Aktuelles KunstgeschehenlÖsterreich
Anschauen gedacht. Vorstellungen von Gerätschaften
stellen sich ein, wobei vielleicht das Material eine große
Rolle spielt. (16. 3. - d. 4. 1981) - (Abb. 12)
Schmuckskulpturen aus Barcelona
Es waren vier spanische Künstler, die ihre Werke zeigten.
Alle gezeigten Objekte waren viel lockerer und vielfältiger
als die vorhin besprochenen. Auch die Venuendung der
verschiedenen Werkstoffe zeigte eine blühende Phanta-
sie! Marta Breis kombinierte so unterschiedliche Materia-
lien wie Textil und Silber zu einer Brosche und erreicht da-
mit eine gewisse Skurrilität. Ana Font und Ramon Puig
Cuyas bedienen sich Elemente, wie sie in der modernen
Graphik zu finden sind. Angela Lopez-Antei bevorzugt sur-
reaie Formen. Alle Arbeiten waren präzise durchgeführt.
Die Farbschattierungen bei Puig Guyas hatten etwas
Traumhaftes. (27. 4. - 16. 5. 1981) - (Abb. 12 a-c)
Alols Vogel
Salzburg
Salzburg l Bildungshaus St. Virgll
Rosa Cubero
Die in Segovia (Altkastlilen) geborene Autodidaktin be-
müht sich, in ihren Arbeiten - i-Appllkationehlt .- der
Voikskuitur ihrer Heimat gerecht zu werden und verwen-
det neben den daraus entnommenen Motiven Vorlagen ro-
manischer oder gotischer Herkunft.
Silvia Heilmann
Die Batiken der in Wien geborenen Kunsterzleherin wei-
sen eine recht abgestufte Farbskala auf, nKrakeiuren-t
dienen als weiteres Gestaltungsmittel.
Bereichert wurde die gemeinsame Ausstellung durch Bei-
träge der Klasse für textlies Gestalten an der Hochschule
Mozarteum unter Professor Roland Franz. (15. 5. - 5. 6.
1981)
Galerie Academia
Richard Damberger
Der durch Ausstellungen in dieser Galerie bekannt gewor-
dene Salzburger Maler hat nun erstmals Öibilder gezeigt,
die den Weg seiner meisterhaft gestalteten Aquarelle
fortsetzen. Auch die nLandschaftsschilderungentt wurden
thematisch erweitert; Menschen in der beklemmenden
Gesichtslosigkelt der Masse (i-Ansammlungtt) werden in
schemenhafter Darstellung aneinandergereiht - der Ver-
fall der Persönlichkeit im Massentourismus, in dem alles
beklatschenden vFestspielw-Publikum, in den Lobbies der
mohenu Politik wird in erschreckender Deutlichkeit bild-
haft. (7. s. - 21. e. 1981) - (Abb. 13)
Salzburg I Weißer Saal der Residenz
"Salzburger Köpfe-t
Kernstück dieser Ausstellung sind sechs Porträts von An-
ton Faistauer aus einem Porträt-Friss des Alten Foyers im
Festspielhaus, der mit den anderen Fresken Faistauers
1939 abgenommen wurde, wegen späterer baulicher Ver-
änderungen nach dem Krieg nicht wieder angebracht wer-
den konnten. Nun werden sie vom Bundesland Salzburg
angekauft (dargestellt sind Erzabt Klotz von St. Peter, Her-
mann Bahr, Erzbischof Flieder, Domkapellmeister Mess-
ner und Architekt Peter Behrens sowie Faistauer in einem
Selbstporträt). Um diese Faistauer-Porträts gruppierten
sich in der Ausstellung zahlreiche Bildnisse verschiede-
ner anderer Salzburger Persönlichkeiten, unter ihnen eine
Büste Jakob Adlharts von seinem Vater, ein Porträt des
