ier Straße Berlinrt,
i. PasteiilKarton
lnen Altem, 192a
Nationalgalerie OSf-
lenherbsttt, 1925
Saizburger Museum
) ÄUQUSIGUITI
zle Kavalier", 1925
e. Saizburger Mu-
enl Hausien. 1927
e
Sarderobeu, 1927
e, verschollen
Goldschmied". 1929
ngen 1 - 7
ung uAibert Birkle e Olmalerei und
im Museumspaviiion (Mlrabeiigar-
nmer 1980, veranstaltet vom Kultur-
Stadt Salzburg und dem Salzburger
. Dazu eln Katalog mit 4a Farbtafeln
.r. ganzseitigen Abbildungen.
e und moderne Kunst. Jahrgang 6.
s 2 e s und 6
Links-r, Das Republikanlsche Witz-
mn, 25.Juli 1924, No. 29. s. 2l.
lOg "Albert Birklew, Salzburg 1930,
studie dazu Abb. 4
"Albert Birklew, Salzburg 1980,
ach: Brenner, H.: Die Kunslpoiilik
alonaisoziaiismus, rowohlt 1963.
er Zeitung, 3. J . Nr. 154 vom 16. Ju-
numentaiauftragen in der elterlichen Heimat Schwaben
verzichtete er auf eine Berufung als Professor an die Aka-
demie in Königsberg. Während eines anschließenden
Schiesienaufenthaltes (1927l28) entstehen düstere Bilder
mit der Schilderung des maßlosen menschlichen Elends
Il'l dieser Bergbau- und industrielandschalt. Davor und da-
nach entstehen Porträts, mit denen eine vorübergehende
Annäherung an die Neue Sachlichkeit vollzogen wird. Der
Scharte der Beobachtung entspricht in einigen Fällen ei-
ne Reduktion des für Birkle typischen malerischen Stils
zugunsten einer nüchternen zeichnerischen Pinseischrift.
1929 schließlich entsteht eines der stärksten Werke des
Malers: Die iiVerspottung des Gekreuzigtenttß Inhalt ist
der Protest gegen die Diktatur einer von Drahtziehern ver-
führten Masse, deren gelenkte Wut sich gegen den un-
schuldig Gekreuzigten wendet, ist der Protest gegen
Macht und rohe Gewalt. Der Künstler steht dabei auf der
Seite des Gekreuzigten und wird dal" von zwei rohen Sol-
daten - einer davon geradezu in Dixscher Schärfe poin-
tiert - beiseite geschafft. Die Verhaftung des Künstlers
geht zwar auf ein persönliches Erlebnis Birkies während
des Kapp-Putsches in Berlin zurück, doch erhait das Bild
durch die nachfolgende Machtergreifung Hitlers und der
Nationalsozialisten geradezu prophetischen Charakter.
Die Komposition deutet auch an, daß der hamische Draht-
zieher von der Macht der Fäuste und der Bajonette gehal-
ten wird. Szenen wie diese, wenn auch kaum mehr in der
gleichen Dichte, von denen er einige in letzter Zeit als Vor-
iage für Olbilder verwendet hat, schafft Birkle späterhin
tagebuchblattartig.
1932 verläßt Birkle Deutschland. Unbehagen an dem poli-
tischen Klima, weniger eine Notwendigkeit, mag dafür
ebenso ausschlaggebend gewesen sein wie die Tatsa-
che, daß Birkle sich zeitlebens zwischen dem Berliner
Großstädter und dem schwabis hen Landsmann hin und
her gezogen gefühlt hatte. Die künstlerische Entwicklung
der Zeit um und nach 1930 nahm einen Verlauf, der eine
stärkere i-Heimatverbundenheittr in den Vordergrund rück-
te. Auch das mag ein übrigens dazu getan haben, daß er
sich in einer der herrlichsten Landschaften des süddeut-
schen Sprachraumes, in Salzburg, für dauernd niederiieß.
Zugleich damit rückte er endgültig von jener scharfen,
realistischen Erzähiweise ab, wie er sie in der Zeit um
1927 gepliogen hatte. Die romantische Note, die bereits
in seinem Jugendwerk sichtbar geworden war, trat an ihre
Steile. Zu den wichtigsten Arbeiten, die in den dreißiger
Jahren entstanden, zählt das Porträt des Dichters Georg
Rendl. Dieses von der kompositionellen Idee her interes-
sante Bild war 1936, zusammen mit fünf weiteren Gemäl-
den Birkles, auf der Biennaie in Venedig als Beitrag des
Deutschen Reiches zu sehen. Ein paar Jahre später hat
man ihm die bereits erwähnte Karikatur aus "Lachen
nksu nachgetragen, was dazu führte, daß unter anderen
auch die an das Haus der Deutschen Kunst zur Eröff-
nungsaussteiiung eingesandten Bilder nicht ausgestellt
wurden und die Karikatur in Salzburg als moralisch entar-
tet gezeigt wurde. Die Rede Adolf Hitlers anläßlich der Er-
öffnung der Ausstellung "Entartete Kunst-r bot den Künst-
lern eine Möglichkeit an, auch während des Dritten Rei-
ches an Aussteiiungen teilzunehmen. Hitler sagte da-
mals, iisollte sich unter ihnen (den Entarteten) aber einer
befinden. der noch glaubt, zu Höherem bestimmt zu sein,
dann hatte er nun ja vier Jahre Zeit, diese Bewährung zu
beweisenait Zu jenem i-Hoheren-l, das Hitler meinte, fühl-
te sich Birkle zwar keinesfalls berufen, doch lag das, was
die nationalsozialistischen Ideologen unter ventartetu
verstanden, bei Birkle schon weit mehr als die genannten
vier Jahre zurück. Birkies Schaffen hatte wie dasjenige
vieler anderer jenes nAnstöBiger- abgelegt, das die Nazis
störte; aber nicht, um diesen damit einen Gefallen zu tun,
sondern einfach aus einer Entwicklung heraus, die sich
bereits vor Hitler angebahnt hatte. S0 konnte Birkle auch
mit Werken in einer Ausstellung vertreten sein, die in
Salzburg 1944 unter dem Titel i-Deulsche Künstler und die
SSu stattfand. Als wichtigstes Werk zeigt er auf dieser
nationalsoziaiistisch-ideologisch überschriebenen Aus-
stellung den nFtuhenden im Waldrr, ein Bild voller Waidro-
mantik und ohne gewünschte Ideologie. in der Ausstei-
lungsbesprechung heißt es über Birkies Exponate, sie
seien nein Gegenbeispiel der nicht aus Herkunft gewach-
senen, gleichwohl echt und in die Tiefe erspürten Land-
schaltsgebundenhei 1
In der Nachkriegsz widmete sich Birkle fast aus-
schließlich der Glasmalerei, die sporadisch bei ihm bis in
die dreißiger Jahre zurückreicht. Birkle hat von der ab-
strakten Kunst nie besonders viel gehalten, dennoch wird
sie in seinem Werk spürbar, ist doch schließlich der
Schritt, den er als einer der ersten zum Dalie-Betongias-
fenster gemacht hat, wesentlich von einem Zeitgeist her
ermöglicht worden, den die abstrakte Einstellung tragt.
Albin Rohrmoser
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