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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVII (1982 / Heft 182)

'eststellung vonJ. F.Geist, derden Beginn des Pas- 
inbaues bei den hölzernen Läden im Ehrenhof des 
is Ftoyal um 1 786 ansetzen will, mußbau-und kunst- 
irisch korrigiert werden? Uns interessiert jedoch 
i in tyoologischer Hinsicht die Entstehungsge- 
zhte des Bautypus der Ladenpassage, ohne hier 
i auf die bereits erwähnten symmetrischen Laden- 
rn der Pariser Brückenstraßen einzugehen. 
ide Gesvres 
igraphische Situation 
Quai de Gesvres entstand auf einem Terrain, das 
vom Pont-au-Change bis zum Pont Notre-Dame er- 
:kte. Vorn 15. bis zum 17. Jahrhundert war die Ver- 
sverbindungvom Louvre nach dem Osten derStadt 
"lace de Greve oder zum Tor St-Antoine nur durch 
rege über die Rue St-Honore und über die Rue de 
rreriemöglich.DasSeineufervonderRuePlanche- 
ay bis zur Fiue de la Joaillerie war mit Häusern der 
er und Gerber überbaut. In der Nähe des früheren 
aux-Changeurs flußaufwärts befand sich die 
achterei, l'Ecorcherie genannt, die durch Ver- 
iutzung und üblen Geruch diegesamte Umgebung 
iträchtigte. Dies hat den Entschluß, das Ufer für 
Bau eines neuen Kais zu verwenden, entscheidend 
iflußt. 
mg der Ladenpassage 
Xpril1638 bat Louis Potier, Marquis de Gesvres und 
Tiarschall des Königs, um die Vergabe des Ecor- 
eufers. Um das Gefälle des Flußbettes für den 
fahrtsverkehr nicht zu beeinträchtigen, schlugen 
auptwerkmeistervor, den Kai auf Brückenpfeilern 
Dont-au-Change und Pont Notre-Dame zu bauen. 
Drojekt, von der Königlichen Baukommission para- 
tund vom Schatzamt am 13. Dezember 1641 ge- 
iigt, wurde am 25. Februar 1642 vom königlichen 
echtiich bestätigt? 
atentbrief vom gleichen Monat gab König Lud- 
Ill I. dem Marquis de Gesvres das Fiecht, den Kai zu 
hten und darauf Häuserzeilen zu bauen. im Text 
"atentbriefes ist hervorgehoben, daß der Kai irge- 
dem Erläuterungsbericht, Plan und Zeichnung der 
zmeister zu bauen seiiÜ. Danach soll eine 20 Fuß 
m) breite und 75 Toises (146,17 m) lange Straße, 
an Quai de la Megisserie mitdem Pont Notre-Dame 
ilinigverbindet,errichtetwerden. DiezweiteparaI- 
ifende Straße von 63 Toises (12280 m) Länge und 
ß (2,92 m) Breite verlief zwischen den beiden 
ken zur Kaiseite. Dieser Durchgang entlang der 
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baut 
  
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3 Fuß (0,97 m) hohen Kaibrüstung war nurfür den Fuß- 
gänger vorbehalten. Zwei andere, kleinere Durch- 
gangsgassen von 12 Fuß (3,90 m) Breite sollten die Be- 
bauung der Flue und des Quai de Gesvres von Häusern 
des Pont Notre-Darne und Pont-au-Change trennen. 
DieBaukosten unddie EntschädigungderHausbesitzer 
der älteren Uferbebauung, die anläßlich des Straßen- 
durchbruchs abgerissen werden mußte, hatte der Mar- 
quis de Gesvres zu tragen. Für JQdES neue Haus erhob 
der König einen jährlichen Grundzins von 5 Solidis und 
eine Rente von 1 ecu d'Or (: Goldtaler : 5 Livres 
14Solidis).DerBaudesQuaideGesvresbrachtefürdie- 
sen Bereich jedoch eine völlige soziale Umstrukturie- 
rung mit sich, indem an Stelle der bescheidenen Hand- 
werkshäuserderFärberundGerbereinedurchgehende 
Fiepräsentativzone geschaffen wurde. 
indenschriftllchenQuellengibteskeineAnhaltspunkte. 
um auf die Architekten zu schließen. Wir sind auf einen 
Analogievergleich mit dem 1639-47 errichteten Pont- 
au-Change angewiesen? Soweit das damals zugrunde 
liegende Projekt anhand des Grundrisses von 1787 des 
ca. 98 m langen, mit einheitlichen Laden- und Häuser- 
einheiten gestalteten Baubiocks typologisch mit den 
Häuserzeiien des Pont-au-Change in ein gemeinsames 
System gebracht werden kann, stimmt es in der Gleich- 
 
wertigkeit der Grundkonzeption mit den Brücke 
sern überein. 
Gleichzeitig stand der Pont-au-Change verkehrsr 
in direkter Beziehung zur Achse Quai de la Megi: 
- Rue de Gesvres und war optisch überzeuge 
baulichen Zusammenhang mit dem Quai de Ge 
verbunden. Diesen ideellen und funktionellen Zi 
menhang geben auch die Parzellierungspläne des 
rier du Royir von 1700-1707 und der wiTurgotrr-Pla 
1739 wieder (Abb. 5). 
Demnach ist anzunehmen, daß auch hier neben 
AndrouetDuCerceauder königliche Hauptwerkm 
Villedo bei der Planung und Ausführung des QL 
Gesvres mitwirkteg. Der König genehmigte 1657d 
ben des Marquis de Gesvres, dem Marschall de I 
und dem Schloßkablan des Herzogs von Anjou, c 
richtung einereinheitlichen Ladenzeilean Stelledi 
heren beweglichen Verkaufsstande entlang dem 
de Gesvresw. 
Nach dem Parzellierungsplan von 1700-07 ware 
dem Kai 24 Hauser gebaut. Diegegenüberliegend 
te entlang der Brüstung war mit Läden von ca. 2 T 
(3,90 m) Achsenbreite bebaut. Im Durchgang r 
dem Pont-au-Change waren die zwei Eckläden ur 
mittlerer Laden zugänglich" (Abb. 6, 7, B). 
 
 

	        
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