der nur öS
kostet, ist nach diesem Gesichtspunkt aufgebaut,
dem sind als Dokumentation der Zeit außerorde
wertvolle und wesentliche Kunstgegenstände zusar
getragen worden. Allein die Stiftsaniage und die i
werke des Klosters, die sonst nicht zugänglich sini
ausgestellt werden, sind beachtlich. Besonders reit
mit wichtigen Stücken ist das Kunsthandwerk veri
u.a. mit Mobeln, Textilien, Gläsern, Porzellan und l
chem Gerät. Bei den Gemälden finden wir von Mar
hann Schmidt und Franz Anton Maulpertsch biszur
iika Kaufmann und zu Friedrich Heinrich Füger eine
ten Bogen gespannt. In der Plastik wird der Kiassiz
durch Franz Anton Zauner und Johann Martin Fiscl
prägt. (29. 3. - 2. 11. 1980) - (Abb. 23)
Burgenland
Osiip - ago im Hause Schumich
Es scheint für Burgenland symptomatisch zu sei
sich an einem kleinen Ort, in einem alten Hof oder il
Mühle Kristailisationspunkte der Kultur bilden, u
schiedene Künstler arbeiten, ausstellen, aus ihrer
ken lesen. Seit 5 Jahren gibt es nun die Aktionsgi
schaft Osllp, die im Hause Schumich verschieden
stellungen, Vorträge und Dichteriesungen inszeniei
reiche Programm des heurigen Jahres begann mii
Ausstellung der Künstlergilde St. Lukas aus Antv
und der Aktion wRaumverspinnung-i des Wieners
Milan Wirth. Schnüre, auf eine Scheunenwand ges
geben neben einem grafischen Reiz Bewußtsein t
mensionen. (19. und 20. 4. 1980) - (Abb. 24) Aiois
Hommage a Maria Theresia
Die Ausstellung in der Galerie Peithner-Lichtenfeis
sowohl origineller wie auch aufschlußreicher Beit
den Maria-Theresia-GedächtnisausstelIungen des .
1980.
Erstaunlich ist, wie viele voneinander volllg unabhi
und verschiedensten Richtungen zugehörige Kt
sich zu diesem Thema geäußert haben. Hannes S
cher ist als der eigentliche i-Erfinderix dieser Ausst
zu bezeichnen. Seine Idee war, moderne Künstler
schen von heute, Maria Theresia und ihre Zeit ki
risch nachempfinden zu lassen. Seine eigenen
stark im Ausdruck, strahlen eine merkwürdige Art u
iicher Wirklichkeit aus. Die demnächst an die Hoch:
für angewandte Kunst berufene Kärntnerin Maria
nig, die zuletzt in New York lebte und kürzlich helml
zeigt Maria Theresia als Negerin. Eine ldee der Voll
bindung? in der stattlichen Reihe der 30 Künstler l
kenswert auch Helnwein, Klitsch und Staudachi
selbst zu diesem seiner Art völlig konträren Thema
ner unverkennbaren f-Handschriftu eine Motivation
Kurt Amann beeindruckt mit braungetonten arci
wirkenden Bildern. Am Beispiel Gottfried Höllwartt
die Verbindung gegenwärtiger Kunstäußerung mit
Kulturtradition Osterreichs vielleicht am augen:
lichsten.
Da es beliebt geworden ist. derartige Ausstellung:
Ben Personen zu widmen, wir denken an Dürer, AI
etc., können wir feststellen, daß es ein gutes Unten
war, zu den großen ehrenden Dokumentationen
Theresias diesen facettenreichen Exkurs zu verans