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Volltext: Bericht über österreichisches Unterrichtswesen, aus Anlass der Weltausstellung 1873, II. Theil

B. Bereich der Mittelschule. 
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Auch glaubte die Redaction damals versichern zu müssen, dass die 
Zeitschrift nicht bloss das Gymnasialwesen der deutschen Kronlander berück 
sichtigen, sondern namentlich die Verhältnisse der verschiedenen Völkerstämme 
des Kaiserstaates beleuchten werde. Die deutsche Sprache sei nur als das 
verbreitetste Organ der allgemeinen Verständigung gewählt. 
In der Ankündigung des zweiten Jahrgangs 1851 erklärt die Redaction 
ausserdem, nicht bloss österreichische, sondern auch ausländische Gymnasial 
einrichtungen besprechen zu wollen. 
Der Inhalt der Zeitschrift ist nach dem Muster der vier Jahre älteren 
Berliner „Zeitschrift für das Gymnasialwesen” in fünf Abtheilungen gegliedert 
Abhandlungen, literarische Anzeigen, Verordnungen, Personal- und Schulnotizen, 
Miscellen, wozu 1865 noch die Abtheilung: Pädagogik und Didaktik kam. 
Seit ihrer Gründung behauptete sie sowohl durch den Werth ihrer wissen 
schaftlichen Abhandlungen 1 ), als durch die Gründlichkeit pädagogisch-didaktischei 
Erörterungen und literarischer Anzeigen einen massgebenden Einfluss auf unser 
Gymnasialwesen. 
Im Jahre 1858 gewann diese Zeitschrift erhöhte Bedeutung dadurch, dass 
der Minister Graf Leo Thun ihr eine Reihe von Reform-Vorschlägen für 
österreichische Gymnasien zur freien Besprechung vorlegte. Damals sprach 
sieh die österreichische Lehrerwelt mit Entschiedenheit gegen den 1 ersuch 
aus, den naturwissenschaftlichen Unterricht zu Gunsten des philologischen wiedei 
zu beschränken und wahrte den realistischen Disciplinen die Stellung, welche 
ihnen durch die Organisation von 1850 in Oesterreich eingeräumt worden war. 
1861 trat Bonitz mit Erfolg für die Gymnasial-Organisation ein gegen (’upr’s 
Antrag auf Revision des Unterrichtswesens im reactionären 8inne. 
Mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgte die Zeitschrift die Erscheinungen 
der Schulliteratur und vermittelte durch ihre literarischen Anzeigen die Kenntniss 
des Trefflichsten. 
Die Zeitschrift erfreute sich seit jeher des thätigen Antheils österreichischer 
und deutscher Universitäten; ihre Mitarbeiter gehören überwiegend Universitäts 
kreisen an. Erst allmählich wuchs die literarische Theilnahme der Lehrerwelt 
der Mittelschulen, besonders der Gymnasien. 
2. Die Realschule. Ein Organ für technische Lehranstalten und Eacli- 
schulen. 1857. — Organ für österreichische Real-, Handels- und Gewerbe 
schulen, land- und forstwirthschaftliche Lehranstalten, technische Institute. 
1858. — Redaction: Hornig und Warhanek. — Zeitschrift für österreichische 
Realschulen und verwandte Lehranstalten. 1859. Redaction: Augustin 8chniitt 
und E. W. Warhanek. 
1) Sie gab z. ß. durch Weinhold’s Aufsatz ,Leber deutsche Rechtschreibung” (1852) den 
Anstoss zur lebhaften Reformbewegung in ganz Deutschland, und seit 1855 hat Rudolf von 
Raumer wiederholt in dieser Zeitschrift sein massgebendes Unheil über orthographische Bestrebungen 
ausgesprochen.
	        
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