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Objekt: Neubauten und Concurrenzen in Österreich und Ungarn, 1. Jahrgang 1895

Nr. 2. 
Neubauten und Concurrenzen in Oesterreich und Ungarn. 
Seite 25. 
Reinigungsvorrichtung g angebracht. Oder es ist eine die Keinigungs- 
vorrichtung r umfassende Haube h angeordnet, zur Ermöglichung des 
Aufthauens und zur Bildung eines 
periodischen Wasserverschlusses. 
Vorrichtung zum Oeffnen 
m 
lësestift die den Bewegungsliebel 
sich in der Höhe selbstthätig regelnden 
und Schliessen der Fenster in Bade 
zimmern , Aborten u. dergl. mittelst 
der Thür. Julius Wolf in Pforzheim. 
D. R. P. Nr. 77.912. Beim Oeffnen 
der Thür wird ein Zwischenhebel b o, 
bezw. ef mitgenommen, welcher 
hierbei vermittelst eines .Zug- oder 
Druckorgans den Fensterflügel, einer 
Schliesskraft (z. B.Feder 1-) entgegen, 
öffnet öder schliesst. Der Zwischen 
hebel wird in der Endlage durch 
eine Sperrklinke i festgehalten, 
welche beim Vorschieben eines 
Riegels entgegen dem Druck einer 
Feder ausgelöst wird. Um bei jedem 
zweiten Oeffnen, bezw. Schliessen 
die Auslösung des Bewegungshebels 
zu bewirken, wird beim jedesmaligen 
Oeffnen, bezw. Schliessen ein Sperr 
rad , das doppelt so viel Zähne als 
Auslösestifte hat, um einen Zahn 
weiter geschoben, so dass nur beim 
Drehen um je zwei Zähne ein Aus 
feststellende Sperrklinke aushebt. 
Feststellvorrichtung für Fenster- und Thürflügel. Robert Zoll in 
Berlin. D. R. P. Nr. 77.621. An der 
ein Kreisstück bildenden Vorder 
wand des Gehäuses a sitzt eine 
Leiste a l . In dem Gehäuse befindet 
sich ferner die gleichfalls ein Kreis- 
stück bildende Feder b, in welche 
beliebig viele Rasten c eingebogen 
sind. Oeffnet man das Fenster, so 
gleitet eine am Flügel befestigte 
Kugelkopfschraube zwischen Leiste n 1 
und Feder b unter Spannung der 
letzteren. Die Schraube springt, so 
bald ein bestimmter Drehungswinkel 
erreicht , in eine der Rasten c ein, 
wodurch der Fensterflügel in einer 
bestimmten Lage festgehalten wird. 
Sinktopf für Wasserleitungen. Anton Wingen in Glogau. D. R. P. 
Nr. 76.968 (nachstehende Figur links). Der im Sinktopf T sich ansetzende 
Schlamm wird nach Oeffnen des das Auslassrohr A sperrenden Hahnes H 
durch den in der Wasserleitung F selbst herrschenden Druck heraus- 
gespült. 
Vorrichtung zum selbstthätigen Festhalten von Anlegeleitern. 
Max Becker in Ratibor. D. R. P. Nr. 77.572 (vorstehende Figur rechts). 
Die Vorrichtung besteht aus den beiden an den Leiterholmen in ihrem 
Scheitelpunkt drehbar befestigten Winkeln, deren vordere Schenkel aa zu 
Greifarmen ausgebildet sind, während die hinteren durch eine Zugfeder 
verbundenen Schenkel mittelst Bolzen in den Längsschlitzen einer Ver. 
bindungsschiene r gleiten. Durch das Anlegen der Leiter und Belasten 
derselben tritt die Schiene zwischen den Leiterholmen heraus und bewirkt 
eine Drehung, bezw. Schluss der Greifarme. 
LITER 
Grundzüge des Hochbaues von Adolf v. Gabriely, k. k. Regierungsrath 
und o. ö. Professor. Zwölfte vermehrte und verbesserte Auflage. Wien, 
Spielhagen & Schurich, Verlagsbuchhandlung. 
