Der Abtenauer Altar. Andreas Lackner, vollendet 1518.
ireinfiguren: Thronender St Blasius mit den Salzburger
idespatronen Hupen und Virgil. Lindenholz, Rückseiten
:h, Hohe 154, 138 und 132 cm, Wien, Österreichische
lerie, Museum mittelalterlicher österreichischer Kunst
ntelschließe des hl. Blasius: i-Cfiristus in der Rastit
sschnitt aus Abb. 1)
sschnitt aus der Mitra des hl. Rupert (Abb. 1): iiAnna
bdrittit
lschnitt aus der Mitra des hl. Virgil (Abb. i): wHeimsu-
ing Mariensil
kungen 1-13
znholz, Rückseiten der scnreintiguren flach. Hohe 154, 138 und
cni, teilweise alte Fassung, Kurven der Krurnmstaoe 1934 er-
1; Flugetreliels 92 x 90 bzw 90,5 cm, Rahmen neu. Huckseiten in
rei, Fragment mit Ptingstlest 90 X 4a cm, alte Fassung, Rucksei-
aierei; Predellenflügel 75.5 X 29 crn (mit Rahmen). neuere Fas-
,Hi)ckselten in Malerei v Zustandsangaben der einzelnen Figu-
ind Ftelieis verzeichnet der unter Anm 7 zitierte Aufsatz von
z Fuhrmann. - ubersichten des schritttums zum Abtenauer Al-
nd zu Andreas Lackner liefern Eitriede Beurri, Katalog des Mu-
is mittelalterlicher osterreicnischer Kunst, Österreichische Ga-
Wien, Wien und München 1971, S. 134i, sowie die unter
3 und 4 genannten Ausstellungskataicge 7 Am Anfang der
(naht-Forschung steht der gehaltvolle und grundlegende Aufsatz
ldoll Feulner, Der Bildhauer Andreas Lackner von Hallein Jahr-
der Preußischen Kunstsammlungen 50, 1929, S 1861i
inholz, St. Florian 104 cm, St. Georg 12l cm, Federbusche und
iute nicht ursorunglicri, Piintrien und Fassungen neu
(unsl der Donauschuie 1490-1540, still st. Florian und Schieß-
ium 1_inz, 14. Mai bis 17 Oktober 1965, Ausstellungskaialdg Linz
, S 2651.
lellung sbatgotik in Salzburg, Skulptur und Kunsigewerbe 1400-
.1a. Juni bis 17 Oktober 1975 im Neuen Haus und im Gotischen
Ausstellungskalalog Salzburg 1976, s 14411
teiiungskatalog Salzburg 1976, s 149
teiiungskatalog Salzburg 1976, S 152
r Fuhrmann. Studien zur gotischen Plastik in Salzburg. ll Das
stfest-Relieffragment im Salzburger Museum Carolino Augu-
n: Jahresschritt 195a, 4. Salzburg 1959, s 621i
isbericht des Städl Museums Carelino Augusleum in Salzburg
277, S 14, vl Bildende Kunste
g Lill, l-tans Leinberger, Munohen 1942, 5. 102.
(Oflßgfiphle des Guten Hirten insbesondere im Spatrnittelalter
Barock: Anton Legner, Der Gute Hirte, Düsseldorf 1959,
aus dem 1563 angenommenen Eilderdekret der Session XXV
"ridenliniscrien Konzils. Von der Anrufung, Verehrung und den
uien der Heiligen und den Heiligenbildern - Hubert Jedin, Ent-
ing und Tragweite des Trienter Dekrels uber die Blldervereh-
Theologische Quartalschriit 115, 1935, s 134 li,. 4041i
ierbert Beck, Mittelalterliche Skulpturen in eareckaltaren. Mit-
gen der Gesellschaft lur Salzburger Landeskunds toa, rosa
riit Ausnahme der Skulpturen weitgehend im letzten Krieg zer-
E Hochaltar von st. Peter ist 1954 in alter Form wledelentslari-
Leiber der Heiligen, nicht mehr aus Gründen der
Frömmigkeit, sondern aus der neuen Wertschätzung
von Kunst. Interessant ware, einmal die Geschichte
der zerteilten und der aufgeteilten Ensembles zu
schreiben, der Abtenauer Altar fehlte dabei nicht.
Die ungefähre Rekonstruktion hat Franz Fuhrmannf
geliefert. Ihm war die Zuordnung des Relieffragments
eines Pfingstfestes im Salzburger Museum Carolino
Augusteum zum Abtenauer Altar auf Grund des bis
dahin von der Forschung übersehenen Jahresberichts
von 1877 gelungen". In diesem heißt es: riDer rechte
Flügel eines Altares, auf dessen Rückseite als Verfei-
tiger desselben - alten Akten zu Folge - Andre Sa-
cher (sic!) aus Hallein als Bildschnitzer und Bocksber-
ger als Maler nebst der Jahreszahl 1518 bezeichnet
gewesen sein sollemi Aufschlußreich auch die Her-
kunft des Reliefs: es war ein Geschenk iivom hochlöbl.
