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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVII (1982 / Heft 182)

Mislin 
Entstehung der ersten 
m- und Ladenpassagen 
v ÜP. 4 
fßrmvnl 
ala Cite. Plan von Melchior Tavernier nach M. Merian, 
rkt iür eine gedeckte Ladenbrücke von Marcel Le Fioy. 
. Stich 1639. Seitenansicht vom rechten Uier, Rue 
enis. Bibliotheque Nationale, EsL, Va 221b 
adenentwicklung 
rni Notre-Dame 
rnt Saint-Michei 
lnt-auChange 
lnt-au-Change vor der Cite - 1737 
reinem Entwurt von M. Mislin nach Quellen: Archives 
inale, H 21671846211266; Bibliotheque nationale. Est., 
'5b; Va 247, 255 
zkt für eine Passage an der Fiue de la Truanderie von 
que, 1768169. Bibliotheque. Art et Archeolique, Fd. 
:et OA 362 
tungen 1 - 11 
issante Hinweise bei: J. Pronleeu, CODSXIUOUOH et Bmertägerherll 
xuveaux quertiers, In: Histoire des Entreprises, Nr. 2, 1Q5B;ierner 
iUiS Hautecoeur, De recrruppe au Grands Magasrns," : Revue de 
1933, 8.811 1.; P. Ledn, Hislolre de IE rua, Paris 1947, B. Rouleau, 
Cä des rues de Paris, Paris 1975, S. 102. 
slln, Zur Baugescruchte des Grand-Poni, Ir1I Alte und moderne 
, Nr. 171 (Oktober) 1980. 
131. ESL, VS 221D. 
azu Juiius Pnsener, Vorwort, inI M. Mlelin, Die Liberbaute Brücke: 
lntre-DameFrenkiurtIMaln.1Q6i;W.BreunielsAbendlendlscrre 
Jaukunst, Köln 1975, S. 245. 
die Ladengassen und Marktbauten des Heiienvlertels in Perle vgl. 
teressante Arbeit von F. BDLIÜOVIIÄ.CHSS1BHH.COUZY llrid F. HE- 
Le Quartier des Halles ä Paris, Paris 1977. 
der Anm. 1 angegebene bau- und kunstnlstorische Literatur hat 
Selst in seinem Werk i-Passagen, ein Bautyp des 19. Jh.s-, Mün- 
1969, 1978, nicht berücksichtigt. Er sagt: t-Das Palais-Floyal wird 
nodeiliürdle Passage: (S. 254, 2.Auli. 1 978) und später rDlSSe G3- 
de Bois . . sinddieerste Passage überhaupt: (S. 257. Auil. 1978]. 
Behauptung scheint mlretwas übereilt zu sein, dadle Galerlesde 
zein Glesdach und keineOberiichter besaßen. Vgl. dazu den Quer- 
tt des Projektes Vnn Marcel Le Fioy, Stich vun 1539, Abb. 2. Die 
Raumidea wird Jedoch gerade durch des durchgehende Glesdach 
kterislerth-dee die Passage so heil ais ein oiiener Raumx, bei Koi- 
'aris, ein Relsehendbuch, 1549, s. 114). 
ndIDevllleIHochereau(EdiL): Hecueii desiettrea paienies. . .cun- 
irrt les vores oubliques. PBriS. Bd. 1 (1888), S. 3-4. 
rid. 0D. ci1., S. 3. 
iel'lnstitutde Franco, M5. 1902101. 2r; Blbl. N81. Eet.,Vl221 b Plan 
rnt-auChange, März 1644. Architekten: Vllledo und C. Monnard. 
azu Bau hel, Nouveau dictionnaire des architecles, Paris 1887. 
Nat.. Z 266,MArz1647. 
en, Hlstoire de i Ville de Paris, Paris 1725, Bd. li, S. 1376 
Nat., o1 10991 Ä, loi. av. iav. 
 
ZurBiIdungdes Bautypusderkommerziellen Ladenpas- 
sage als nRue lnterieureu haben nach den vorliegenden 
Forschungsergebnissen neben den Paiastgalerien auf 
der Cite in Paris, die betriebswirtschaftliche Organisa- 
tion und Siraßenarchitekturder mit Hausern und Läden 
überbauten Brückenstraßen, die Ladenpassage des 
Ouai de Gesvres und die bereits im 15. Jahrhundert vor- 
handenen Ladengassen und Durchgänge des Hallen- 
vierteis in Paris belgetragen' (Abb. 1). 
Diese Ansätze, die die Existenz der Ftaumidee des Bau- 
typus der Ladenpassage zu einem früheren Zeitpunkt 
belegen, sind bereits im Projekt von Marcei Le Roy von 
1622 lür den überdachten Pont-auChange deutlich er- 
kennbarNAbb. 2). DleGrundrißorgt-xnisation, die autRei- 
hen von gleichgroßen und gleichiörmigen Ladeneinhei- 
ten mit Entresol und Wohngeschossen basiert. kam be- 
reits beim Pont Notre-Dame 1512 zum ersten Mal zur 
Ausführung und wurde in räumlich-ästhetischer Hin- 
sicht beim Bau der Häuser- und Ladenzeilen des Pont- 
au-Ohange 1647 weiterentwickelt (Abb. 3). Die einzei- 
nen Häuser wurden zunächst beim Pont Nctre-Dame 
durch regelmäßig plazierte Kamine und steile Dächer 
voneinander getrennt. Nur die Arkade verband die Rel- 
henhäuser miteinander. Die räumlich-ästhetische Wei- 
terentwicklung des Straßenraumes artikulierte sich 
beim Pont-au-Change durch die bauliche Zusammen- 
iassungdereinzeinenHäuserzu einem kompaktemein- 
 
heitiich gestalteten Baublock von über 125 m Lä 
Architekturtheoretisch ist bemerkenswert, da 
ästhetische Raumwirkung dersymmetrischen Str 
fassaden zuerst beim Pont Notre-Dame, dann 
Pont-au-Change erprobt wurde, um später als V 
türdie Bebauung von einheitlichen Piaizanlagen u 
denpassagen zu dienen? Die Handelslunktic 
wBrückengebundenheiladüritejedochgeradedur 
Intensivierung des Verkehrsstromes im 18. Jahrht 
ohne Fußgängerwege völlig zum Erliegen gekor 
sein. Noch bevor die Zollmauer 1785 um Paris ul 
Troitoirs zur Regel erhoben wurden, entstehen in 
men des kommerziellen Umbaues derGrundstücl 
Parzellen neue Zugangswege iür Fußgänger. Dur 
Baublöckederlnnenstadtwurdendiesewlnnenstr 
zunächst als eine Kette von vorhandenen innen 
miteinander verbunden und mit Läden bebaut. 
Die ungestörte Betrachtung der Warenauslagen 
Fensterläden war dabei ausschlaggebend. Berei 
Projekt des wkonigiichen Architektenu Franqu 
1768 für eine Ladenpassage mit 24 völlig sym 
schert Läden, Entresol und darüberwohnzimmeri 
invollkommenerWeiseciieGrundrißdisposition d: 
ter gedeckten Ladenpassagen des 19. Jahrhunde 
soziodkonomischer Hinsicht ist die homogene Z 
mensetzung der Ladeninhaber besonders beme 
wert' (Abb. 4).
	        
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