Salzburger Museum Carollno Augusreum, Museun
Nr. 1, 5020 Salzburg, Tel. 41 134143145, 18. Ji
28. September 1980, täglich 9 - 17 Uhr, monla
schlossen. Katalog liegt auf.
die natürliche Form des Blattes als Facher. Hai
kart selbst hat bei den Damenoorlräts oltmals Fäc
notwendige Ergänzung zum Kostüm gemalt. Ein F
fächer, von seiner Mutter, Frau Maria Katharina
mayer, angelertigt, folgt dem Typus der venezian
Fächer des 16.Jahrhunderts und ist unter anders
dem Porträt Dora Fournier-Gabillon wiederzuentd
Ein besonders kostbarer Fladtächer aus dem beg
den 19. Jahrhundert aus Frankreich bietet ein gute:
gangsbeispiel vom fix montierten Stielfächer zum l
lichen Faltfächer. Das bemalte Fächerblatt läß
durch ein im tauschierten Griff verborgenes Paten
nem Flad aufschlagen. Der Faltlacher ist hier krei
gleichzeitig aber fixiert an einem starren Grilf.
Der Faltfächer selbst, der in der Ausstellung zahlen
überwiegen wird, bietet sich in seiner ganzen Man
tigkeit vom qualitätvollen Barockfacher bis zum bill
asiatischen Souvenirlächer dar. Die barocken Fäcl
gen auf Papier gemalte mythologische Szenen, d.
stell ist aus geschnitztem und bemaltem Elfenbei
aus Perlmutt. Ein hervorragendes Stuck, wenn aur
rechte Abschluß des Blattes fehlt, ist iener Fäch-
der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts mit der Darstellui
Aeneas, der von der Sybille von Cumae zur Unterw
leitet wird. Eine ansehnliche Anzahl von Rokoko-Fä
macht uns vertraut mit den zarter und spielerische
denden Formen. Der spielerische Fleiz dieser Stuck
im Kleinteiligeren, Kleinformatigeren, im Verwende
aufgenähtem Flitter in Gold und Silber. Die zur Ja
dertwende gebräuchliche Sonderform des ausg
chen kleinen Fächers lührte auch zu seiner Bezeic
Kinderfacher oder PocketrFacher, weri er eben in
Täschchen paßle. Diese speziell winzige Form -
scheri 15 und 18 cm lang - ist in der Salzburgerä
lung vor allem durch mit Flitter benähte Gazefäch
treten. England hat zur selben Zeit den Typus des E
fächers erzeugt, der praktisch nur aus den Stäben d-
stells besteht, die an ihrem oberen Ende mit einem I
zugsband zusammengehalten werden. Manchmal i
Band so angebracht, daß sich der Fächer auch Hai
entgegengesetzten Seite umschlagen läßt, so daß Vl
sichtsseiten mbglich sind. Von diesen Sonderform
sitzt das Museum einige Stücke, die überdies mit ko
ten Stichen beklebt sind. Ein ausgestoptter Bussai
mittels einer ralliniert in den Grill eingebauten Z
schinerie seine Flügel zu ganzer Spannweite ausb
stammt aus der Makartzeit und ist wohl ein mak
wenn auch koketter Schutz für ein Madchengesichi
sen. Zahlreiche Eulenledeh, Auerhahnleder- und vor
Straußenfederlächer des ausgehenden Jahrhui
schließen bereits last den chronologischen Reige
Sammlung. Aus den Jahren um 1900 stammen aui
topographisch interessanten Fächer mit Salzburgei
kartenmotiven in jeder Preislage.
Paradoxerweise ist das schonste Exemplar aus de
ringen Bestand an asiatischen Fächern in Europa
scheinlich in Frankreich entstanden. Der Chinoi
Facher aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts ifTIitiE
chinesische Pinselmalerei und deren Themen. Erwi
ganze Problematik auf, die sich bei Zuschreibunger
cher Fächer des 1B. Jahrhunderts ergeben: es kani
sowohl um einen in einer für den europäischen Exp
beitenden asiatischen Manufaktur entstandenen F
handeln, der dem europäischen Geschmack entg
kommt, als auch um einen in Europa erzeugten, dr
chinesischen Mode Rechnung trägt und eben asial
Motive imitiert. Es kann dabei aber auch zu eine
quickung beider Ambitionen kommen, wenn Geste
Fächerblatt an verschiedenen Orten entstanden si
der Möglichkeiten dabei sind dann genug. Solche F
tauchen bei den vielen sehr eng gelältelten asiati:
Fächern aus Papier mit den unzähligen schmalen S
des Gestells nicht auf, die das Bild von der Fächers
lung des Salzburger Museums nun auch räumlich al
zen.
1 Aeneas-Fächei, Frankreich oder Italien, 1. i-iairia 1a, Ja
derl. Papier mit Gouachemalerei, Elfenbeingestell mit Pei
iS.M.C.A., lnv. Nr. 151l31)
2 HokokoaFachei, Frankreich oder Spanien, 2. Viertel 1a. Ja
derl. Papier rhsi Gouachervialerei, Perlmuttgestell. iS.M.C.i
Nr. K 93149)
3 Chinoiserie-Fächer, Frankreich (v), 2. Hällte 18.Jahrhunde
maltes Papier, Elleribeingestell (sucht, lrlV. Nr. 156131)
4 Brisee-Fächer, England, um 1B00.Sandelholz mit aufgek
Stichen iS.M.C.A., lnv. Nr. K tanze;
s Rundfächei, Frankreich . .ia Jahrhundert. Gaze, bemalt,
goldetem Holzrahmen (s. . _ ., lnV. Nr. ssnms)
E Fahnsnlächer von Maria Katharina Russemayer, Osterrek
1870150. Bestickter Samt, Ellenbeingrill lS.M.C,A., In
263121)
7 EuSSird-Facher, Osterrelch, 3. Viertel 19. Jahrhundert. I
stoplter Vogel, Holzgrltt [S.M.C A" lnv. Nl. 272MU)
Foto S,M.C.A. Tischler