Wenn von einem Lehrbuche die zwölfte Auflage erschienen ist, 
so hat der berufenste Kritiker, das praktische Bedürfniss, ein genügend 
deutliches Urtheil gefällt. Auf 330 Seiten enthält dieses Buch nicht 
blos das für Gewerbeschulen und für das Selbststudium der Grundzüge 
des Hochbaues Erforderliche knapp und klar zusammengefasst, sondern 
weit mehr. Besonders gefielen uns die Capitel über den inneren Ausbau 
und die ganz neu hinzugefügte »Entwurfs-Lehre« , dann die »Lehre von 
den Ueberschlägen«, »Die Bauausführung« und der Anhang über »Land- 
wirthschaftliche Bauten«. — Während sich viele Lehrbücher des Hoch 
baues nur mit der Bauconstructionslehre selbst beschäftigen, ist hier so 
eingehend als möglich auch auf die Projectirung und Bauführung der 
Gebäude, auf das Baugeschäftliche Rücksicht genommen. B. 
Schriftvorlagen für das Kunstgewerbe. Sechzig Tafeln, gezeichnet von 
Ansgar Schoppmeyer. Berlin, Verlag von W. Schultz-Engelhard, 1895. 
1. Lieferung. 
Das vorliegende Werk soll ein Hilfsmittel sein, um Schriften ver 
schiedener Gattungen richtig zu formen. Es soll als Anleitung dienen bei 
der Herstellung von Schönschriften, Inschriften, Aufschriften u. s. w. und 
ist für alle Kunstgewerbe bestimmt, die sich mit dem Zeichnen oder 
Formen von Schriften befassen. Die Einleitung enthält eine gedrängte 
Uebersicht der Entwicklung der Schrift in den europäischen Culturländern 
vom Alterthum an bis auf die neuere Zeit und die Beschreibung der 
hauptsächlichsten Schriftformen mit Ausschluss der griechischen Schrift. 
Die Tafeln geben die Schriftformen, die sich für den modernen Gebrauch 
in erster Reihe eignen, gebildet in Anlehnung an die besten Muster der 
älteren Perioden, jedoch mit einigen Umgestaltungen, da die Schreiber 
die Formen mit grosser Freiheit zu handhaben pflegten. Im Allgemeinen 
ATU R. 
sind die auf den Tafeln gegebenen Vorlagen ohne Weiteres praktisch zu 
verwenden. Auch die Herstellungsweise der Tafeln ist eine des aus 
gezeichneten chromolithographischen Kunstinstitutes vollkommen würdige. 
I Camini (Fumajuoli). Studio di (7. M. Urbani de Gheltof e 320 disegni 
di Luigi Lama. Venezia, Ferdinande Ongania. 
Die weltberühmte venetianische Verlagsbuchhandlung bietet in 
dieser Broschüre eine curiose Novität: Venedig von der Höhe aus. Die 
Mannigfaltigkeit der venetianischen Rauchschlote ist geradezu verblüffend. 
Das Büchlein ist aber auch darum empfehlenswerth, weil es in der 
ganzen Literatur des Baufaches nichts Aehnliches gibt. p 
Die Fischer v. Erlach. Mit Förderung des k. k. Ministeriums für Cultus 
und Unterricht herausgegeben von Albert [lg. I. Leben und Werke 
Joh. Beruh. Fischer's v. Erlach des Vaters. Wien, Verlag von Karl 
Konegen, 189.1. 
Das von uns bereits angekündigte Werk liegt nun in seinem ersten, 
809 Octavseiten Text enthaltenden Theil vor. Der Verfasser darf mit 
Recht dieses Werk als ein Lebenswerk bezeichnen, denn den Spuren des 
unserer Gegenwart zeitlich am nächsten stehenden historischen Stiles, der 
Barocke, ist es überaus schwer nachzuspüren. Die nachfolgende Epoche 
hat sich förmlich Mühe gegeben, diese Spuren zu zerstören. Es ist ja 
leicht erklärlich, dass eine Stilwandlung nur eine Folge geänderter Kunst 
anschauung sein kann, und dass daher der spätere Stil seinen Vorgänger 
bekämpft. Aber niemals war die Reaction gegen einen Stil so fanatisch, 
wie die durch den Classicismus gegen die Barocke und das Rococo 
geübte. Die Fülle von Daten und Einzelnheiten, welche Ilg mit Riesen- 
fleiss zu Tage gebiacht hat, sollen nicht nur das unbekannte Leben des 
grossen österreichischen Architekten enthüllen, sie werfen zugleich auch 
ein scharfes Licht auf die Kunstgeschichte der ganzen Zeit, und der Autor 
darf sein Buch »als das wichtigste auf dem Gebiete der österreichischen 
Barockgeschichtsforschung« bezeichnen. Indem wir uns Vorbehalten, in
	        
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