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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVI (1981 / Heft 176)

iliber! Pocabello, Grabmal Wolf von Lengheim 
l601) und seiner Gattin Sophia (T1600). Penlstein, 
hloßkapelle 
iiibert Pocabeilo, Grabmal Wolf von Lengheim 
1601) und seiner Gattin Sophia (T1600). Pertistein, 
hicßkapeiie 
arkungen 19 - 25 
Nolsetschlsger-Mayer, Die Kunstdenkmäler des Gerichtsbe- 
(es Murau. sterrelchische Kunsttopographle Bd, 35, Wien 
34, S. 32 und 3511. 
Auer. a.a.0., S. 56. 
ch R. Hartei. Die Kelnecher, phll. Diss. (maschrn.), Graz 1969, 
35 t. und S. 130. handelt es sich um das Grabmal des bereits 
V6 verstorbenen und In Fiber begrebenen Christot ll. von Kai- 
:h. Seine Gemahlin. Benlgna, geb. von Ftacknitz, starb im 
lichen Jahr. Da des Grabmal zweliellcs um 1600 entstand, 
rde es wahrscheinlich auf Wunsch der einzigen überleben- 
1 Tochter des Ehepaare, Amelie. errichtet. Amaiia von Kal- 
Zh erreichte 1593 die VOllIBhllgkeit und heiratete um 1596 
rnreich von Saurau. 
Auer. a. a.O., S, 57, gibt irrtümlich 1605 als Todesjahr an, 
er Stigimalr vgl. H. Valeniimtsch, Das Franziskanerkioster in 
lZ als Begrebnlsstltte VOM 15. bis Zum 19, Jahrhundert, in! 
tierisches Jahrbuch der Stadt Graz 3, 1970, S. 52. 
r Leiter des landeszeugheuses in Graz, Dr. P. Krenn, und der 
tasser bereiten gegenwärtig eine größere Veröffentlichung 
er die 5111 den 5191115071971 Adelsgrebmiilern des 16. und 17. 
trhunderts dargestellten Rüstungen vor. 
. dazu Ph. Anes, Geschichte der Kindheit, München 1578, 
5811.; M.-L. PlessenlP. v. Zahn. Zwei Jahrtausende Kindheit. 
in 1979. S. 5411., und J. Le G011, Kulturdes europäischen Mit- 
altere, Frankfurt a. M.-Wien-Zünch 1970, S. 47811. 
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Für die Zuschreibung der oben genannten Grab- 
maler an Philibert Pocabeiio sprechen nicht nur 
die Kompositionsschemata, sondern auch ver- 
schiedene Ornamente, die für diesen Bildhauer ty- 
pisch sind. Bei der Gestaltung des Bildfeides fallt 
vor allem ein im Hintergrund in Form einer Drape- 
rie angebrachtes, mit Borten besetztes Tuch auf 
(Epitaph Teuffenbach, Kainach, Egkh, Traut- 
mannsdorff und Haiier), das an beiden Seiten zu 
einem Knoten gebauscht ist und Pflanzenmotive 
aufweist. Die seitliche Rahmung der großen Grab- 
mäier (Epitaph Stubenberg, Lengheim und Traut- 
mannsdorff) besteht aus Ftoilwerkornamenten, die 
eng miteinander verwandt sind. Auch die Roll- 
werkkartuschen der Epitaphien Stubenberg, Leng- 
heim und Haiier zeigen ähnliche Formen. Wie 
schon erwähnt, besaß Philibert Pocabeilo nicht 
das künstlerische Talent seines Bruders Martin. 
Er war aber ein guter Handwerker, der besonderen 
Wert auf eine möglichst detaiigetreue Ausführung 
legte. Offenbar gefiel den meist adeligen Auftrag- 
gebern Pocabelios dieser v-Fleaiismusu, da sie den 
Bildhauer ihren Standesgenossen weiterempfah- 
ien. Die von Philibert Pocabeiio geschaffenen Fi- 
guren wirken daher in ihrem Ausdruck steif und 
oft schematisch. Die auf den Epitaphien des Wolf 
von Lengheim und des Andreas von Stubenberg 
gezeigten Personen sind denen auf dem Grabmal 
des Offo von Teuffenbach so frappierend ähnlich, 
daß man sie geradezu austauschen kann! Dies 
gilt noch mehr für die überaus detailgetreu wie- 
dergegebenen Heaiien, wie zum Beispiel für die 
Kleidung der Frauen und für einzelne Teile der FtCr- 
stung." So ist der jeweils auf den Grabmäiern 
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Teuffenbach, Trautmannsdorff, Lengheim und 
Kainach gezeigte Heim des Verstorbenen bis auf 
wenige Einzelheiten identisch. Dasselbe gilt für 
die Darstellung des Gekreuzigten auf den Grab- 
mäiern Stubenberg, Trautmannsdorff, Haiier und 
Stigimair. Der schlanke, sehnige Korpus des Ge- 
kreuzigten wird frontal gezeigt. Das fiatternde, wie 
durch einen Windstoß bewegte Lendentuch Chri- 
sti wird vom Bildhauer auf den einzelnen Epita- 
phien nur geringfügig variiert. 
Neben den oben genannten Grabmaiern können 
wir in der Steiermark auch noch vier figuraie Kin- 
dergrabsteine Philibert Pocabeilo direkt oder zu- 
mindest seiner Werkstatt zuschreiben. Es sind 
dies der Grabstein des Christoph Friedrich Galler 
(T4. 3. 1621) in der Pfarrkirche Schwanberg (BH 
Deutschlandsberg), der Grabstein einer 1616 ver- 
storbenen Tochter des Christoph Zewinger an der 
Außenmauer des Friedhofs zu Kirchberg an der 
Flaab (BH Feldbach), der undatierte Grabstein des 
Hans Friedrich Globitzer in der Pfarrkirche zu Arn- 
feis (BH Leibnitz) und schließlich das ebenfalls 
undatierte Grabmal eines unbekannten Mädchens 
in der Pfarrkirche zu Lelbnitz. Der Bildhauer setzte 
sich hier mit einem Teilaspekt der Sepulkraipia- 
stik auseinander, der gerade im 16. und frühen 
17. Jahrhundert eine besondere Bedeutung ge- 
winnt. im Mittelalter wurde für Kinder nur verein- 
zelt und auch dann nur bei hochgestellten, meist 
fürstlichen Familien ein Grabmal gesetzt. Erst im 
ausgehenden 15. Jahrhundert tritt, nicht zuletzt 
durch das aufstrebende Bürgertum, eine andere 
Bewertung des Kindes einßß Die Tendenz. auch 
für Kinder Grabsteine zu errichten, setzt sich im 
15
	        
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