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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVII (1982 / Heft 182)

vfittelpunkt Rom. die Hauptstadt des Imperiums. 
l 4 ist die Apotheose des Herrschers, seine Auf- 
ls neuer Sonnengott in den Olymp. In der letzten 
hront der Kaiser Inmitten der Götter. 
Konstruktion des Gesamtdenkmals ist problema- 
ia sämtliche Reliefs in zweiter oder dritter Ver- 
ng aufgefunden wurden, von der originalen Ar- 
ur also bis jetzt nichts bekannt ist. Die Gesamt- 
iurde daher aus Parallelen erschlossen. Mit eini- 
:herheit handelt es sich um einen Monumentalal- 
er Art des Zeusaltares von Pergamon: Sockel mit 
lendem Figurenfries. darüber eine Saulenhalle; 
'eitreppe, die zum Innenhof führt. in dem der Op- 
r steht. 
ätcck des Museums sind in einem Zentralraum 
uren aufgestellt: als Blickfang die überlebensgro- 
rnzestatue eines Athleten. um ihn gruppiert Göt- 
uen und -kopfe. mythologische Darstellungen, 
a. Porträts und Kleinfunde. Der Sportler 
2)"' - von den Restauratoren des Kunsthistori- 
Museums aus 234 Bruchstücken zusammenge- 
- reinigt die Strigilis. ein sichelfdrmiges instru- 
mit dem er zuvor seinen Körper vom Öl und vom 
der Arena sauberte. Auf diesen an sich neben- 
chen Vorgang ist die ganze Aufmerksamkeit des 
1 Mannes gerichtet. in der Aktion sammeln sich 
ind Linien der Figur. intensives Studium der Natur 
sich in dem prachtvollen Kopf mit den wie von 
aiß und Schmutz verklebten Haaren (Abb. 8). Die _ 
estatue ist eine sehr qualitatvolle römische Kopie 
einem griechischen Original der 2. Hälfte des 
rhunderts v. Chr. 
esonderer kunstgeschichtlicher und historischer 
itung ist ein Marmorfries (Abb. 9)".daessichhier- 
tdas einzigeerhaltene ephesische Reliefwerk des 
rhunderts v. Chr. und um eine derfrühesten histo- 
in Kriegsdarstellungen handelt: jonische Grie- 
m Kampf gegen die das pergamenische Reich be- 
nden Galater (Kelten). 
lerk hellenistischer Kunst ist die Bronzegruppe 
Herakles. der mit der Keule ausholt. um den Ken-' 
1 zu erschlagen (Abb. 10)". DerKentaurweicht- 
iufbäumend - vor dem Angriff zurück. Kraftvoll. 
wirkt Herakles. der griechische Nationalheros, im 
nsatz zur wilden Bewegtheit und dem tierhaft bru- 
Gesicht des Kentauren. im Hintergrund wächst 
hen den beiden Figuren ein Baumstamm auf, der 
lronzelampe trug - die Gruppe war ein Tischkan- 
er. derim prunkvollen Marmorsaal des Hafengym- 
ms von Ephesos nahe dem Bronzeathleten gefun- 
rurde. 
(habe mit der FUChSgaFlStl (Abb, 11)'3zeigtein et- 
ieijähriges aufdem Boden sitzendes Kind. das ver- 
:h von einem (nicht dargestellten) Erwachsenen 
sprochen wird, Es streckt ihm den rechtenArm ent- 
1 und drückt dabei seinen Spielgefährten, eine 
sgans. zu Boden. Im Gegensatz zur archaischen 
lassischen KunstderGriechen, die Kinderwie klei- 
ivachsenedarstellen,verstehtesder Hellenismus. 
an diese römische Kopie zurückgeht. das Charak- 
ische des kindlichen Körpers darzustellen: den 
iltnismäßiggroßen Kopf.diefettgepolstertenArme 
Finger, die Augen, den Mund. die Nase und die 
-in Werk der frühen Klassik um 460 v. Chr. geht 
prachtvolle Marmorkopl einer Göttin zurück 
12)", der streng. harmonisch. nur die wesentli- 
Bestandteile des menschlichen Gesichtes zei- 
. gestaltet ist. 
ahrhundert später entstand das Original eines 
okopfes (Abb. 13W. Im Gegensatz zur Herbe des 
erwähnten Kopfes ist hier ein Weicherwerden der 
allierung und ein Zug von Sinnlichkeit in Augen und 
izu spüren. Es ist die späte Klassik des 4. Jahrhun- 
, die noch alle Macht des Gottes zeigt. die aber das 
Js,dieWeichheitundVerspieltheit,die Barock-und 
kohaftigkeit des Hellenismus schon ahnen läßt. 
in Beispiel der Porträtkunst sei der Kopf eines Rö- 
10 Bronzegruppe. Herakleserschlägtden Kentauren, 2. Hälfte 
2. Jh. v. Chr, 
11 Knabe mit Fuchsgans. rbmische Kopie nach griechischem 
Original des frühen 3. Jims v. Chr. 
 
