. Lücke, Maria mit dem Leichnam Christi. Buchs-
holz. Vor 1730. Dresden, Staatl. Kunstsammlun-
irünes Gewölbe
, Lücke, Kalvarienberg. Birnbaumholz. Braun-
aig, Herzog Anton Ulrich-Museum
Lückes aliseitiges, auch handwerkliches Interes-
se zu bezeugen," wobei man sogar versucht ist, in
dem Gefäß, auf das er mit seiner Rechten so über-
deutlich zeigt, einen Hinweis auf seine Technik
von Stuck oder Gips, gemischt mit Harzen u.ä.
bzw. der Papiermachemasse zu erblicken. -
Nicht nur diese künstlerisch-technischen Fragen
und die Vielzahl seinerThemen in der Kleinplastik
aus unterschiedlichsten Werkstoffen, sondern de-
ren zum großen Teil noch gar nicht oder unbefrie-
digend gedeuteten, zeitgeschichtlich aktuellen
und allgemein menschlichen, aber in z.T. kompli-
zierten Sinnbildern verborgenen Bezüge fordern
geradezu eine Beschäftigung mit J.C.L. Lücke,
diesem "vielseitig und hochbegabten Künstlerva-
gantenu (J. Rasmussen), heraus. - Noch einmal
zu den beiden Berliner Büsten der ehemaligen
Sammlung James Simon. Sie scheinen ihre Be-
deutung als Typendarstellungen in den Theater-
stücken vor der Zeit Gottscheds, der ab etwa 1730
seine Reformen durchführte, und im Bereich der
dann entstehenden sogenannten "sächsischen
Typenkomödieu" zu haben. Seit etwa 1700 hatte
das Schauspiel der Wanderbühnen unter starkem
Einfluß der Commedia dell'Arte, aber auch engli-
scher Wanderbühnen des 17. Jahrhunderts, deut-
scher und französischer Quellen das hohe Barock-
drama abgelöst. Die Intrige spielte jetzt die erste
Rolle. Neben Johann Ulrich Königs idealisiertem
Gegenentwurf zur realen Welt" sind es vor allem
Gottscheds Bemühungen im Rahmen des vVer-
such einer Critischen Dichtkunst vor die Deut-
schem- (1730- 1751 in vier Auflagen) in der Natur-
28a J.O. L. Lücke?, Petrus und Paulus auf dem Weg zur
Richtstatte. Holz. Budapest, lparrnüveszeti Muzeum
28b G.F. Pieri, Frau mit Kind und Hund. Wachs. Mün-
chen, Kunsthandel M978)
28 b
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