DURUTHEUM
AUKTIONS- VERSATZ- und BANK-GESELISCHAPT m.b.H.
A-1011 Wien 1., Dorotheergasse 17, Telefon 52-85-65-0, Kunstabteilung
632.
KUNSTAUKTION
18., 19., 20., 21. und 22. Mai 1981
14 Uhr
Gemälde, Graphik,
Skulpturen, antikes Mobiliar,
Antiquitäten, Asiatika, Waffen,
Jugendstil.
BESICHTIGUNG:
13.,14.,15.,16.,17.,18.Mai1981
von 10 bis 18 Uhr
Sonntag, 17. Mai 1981,
von 9 bis 13 Uhr
Peter Richard Oberhuber - ein halbes Jahrhun-
dert Künstler und Kosmopolit
Er wurde 75 Jahre. Was bewegt ihn? Kann er an Proble-
men menschlichen Alterns vorübergehen? Der große Re-
noir, von entsetzlichem Rheuma geplagt, saß, den Pinsel
an arthritisch-verkrüppelten Finger gebunden, im Roll-
stuhl um zu malen, um nur malen zu können. Malte trotz-
dem Schönes und Schönstes, unverdrossen, bis an sein
Ende.
Peter Flichard Oberhuber nun hatte und hat die Gnade, re-
lativ gesund am Zenit des Lebens weiterzuschreiten. Je-
des weitere Jahr bringt seinem Werk stärkere Reife. Die-
sem heiteren, fröhlichen Künstler kann man, wie man es
tut - da es heute 1a noch wSonnenkönige-i geben soll -,
daher rechtens einen i-Sonnenmenschen- nennen. Seine
Malerei aber ist ihm Leben und daher sein Leben Malerei.
Als Weggeiahrten begleiteten ihn Könner wie Dobrcwsky.
Pauser, Faistauer, Kolig, Wiegele und Oskar Kokoschka,
alle Wegbereiter der klassischen österreichischen Moder-
ne, die um 1930 die österreichische Kunstszene bestimm-
ten. Gerade als unser Geehrter 25 Jahre alt war. Später,
1938, schafft Oberhuber mit r-Herbstiiche Straßen ein
Schiüsseiwerk. Oberhubers Bilder bestimmen wesentlich
eine klare, gebaute Ordnung und ein wohlabgestimmter
Polychromismus. Nie zaghaft als Mensch und Künstler,
trug er bewußt stark seine Farben auf. in der Weise, daß
in jedem seiner Bilder ein nLeuchten-i, ein inneres r-Licht-
sein-r als Wesenskern spürbar wird. Natur, Mensch, Ge-
genstand bestimmen sein Schatten. Öl und Aquarell sind
seine Techniken.
Zum 75. Geburtstag wurde dem Künstler eine schöne gro-
ße Ausstellung in seiner Heimatstadt Graz gewährt. Fest-
licher Erdffnungsakt mit dem Bundesminister für Unter-
richt und Kunst, Vizekanzler Dr. Fred Sinowatz, dichte
Polit- und Kunstpromlnenz. Dr. Sinowatz apostrophiert
ihn auf Grund seines malerischen Werkes und seines
menschlichen Verhaltens als einen -Zeugen der Zeit-x.
Oberhuber hat sich und auch uns die schönsten Träume
eines Malerlebens geschenkt. Sein nSteirlscher Herbst
1980: ist die Idylle seiner vielen voll gelebten Jahre. Ein
reifer, sinnbiidhalter anderer nSteirischer Herbst-i. wKehr-
ausu im Lichte später Sonne eines langen Lebens. Alles
ist heiter, friedlich und rein.
Wenn nicht rIGUSQEfIOQEDu, residiert der Künstler hoch
über Graz am Himmelrelchweg 48. Lebt, schafft, vital und
malbesessen wie in seiner Jugend. Von dieser nahm er
ein Stück Ins hohe Alter mit, auch Kraft und unverminder-
te Daseinslreude. Und er zeigt uns konsequent, was er
malt. Denn darauf hat er stets Wert gelegt, daß man seine
Malerei anschaut, erkennt, zur Kenntnis nimmt.
Peter Richard Oberhuber, wir kennen Dich als eine der we-
nigen letzten, wirklich originären Künstierpersöniichkei-
ten alter Schule. Wir erwidern geziemend Deine bekannt
herzliche Umarmung und freuen uns, daB es Dich gibt. Ad
muitos annos!! i. netopil
Wladimir W. Krysko, Lead in History and Art -
Blei in Geschichte und Kunst, Dn-Fiiederer-Veriag
GmbH, Stuttgart, o.J. (1980), 234 Seiten
Zu dem in dieser Zeitschrift (Hefte 1861167 und 1721173)
behandelten Thema liegt eine Publikation vor, in der ein
Metaliurge iahrelange Forschungen zusammenfaßt. Von
der Förderung des Bleis und seinen physikalischen EI-
genschalten geht es im ersten Teil zur Verwendung für
Trbge, Schieuderbleie, Gewichte, Münzen, Wasserleitun-
gen, Becher u.a., der zweite Teil widmet sich der Klein-
kunst (Bleiilguren, Piigerzeichen, Soldaten, Siegel) und
der monumentalen Kunst in Blei. Den Garten von Versail-
les, den Biidhauern Donner, Messerschmidt und Hage-
nauer sind eigene Kapitel gewidmet. Auch die moderne
Kunst in Blei und die Plastiken von Henry Moore werden
behandelt. Mit zahlreichen, zum Teil farbigen Illustratio-
nen und zweisprachlgem Text eine gute Zusarnmaniae-
sung über das Thema, wenn auch kein Kunstgeschicht-
iiches Standardwerk. Georg Wache
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