verstorbenen Landeshauptmannes Franz Rehrl von Josef
Schulz oder die Büste Wilhelm Furtwänglers von Toni
Schneider-Manzell. Aufgelockert wurde die Repräsenta-
tionsschau durch Karikaturen von Gustav Pelchl und Hei-
mut Hütter. (15. 4. - 20.5. 1981)
Salzburg I Museumspavillon
Die vom Kuituramt der Stadt Salzburg veranstaltete Werk-
schau anläßlich der Vollendung des 70. Lebensjahres von
Karl Weiser gab einen guten Überblick über die Arbeit des
Jubiiars von 1928 bis heute. (Von den monumentalen Ar-
beiten sind neben der Ausstattung der Pfarrklrche Weyr-
egg am Attersee von 1951 -56 und den jüngeren Beton-
glasfenstern für die Pfarrkirche von SaIzburg-Taxham die
drei großen Chortenster der dem Ausstellungsort nahen
Andräkirche zu nennen.) Die Ausstellung selbst vereinigt
religiöse und profane Werke, auch eine Reihe von Por-
träts und Landschaften mit sicherem Bildaufbau und far-
benfrohen Stimmungen. (6.6. - 8.7.1981) fw
Tirol
Innsbruck - Landesmuseum Ferdinandeum
Max Spielmann
Zum 75. Geburtstag des Malers und Graphlkers wurde ei-
ne das Gesamtwerk repräsentierende Schau von 90 Arbei-
ten, welche die drei in Spielmanns künstlerischem Schaf-
fen dominierenden Themen: sakrale Kunst, Krlegszeich-
nungen und Landschaftsbild umfassen, gezeigt. Die
Menschlichkeit und die künstlerische Persönlichkeit wur-
de in der vielschichtigen Palette spürbar. Das Ziel seiner
Bildwirkung ist Immer der Ausdruck. Mit der expressiven
Sprache schon seit seiner Münchner Akademiezeit ver-
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traut, blieb er dieser Aussageform treu. im Landschafts-
bild In Öl, Tusche oder Aquarell ist Spielmann stark von
der augenblicklichen Situation, vom Eindruck abhängig,
und damit vielleicht am gelostesten. Experimente waren
ihm immer fremd. Besonders In seinen religiösen Darstel-
lungen hat er sich nicht von Überkommenem gelost.
(14. 5. bis 28. 6. 1981) - (Abb. 14)
Hans Jähne
Der 1962 in Dresden geborene Künstler zeigte Insekten
und Spinnen aus Edelstahl und dazugehcrige Zeichnun-
gen. Jähne war ursprünglich Glasmaier und Grafiker und
betätigt sich seit einiger Zeit hauptsächlich als Metall-
blldhauer. Seit 1969 fertigt er lnsektenplastiken aus Edel-
stahl und Kupfer an. 23 europäische Museen zeigten bis
jetzt diese Werke. Anläßiich der i-Herbstschau 73: im Wie-
"ner Künstlerhaus wurde Jähne die goldene Ehrenmedaiile
für hervorragende künstlerische Arbeiten verliehen. (15. 5.
bis 30. 9. 1981)
Vorarlberg
Götzis I Galerie Hammerie
Hans Plank
Die Arbeiten des Künstlers stehen in hartem Kontrast zu-
einander. im Selbstporträt des Künstlers in Aquarell die
gleiche Härte der Niederschrift wie in den statuarischen
Holzschnitten. Pianks bildhafte Eindrücke wandeln sich
jeweils bedingt durch die Verschiedenheit der Bildvcnuür-
fe und Motivationen. Sie sind sowohl Impressiv wie auch
expressiv, sind Resultate intensivster Reduktion auf We-
sentliches des meist natürlichen Vorblldes. (6. 5. - 5. 7.
1981)-(Abb.15+15a) n.