i! 
 
mers aus republikanischer Zeit genannt (Abb. 
Vorn ldealbild des menschlichen Antlitzes, das d: 
der griechischen Klassik war, ist nur wenig gebl 
Dem Römer lag ein Realismus im Blut, der im Bildr 
Menschen mit seiner physischen und psychische 
keundSchwächezeigt. Das Zieldieser Kunstistd 
stellung des Menschen als Individuum. 
Die Architektur und Architekturplastik aus Samot 
die den gewichtigen Abschluß des Museums t 
sind das Ergebnis österreichischer Ausgrabuni 
den Jahren 1873 und 1875. die nicht nurwegen c 
deutenden Funde besonders hervorzuheben Sifll 
dern auch, weil sie die ersten nach wissenschaft 
Prinzipien durchgeführten Ausgrabungen waren 
im Mysterienkultvon Samothrake vermischten Sil 
griechische religiöse Vorstellungen mit griechi: 
Die samothrakischen Götter wurden mit den K2 
orientalischen Fruchtbarkeitsdämonen. gleichgr 
ihr offizieller Name war jedoch Megaloi Theoi. d 
Ben Götter. Zentralgestalt war eine Göttin, die r 
phrygischen Muttergottheit Kybele verwandt war 
Artemis Ephesia weist enge Beziehungen zu I 
auf), Die in die Mysterien Eingeweihten erhoffte 
ein glückliches Leben. besonders aber den Schi 
großen Götter auf dem Meer. 
Das Heiligtum liegt. eingebettet indie hügeligen ß 
- fer des Hagios Georgios. in einem grünen Tal. d 
drei Wasserläufen durchflossen wird. Die Ruini 
Heiligtums sind überragt von den fünf wiederaufi 
teten Säulen des Hieron". eines tempelartigent 
des. das der Einweihung in den höheren Grad der 
rien diente. Von der Nordostecke konnte eine Ar 
turprobe aufgebaut werden, die das dorische K 
Teile des Architravs, des Metopen-Triglyphenf 
des Geisons und der Sima sowie das Seitenaki 
Form einer Nike zeigt, derbekleideten. geflügelt 
gesgöttin, die in den verlorenen Händen einen Kr 
eine Opferschale trug. 
Nach seinerStifterin Arsinoe ll.. der Gattin des L 
chos, der in derGeschlchte von Ephesos eine so 
tende Rolle spielte, ist das Arsinoeion benar 
Rundbau von 1 7 m Durchmesser. Davon stammt 
simsblock (Abb. 15W, dessen wunderbar gear 
Ornamentik - Lotospalmettenband und lesbisc 
mation - ebenso von der hohen Qualität diese 
tekturzeugt wie das Fragmenteinesjonischen K 
(Abb. 16)". das mit Ranken und Palmetten re 
schmückt ist. Es stammt von einem Torbau. dui 
man das Heiligtum betrat und dervon Ptolemaios 
schen 285 und 280 v. Chr. errichtet worden wa 
Die Präsentation der Exponate brachtegroße Pn 
mit sich. Technische Schwierigkeiten ergaben s 
den hohen Gewichten der Partherplatten und de 
tekturaufbauten (das Oktogon wiegt ca. 14 Tonni 
bei aufdie Ausstattung derSäle mit Marmor undl 
lustro Rücksicht genommen werden mußte. da 
daß eine Befestigung an diesen Raumteilen nicl 
lich war. Anderseits galtes, große antike Marmor 
teilsSkulptur,teilsArchitektur. inSalenaufzustel 
ren historisierende Architektur mit Säulenreihei 
straden und reicher Stukkatur eine starke Tende 
Dominieren hat (Abb. 1,2). Erstes Ziel war die o 
Zentralstellung der antiken Kunstwerke; die l 
lungsbehelfe und die Raumarchitektur mußt- 
gleichsweise zu einer abstrakten Kulisse werdr 
chedie Exponate ins Rampenlichttreten läßt; der 
ein Abstrahieren der Form. wenn Sockel aus S' 
ren angefertigt sind und die Raumornarnentik d. 
daß sie in einerdunkleren Zone liegt, nur noch ge 
maßen aus den Augenwinkeln und daher in Umri 
sehen ist. Und es ist ein Abstrahieren der Farbi 
die Objekte vor einem neutralen, gebrochenen 
Hintergrund stehen. Die intensive Farbigkeit si 
Landschaft auch nur andeutungsweise vorzutär 
hätte ein Absinken in Kitschnähe zur Folge geh 
einzige Art einer illusionistischen Darbietr 
Ephesos-Museum ist das Licht: eine warme, strr 
Helligkeit. die einerseits den Raum erfüllt, am
	        
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