DURUTHIEUM
AUKTIONS- VERSATZ- und BANK-GESELISCHAFT m.b.H.
A-1011 Wien 1., Dorotheergasse 17, Telefon 5285-650, Kunstabteilung
629.
KUNSTAU KTION
16., 17., 18. und 19. September 1980
14 Uhr
Gemälde, Graphik,
Skulpturen, antikes Mobiliar,
Antiquitäten, Asiatika, Waffen,
Jugendstil.
BESICHTIGUNG:
11., 12., 13., 15. September 1980
von 10 bis 18 Uhr,
Sonntag, 14. September 1980,
von 9 bis 13 Uhr
L
Buchbesprechungyaria,Biidnachweis
Peter Baum, Franz von Zülow, Molden-Verlag,
Wien-München-Zürlch 1980, 120 Seiten, 24 Farb-
und 38 SchwarzweiB-Biidselten, öS 590.-
Dieses Buch wird einer Würdigung des Malers Franz von
Ztliow, der 1883 - 1963 lebte, der in Wien, im niederöster-
relchischen Haugsdori und im oberosterreichischen
Mühivlertei in Hirschbach wohnte und malte, in großem
Maße gerecht. in kurzen, leicht überbiickbaren und ver-
ständlichen Kapiteln wird der Leser zuerst mit der Zeit, in
der Züiow zu schalten begonnen hat, und Ihren geistigen
und künstlerischen Strömungen vertraut gemacht. Ab den
in den Jahren 1902 -1904 von Zülow geschaiienen Arbei-
ten beginnt Baum sich eingehend mit dem Künstler und
seinem Werk auseinanderzusetzen. An Beispielen wird
sein Herkommen vom Jugendstil und der Einlluß des Ex-
pressionismus aufgezeigt, wobei Baum gerade bei Zil-
lows expressionistischen Werken eine speziell österrei-
chische Note vertreten sieht. Er stellt auch Zusammen-
hänge mit dem Kubismus her, weist Zülows interesse iür
die Volkskunst und dessen Niederschlag im Werk nach.
Wichtig ist, daß auch aul die verschiedenen von Zülow er-
iundenen und praktizierten Drucktechniken eingegangen
wird, ebenso auf seine editorische und künstlerische Lei-
stung bei den von ihm in Handdruck hergestellten "Mc-
natsheftenw. Das Buch bringt wesentliche Biidbeispiele
aus allen Lebensstufen, ein Schwergewicht liegt aul der
Wiedergabe der Paplerschnlttdrucke aus den obgenann-
ten Heften, die, aul einem getönten Papier gedruckt, be
sonders wirkungsvoll sind. Überhaupt ist das Buch von
der Schritt, der Satzanordnung, der Fiandleisie bis zum
Vorsatzpapier eine dem gewürdigten Künstler gerecht
werdende Einheit. Ein Buch, das nicht nur für den Fach-
mann, sondern. durch seine ailgemeinverstandliche Spra-
che, fur alle an Kunst interessierte ein Gewinn ist.
Aiois Vogel
in memoriam emer. Prof. Mag. arch.
Arch. Norbert Schieslnger
Am 2. Marz 1980 verstarb In Wien Proi. Norbert Schiesin-
ger im 72. Lebenslahr. Mit seinem Tod verlor die Hoch-
schule für angewandte Kunst In Wien einen ihrer maßgeo
lichen Emeriti, darüber hinaus das gesamte Wiener kultu-
relle Leben einen Gestalter von hohem Ausmaß.
Der in München geborene und später an der Akademie der
bildenden Künste bei Prol. Holzmeister ausgebildete Ar-
chitekt hatte 1931 seine Studien mit dem Diplom abge-
schlossen. in der Folge gewann er eine Reihe von Preisen
und Wettbewerben und wurde 1959160 als Nachfolger Os-
waici Haerdtls als Leiter einer Architekturkiasse an die
Hochschule iür angewandte Kunst in Wien berufen. Als
Lehrer wirkte er maßgeblich bei der gesetzlichen Neure
gelung des Architekturstudiums mit, die mit der Entwick-
lung einer Studienordnung für Architekten endete.
1978 emeritierte er nach knapp zwanzig Jahren erfolgrei-
cher Lehrtätigkeit.
Norbert Schlesinger erwarb sich nicht nur als Architekt
Verdienste, sondern auch aul dem Gebiet der Restaurie-
rung, dokumentlert durch den Umbau des Wiener Konzert-
hauses (Großer Saal). Außerdem land er als Gestalter
zahlreicher Großausstellungen in der Öifentlichkeit be
sondere Beachtung.
Die Verdienste Norbert Schleslngers wurden nicht nur in
zahlreichen Kritiken, bei denen sein Eintühiungsvermü
gen und die ökonomische Distribution besonders hervor-
gehoben wurden, gewürdigt, sondern auch durch die Ver-
ieihung mehrfacher Auszeichnungen. Mit ihm, der sein
Leben wahrhaltig angewandter Kunst vom Entwurl bis zur
vollendeten Präsentation widmete, verlor der Stubenring
einen wichtigen Trager seiner Zielsetzung.
Die Hochschule für angewandte Kunst in Wien wird ihm
stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Oswald Oberhuber
Fiektcr der Hochschule lür angewandte Kunst in Wien
Bildnachweis (Seitenangabe in Zittern)
Graphische Sammlung Aibertina, Wien, 18 - Archiv
AMK: WienlSaizburg, 39,41-IWien, 44-46 -- Bildarchiv
Osterreichische Nationalbibliothek, Wien, 11 - Museum
BozenIFotc Pedrotti, 11 - Bundesdenkmaiamt, Wienl
Kirchhof, 22 - Salzburger Museum Carolino Augusteum,
Salzburg, 48, 49 - Fotostudio Fasching, Wiihelmsburg,
22 - Österreichische Galerie, WlenlU. Otto, 1 - Archiv
Schloß Gralenegg, 51 - E. Hartmann, Mödilng, 51 - Hi-
storisches Museum der Stadt Wien, 12-14 - Archiv P. Kul-
nig, Klagenfurt, 38 - Archiv Dr. U. Kuitermann, Univer-
sity St. LouisIMlss, 31-33 - Kunsthistorisches Museum
Wien, 24-lSindhoringer, 14 - Stlitsarchlv Lambachl
Filreder, Schwanenstadt, 23, 24 - Archiv Dr. G.M. Lech-
nerlGottwei 23, 27 - Archiv S. Mayer-Kum, Kiosterneu-
burg, 39 - sterreichlsche Nationalbibliothek, Wien, 24
- W. Neumeister, "München, 15-21 - Archiv Dr. W. Neu-
wirth, Wien, 7 - N0. Landesregierung. WienlFasching, 8-
lKulturabtellung, 12-iE. Nechuta, 12, 14-IBernhar__t, 13 -
0.0. Landesmuseum, LInzlM. Elersebner, 19 - Osterrei-
chisches Museum für angewandte Kunst, WienlA. Fesl, 2,
3, 28, SO-Ii. Schlndler, 3-5, 29, 51-IW. Narbuti-Lieven, 9, 34,
36, 37 - E. P. Prokop, Klagenfurt, 38 - Schwingenschlo
gei, Wien, 51 - Stadtmuseum München, 21 - Archiv
M. Symon, Wien, 51.
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