Kärnten
Viilach I Galerie an der Stadtmauer
Henrik Marchel
Der 1929 geborene Maler studierte in seiner Heimat an
der Kunstakademie Ljubijana. Sein Werk ist eindeutig der
informellen Kunstrichtung zuzuordnen. Zahlreiche Aus-
stellungen in Jugoslawien und im Ausland sowie viele
Preise weisen auf seine Erfolge. Marchel befaßt sich mit
dem Problem der Abgrenzung von Fläche und Raum, wo-
bei er immer mehr jeden Ftaumillusionlsmus ablegt und
einzig mit flächenformalen Mitteln die Biidebene bs-
herrscht. Eindrucksvoll sind seine Farbkombinationen,
die oft etwas Geheimnisvolles haben. (17. 2. - 7. 3. 1981)
- (Abb. 1a)
Hans Bischoffshausen
Es handelte sich um die bis jetzt größte Ausstellung die-
ses in aller Welt bekannten Künstlers. 180 Exponate
brachten Beispiele aus allen seinen Schaffensphasen der
Jahre 1950-1950. Die Arbeiten aus der Mitte der 50er
Jahre orientieren sich noch stark an Paul Klee. Ein eige-
ner Kosmos ist hier gegeben. Zeichen orientieren. Ende
dieses Jahrzehnts kündigt sich aber mit der Beschrän-
kung der Farbskala bereits die Monochromie an. Auch
wird ein starker Zug zum Objekt deutlich. Mit dem Ent-
schluß, schließlich auf alle Farbe zu verzichten, wendet
sich Bischoffshausen einer rellefartlgen Gestaltung zu,
bei der hauptsächlich das Licht, ein außerbildlicher Fak-
tor, zum Mitgestalter wird. Die Struktur wird nun zur for-
malen Gestaltung. interessant ist es, daß gerade die mit
den sparsamsten Mitteln erstellten Objekte einen nahezu
magischen Reiz ausüben, wenn das auch kaum in der in-
tention Bischoffshausens liegt. Es geht Ihm eher um eine
Askese, die er auf Grund seiner Auseinandersetzung mit
dem Zen-Buddhismus sucht. (17. 3. - 11. 4. 1981) -
(Abb. 16a)
Steiermark
Grazl Künstlerhaus
Anton Kolig
Die von der Neuen Galerie organisierte Ausstellung zeigte
- ähnlich wie schon jene Boeckls - 100 Gemälde und
damit einen sehr repräsentativen Querschnitt durch alle
Arbeitsphasen des Kärntner Meisters. Anton Kolig (1886
bis 1950) kam aus dem Mährischen, wie Hanak und Hoff-
mann, und lebte im Gailtal in engem Kontakt mit Wiegele,
lsepp und Mahringer. Sie werden die Notscher Schule ge-
nannt. Die Bilder, neben Porträts, Stiileben und einigen
Landschaften waren es immer wieder Jünglingsakte, de-
ren Vorbilder in der Antike zu finden sind, diese Bilder be-
stätigen uneingeschränkt, daß Anton Kolig, um den es zu
Unrecht lange still war, einer der wesentlichsten österrei-
chischen Expressionisten ist. lmmer wieder sehen wir die
jener Zeit so immanenten großen Gesten, die hier aber
auch Beispiele der einmaligen Beherrschung perspektivi-
scher Verkürzungen bei der Aktdarsteilung sind (Großer
Knieender, Aufschwebender Genius, der Sensenmann).
Auch die Vorliebe des Malers für die Farbkontraste rot-
grün und blau-gelb wurde bei dieser Auswahl sehr deut-
lich. Nach seiner Verschüttung bei einem Bombenangriff
auf Notsch, lädt sich eine Wendung ins Klein- und Viel-
flgurative feststellen. Viele der Bilder werden erzählender,
manche erinnern im Aufbau an Laske oder Teschner.
Spuk- und traumhaft schweben die Figuren durcl
Raum. Letzteres gilt im besonderen von seinen Entv
für Glasfenster und dem Vorhang des Festspielhau
Salzburg. Die Ausstellung wird noch in Klagenfurt, I
lingen, BRD, und in Salzburg gezeigt. (21. 3. - 21. 4.
