lassen und ihre Läden eröffnen. Der Konzessionär
einer Wechslerstelle zahlte 1141 dem König einen
Grundzins von 20 Solidis. Das Wechselgeschäft
wurde damals hinter einem Wechseltlsch (ntabula
cambitorisrr und nfenestram nummulariorumu)
oder in einer Wechselbude, die oft ein klappbares
Verkaufsfenster hatte, getätigt. Während der Mün-
zer als nnummulariusu im 12. Jh. und am Anfang
des 13. Jh.s erwähnt ist, setzte sich die Berufsbe-
zeichnung des Geldmaklers oder Wechslers
ncampsoresu am Ende des 13. Jh.s und im 14. Jh.
in den Akten durch. Die Ware, mit der sich die
Geldwechsler beschäftigten, vornehmlich Mün-
zen, konnte kaum viel Raum beanspruchen. Eine
klappbare Bude, die aus zwei Klappen, eine als
Verkaufstisch und die andere als Schutz und Wet-
terdach bestand, dürfte in der 1. Bauphase der üb-
liche Laden gewesen sein. Der bewegliche Laden
bekam später einen Sockel, wo er befestigt wer-
den konnte. Danach konnten die klapp- und aus-
ziehbaren hölzernen Bauteile durch andere Bau-
stoffe ersetzt werden. Der Sprung vom bewegli-
chen Verkaufstisch zum festen Laden und der Bau
einer Wohnung ersparten den Handwerkern und
Händlern die Unbequemlichkeit des Aus- und Ein-
packens der Waren und des Hin- und Herziehens
am Morgen und Abend zu ihrem Wohnsitz. Das ge-
samte Geschäft, Ware einzusehen und zu betrach-
ten, das Kaufen und Handeln wickelte sich auf
dem Grand-Pont unter freiem Himmel auf deroffe-
nen und verkehrsreichen Brückenstraße vor dem
Laden ab. Aufschlüsse über die bauliche Situation
der Uberbauungsanlage am Ende des 13. Jh.s er-
hoffen wir von dem Steuerbuch von 1296 zu erhal-
ten. Dort wurden die Steuerzahler des Grand-Pont
gruppenweise in 20 Einheiten (npOfCheStt) aufge-
führt. Die Bezeichnuno voorcheu kann bezüglich
Paris, um 1520 -1530. Plan von G. Braun aus den ,Civi-
tates orbis terrarum', 1572
Paris. Hauptstraßenschema im 13.-15. Jahrhundert.
Entwurf M. Mislin
Grand-Pont. Ausdehnung der Lehnzinsherrschalt im
13. Jahrhundert. Planunterlagen: Arch. nat., N ll Seine
62, N lll Seine 63, Entwurf M. Mislin
Pont-aux-Meuniers und Pont-aux-Changeurs. Bauzu-
stand im 15. Jahrhundert. Planunterlagen: Arch. nat., N
lll 63, Plan Verniquet, Entwurf M. Mislin
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der Disposition auf die Dachvorrichtungei
Verkaufsstanden hinweisen. Nach Viollet-le
nDictionnaire de Varchitecturer- waren
Schutzdacher n... des loges plutöt que
porches, on en etablissait pres des marcl
Demnach konnten die Verkaufsstände und T
unter einem sogenannten Wetterdach, äl
den freien Marktanlagen, die zeitgleich beso
in den Bastides-Städten vorkamen, gestand:
ben.
Unterschiedliche Haus- und Ladendichten d.
den Brückenbahnseiten bis zum Schiffahrtsl
lassen sich mit Vorsicht nach Angaben der
erbücher von 1292 und 1296 annehmen. Die
ren wir allein auf die überaus große Anza
steuerpflichtigen Bewohnern zurück. S0 wei
Brückenbahn flußabwärts dreimal so viele S
zahler als flußaufwärts auf.
Die große Überschwemmung vom 21. Dezs
1296 stürzte den Grand-Pont samt Häuseri
Mühlen ein! Am 12. November 1298 war der
te Brückenbau abgeschlossen und dem Vr
übergeben worden." Im gleichen Jahr beg
die beiden Zimmermeister Simon und Robe
roud mit der Errichtung von Laden und Wer
ten. Die Brücke und ihre Verkaufseinrichti
wurden auf Kosten der Krone errichtet}
Die Fahrbahn der Holzbrücke wurde nicht
der alten Straßenspur bebaut. Ausgehend v1
sten Bogen des Grand-Pont vor 1296 nah
neue Holzbrücke eine schräge Richtung mit
leichten Krümmung über die ersten drei Pfa
ke, um dann von der Stelle des großen Schiff
bogens ("maitresse arche-r) bis zur Ftue C
SL-Leufroy geradlinig zu verlaufen (Plan).
Der Erlaß Ludwigs VI. von 1141, der die We-
auf Grand-Pont festlegte, mußte durch dii