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eher praktischen, minder intellektuellen Bewältigung
gleichartiger Probleme zusammen. Was die Experi-
mente von De Bazel und Kolo Moser verbindet, ist die
in beiden Fällen große Bedeutung für die Weiterent-
wicklung der Typographie. Darüber hinaus hat die von
Lauweriks und De Bazel eingeführte Wergeistigungii
der Natur zur reinen mathematischen Form den Weg
für die spätere "Stillfl-BBWEQUHQ vorbereitet."
Ein eingehender Vergleich zwischen der iiNeuen
Kunstii um 1900 in den Niederlanden und den Stil-
kunstbestrebungen in Wien - der bisher nur im Fall
von Jan Toorop vorgenommen wurde" - könnte
zweifellos interessante Ergebnisse bringen; es sei hier
nur auf die im Vergleich zu Belgien, Frankreich oder
Deutschland allgemein ausgeprägte Neigung der Nie-
derländer zum Konstruktiven und auf den kräftigen
Anteil der Architekten und lnnenraumkünstler im Be-
reich der Flachenkunst hingewiesen.
Die Frage, ob in dem hier besprochenen Fall von einer
zufälligen Ähnlichkeit oder einer unmittelbaren Anre-
gung die Rede sein soll, bleibt offen. Die Zeitschrift
iiArchitecturaii befindet sich in keiner öffentlichen
österreichischen Bibliothek, von iiBouw- en Sierkunstii
waren aber die beiden wichtigen ersten Jahrgänge
von Anfang an in der damaligen Hofbibliothek vorhan-
den. Es ist verwunderlich, daß diese im Inhalt und vor
allem in der Gestaltung bahnbrechende Zeitschrift -
von niederländischen Publikationen abgesehen - in
der internationalen Literatur über Kunstzeitschriften
der Jahrhundertwende nirgends aufscheint; es ist
bekannt, daß sie zur Zeit ihrer Erscheinung auch im
Ausland ein positives Echo erfahren hat."
Was die Kenntnisse der Secessionisten anbelangt,
darf man annehmen, daß sie von den vielseitigen In-
formationsmöglicrikeiten dankbar Gebrauch gemacht
haben; hier spielten die Zeitschriften bekanntlich eine
Schliisselrolle. In iiDeutsche Kunst und Dekorationri
und vor allem in iiDekorative Kunstii wird der neuen
Kunst in den Niederlanden sowohl durch kleinere Be-
richte als auch durch große illustrierte Aufsätze Auf-
merksamkeit geschenkt." Man denke auch an einen
der Secession nahestehenden Mäzen wie Fritz Warn-
dorfer, der unter anderem ein leidenschaftlicher
Sammler von illustrierten Büchern von Toorop war,
bei welcher Tätigkeit ihm Moser - ebenfalls ein gro-
ßer Bewunderer der Stilkunst Toorops - sehr behilf-
lich war, wie wir durch einen begeisterten Brief Warn-
dorters an diesen niederländischen Künstler wissen."
Auf diese Weise konnte Moser, der laut Hoffmann
über die internationalen Entwicklungen überhaupt
sehr informiert war", zu vBouw- en Sierkunstii gelangt
sein, weil das Mai-Heft vom Jahr 1898 zum Großteil
den ganzseitigen und qualitätvoll reproduzierten Ar-
beiten Toorops gewidmet war. Jedenfalls konnte in
letzter Zeit bewiesen werden, daß Gustav Klimt dieses
Heft kannte."
Zum Abschluß soll hier ein unmittelbar mit dem
Hauptthema in Zusammenhang stehendes Problem
angeschnitten werden. Es betrifft die bisher ungelöste
Frage der Zuschreibung der Künstlermonogramme im
Katalog der epochalen iiBeethovenausstelIungri der
Secession (April-Juni 1902), der mit den Originalholz-
schnitten und den großzügig gestalteten, mit quadrati-
schen Initialen und Künstlermonogrammen versehe-
nen Seiten eine wichtige Phase in der Entwicklung der
Flächerikunst und der typographischen Neuerung dar-
stellt.
Bekannt ist nur, daß - laut einer Mitteilung im Aus-
stellungskatalog 4 das Vorsatzpapier und das im Ka-
talog wiederholte Ausstellungsplakat von Alfred Roller
stammen. Die ubrige Gestaltung war bisher noch
nicht Gegenstand einer weiterreichenden Analyse, die
sicherlich durch den Umstand erschwert wird, daß ge-
rade in der Beethovenausstellung wie auch im Kata-
log - trotz verschiedenartiger künstlerischer Beitra-
ge - der Eindruck einer einheitlichen Gesamtwirkung
angestrebt wurde, zu der eben die Gleichförmigkeit
der Künstlermonogramrrie (die in der Ausstellung in
Belief aufschienen) in einem wichtigen Maße beitrug.
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