- (Abb. 17)
Neue Galerie am__Landesmuseum Joanneum
Neue Malerei in Osterreich i
Dieser Teil präsentierte 10 junge österreichische I
ler, die eine gegenständliche Malweise pflegen. De
geborene Alfred Klinkan schafft eine phantestiscl
belweit. Kindermärchen und exotische Sagen habe
zu einer eigenen Biidsprache vereinigt. Hubert Scr
(1952) nähert sich dem Expressionismus, dabei Sll
eher großen Figuren jeweils in eine beziehungsreich
gebung gesetzt. Die Farben sind flächig und kcnstl
rend. Alois Mosbacher (1954) zeigte sehr be
menschliche Gestalten. Die Vorliebe für Grün-, Brau
Grautöne fällt auf und steht zu den handlungsre
Blldinhaiten in einem seltsamen, distanzierendei
hältnis. Bei Siegfried Anzinger (1953) lösen sich die
ren bereits zum Teil auf, werden fragmentarisch, v:
dein sich auch. -Josef Kern (1953), der realistischs
Gruppe, arbeitet mit groben Pinselstrichen und t
starken Gefühl für Farbwertigkeiten. Erwin Boh
(1951) entwickelt eine surreaie Bilderstruktur von g
Dichte. Es ist der Mikrckosmos, der uns auf diesen
flächlgen Bildern bewuBt wird. Thomas Reinhoid
hatte Stiileben mit Figuren und Porträts, und das a
einer sehr gedanklich befrachteten Zusammenste
Roman Scheidi (1949) ist ein Erzähler. Seine Welt ls
phantastische, und der Mensch ist darin ein sondei
Zwltterwesen. Als letztes sind Brigitte Kowanz und
Graf (1954) zu nennen, die sich gemeinsam mit Lich"
rei beschäftigen. Durch Veränderung der Lichtquelli
sen die Künstler den Betrachter einen Farben- un
menwechsel erleben. Eine sehr unterschiedliche u)
wechslungsreiche Schau.(14.3. - 5. 4. 1981)-(Ai
Oberösterreich
Linz I Stadtmuseum Nordico
Kurt Moldovan
Immer wieder ist es erfreulich, den Werken des leit
früh verstorbenen Zeichners zu begegnen. Auch in -
Schau konnte man sich dem Ideenreichtum und der
ber der in immer neuen Variationen gesetzten Fi
und dem reichen zyklischen Schaffen des Künstler
geben. Ein umfangreicher Katalog, erschienen bei V
Salzburg, ergänzte die Schau. (5. 3. - 5. 4. 19l
(Abb. 20)
Manfred Loimer
Der Maler ist Autodidakt und kommt über verschl
Berufe zur Kunst. Hier zeigte er Arbeiten in Öl und f
technik sowie Graphiken. Eine Art gefälliger Sur
mus oder was Loimer dafür hält, der viele und versc
ne Quellen hat, kennzeichnet diese Bilder. (25. 3. -
1981)
Neue Galerie - Wolfgang-Gurlitt-Museum
Christusbild im 20. Jahrhundert
150 Exponate der Malerei, Graphik und Plastik von
ternaticnal bekannten Künstlern. Allein der Express
mus war mit so hervorragenden Namen wie Ba
Beckmann, Corinth, Rchlfs, Kokoschka, Rouauit,
und Schmidt-Rottluff vertreten. Unikate von cr
Jawlensky, Gütersloh und Klee ergänzten dieses
trum. Für die Kunst nach 1945 standen Name)
Hrdllcka, Prantl, Rainer, Wotruba, Manessier, Tapie
Uecker. Die Kunstwerke stammten aus bedeutend:
ropäischen Museen und Privatsammlungen. Ein reic
strierter Katalog ergänzte in Grundsatzartikeln die S
Ein umfangreiches Rahmenprogramm von Vorträge
noch angegliedert. (12. 3. - 31. 5. 1981) - (Abb. 2'
Niederösterreich
Sankt Pölten I Kleine Galerie in der Stadtbüc
Gerhard Kohlbauer
Der vom Bühnenbild und der Bühnenausstattung h:
mende Kohlbauer zeigte Aquarelle, Graphiken und
in verschiedenen Mischtechniken. Es sind ehrliche l
hungert um Gestaltung. Am interessantesten slr
Zeichnungen mit ihren Strichbundelungen. (25. 2. -
1981) - (Abb. 22)
Eichgraben I Verein für Kunst und Kultur
Heinrich Heuer
Erfreulich, daß in dem heilen Aussteiiungsraum de
mallgen Bahnhofsgasthauses immer wieder so du:
volle Veranstaltungen stattfinden. Der Maler und G
ker. der vor einigen Monaten mit Erfolg in der G
Ariadne in Wien seine Werke präsentierte, bot hier)
ein sehr abwechslungsreiches und gutes Programi
ben seinen Bildern in Mischtechnik war es natürlic
der die Technik der Farbradierung, die Heuer als N
auswies. (16. 5. - 14. 6. 1981)- (Abb. 23) Aiois