Benediktiner-Stifte St. Peterri, in dem sich heute noch
die Flügelreliefs der Anbetung der HI. Drei Könige und
der Auferstehung Christi sowie zwei Predellenreliefs
mit der hl. Elisabeth und der hl. Anna Selbdritt befin-
den, während zwei weitere Predellentafeln - Engel
und Maria der Verkündigung -, früher ebenfalls in
St. Peter, in Aufnahmen noch überliefert, als iiunbe-
kannt verzogenri. Fuhrmann hat das Interesse nicht
zuletzt auf die Rückseiten der Reliefs gelenkt und die
dort befindlichen Malereien als Szenen aus der Bla-
siusvita verifiziert. Auf den drei erhaltenen Tafeln blie-
ben, teils recht gut, teils nur in Resten, die Darstellun-
gen des Heiligen im Kerker, sein wunderbares Wan-
deln über das Wasser und das Martyrium der Ent-
hauptung erhalten. Die Predella zeigte im geschlosse-
nen Zustand nach Ausweis der Gregorsdarstellung
auf der Rückseite des Elisabethreliefs die Gemälde
der vier Kirchenvater in Dreiviertelfigur.
Öffnete sich der Schrein, dann erschien der heilige
Blasius in großer Präsentation, thronend, im vollen Or-
nat, mit Kerze, Bischofsstab und Buch. Die liturgische
Gewandung könnte prachtvoller nicht sein, die Borten
des Rauchmantels imitieren in Holzschnitzerei und
Bemalung Reliefstickerei realer Paramente mit Petrus
und Paulus, auch die Mitra tragt geschnitzte Relief-
stickerei, den Kreuzfall Christi, und auf der Mantel-
schließe sitzt Christus in der Rast - dieses berühren-
de Bild der Passionsfrommlgkeit - im Zielpunkt der
festlichen Erscheinung des goldenen Gewandes. Die
Gesichter des sitzenden Heiligen und seiner stehen-
den Begleiter im Schrein, der salzburgischen Patrone
Rupert und Virgil, zeigen lleischlarbene Bemalung
und jenen spatgotischen Realismus, der nicht nur das
Abbild in der Figur. sondern die lebendige Präsenz
suggeriert, als seien die Patrone in den kostbaren Ge-
wandern wirklich und leibhaftig im Altarschrein zuge-
gen. Selbst der Duft von Weihrauch und von fri
stärkten Meßgewändern, die Festesstimmun
Pontifikalamt stellen sich dem einstigen Minis
beim Anblick dieser lebendigen Figuren ein. Di
ge Rupert mit Salzfaß und Pastorale tragt auf
tra das Bild der hl. Anna Selbdrilt, das ein an
schon auf einem der Predellenflügelreliefs er:
aber dort in der attributiven Version (die sti
Mutter Anna mit Maria und dem Jesuskind je
nern Arm). Auf der Mitra dagegen ist der neue,
zu Zeiten von Leinbergers Gnadenthaler Ann
dritt beliebt gewordene Bildtypusß dargestellt.
Virgil tragt auf der Mitra die Heimsuchung M
und auf den Mantelschließen weist der eine der
tor, der andere den Guten Hirten auf. Die dri
stusbilder der Mantelschließe - Salvator, Chr
der Rast, der Pastor bonus - sind Christus-Et
deren Verbildlichung und Verehrung zur Eigei
ner spezifischen Volksfrömmigkeit nicht nur ir
burgischen, aber insbesondere im Österreicr
und Bayerischen bis in die Barockzeit, ja im Ve
nis bis in die Gegenwart hinein gehören". Und
Mitren- und Mantelschließen einerseits Realwie
ben der Paramentik bieten, so sind andererse
Darstellungen auf dem liturgischen Ornat integ
der Bestandteil der ikonologischen Aussagi
feierlichste Augenblick, die Gegenwart der h
Patrone, ist festgehalten in Permanenz, in irr
Gestalt erscheinen sie als gute Mittler, bringe
ihre Gebete für die Menschen dar. Deshalb ist i
und nützlich, sie anzurufen und zu ihren Füi
Hilfe und Beistand Zuflucht zu nehmenii".
Sie sitzen und stehen im vertieften Schrein.
risch der einzelne, in renaissancehafter Körp
keit. Namentlich das Gewand der Blasius
strömt in mächtiger Fülle der Stoffbahnen, ma
fließt die bewegte Faltenmasse auf die Nachb
ren über und rauscht auf die Hauptgestalt zurü
mächtiges Wogen. durchsetzt vorn seltsam ne
Geknitter und Geschlicker dünner Faltenstege
dungen und Mulden zwischen kreisenden Roh
ten - ein Gesamtbild in Gold gefaßter bewegt
terie. Es ist für das Erscheinungsbild dieser S
bezeichnend, daß sie mit dem Vokabular aus de
der Spätgotik ebenso beschrieben werden könn
mit demjenigen der Renaissance oder des S
rocks, wobei sie - projiziert in die Apotheose
barocken Altars" - in vollkommener Homot
wirkten, noch stilgemeinschaftlicher etwa als
Asams Kirchenvater mit Grassers Papstfigur
Münchner Peterskirchelß.
In der Statuarik und renaissancehaften Körperl
stellt sich zumeist die Erinnerung an die gemalt
wandfiguren ein, wie sie vom Salzburger Meist