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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVII (1982 / Heft 183)

Hanna Egger 
Franz von Assisi - 
franziskanische Spiritualität 
und bildende Kunst 
1 Giotto. Stigmatlsation des hl. Franziskus. Paris, Musäe de 
Louvre 
Anmerkungen 1 -3 
' RuLG. Die Freskenlolgelnder BaslllkaSan FvancescolnAsslsr, m: Km. 
800 Jahre Franz von Assisi. kremsbSleln 1932. S. 412 - 42a. 
1 DasKveuz ist heuterucht mehrerhallen und nurqueuenmaßlgerlaßbav. 
' Dle Schriften des N. Franziskus von Assisi. 'WerVWesN. 1956, S. 93. 
Den Vorstellungen des hl. Franz von Assisi gemäß, Kir- 
chenbau und Kirchenausstattung betreffend, sollte es 
nach den Beschlüssen des Pfingstkapitels. das 1220 in 
Assisi abgehalten worden war, nur einschiilige Kirchen 
mit quadratischem Chor geben, bescheiden und 
schmucklos. Nur für den Altarraum wurden die Bilder 
Christi, Mariens undJ0hannes des Täuters erlaubt, wohl 
in Nachfolge nach dem byzantinischen Fürbittebild der 
Deesis. Festgelegt und erweitert wurde dieser Be- 
schluß in dem von Bonaventura geleiteten Generalkapi- 
tel zu Narbonne von 1260, wo auchdie bildliche Darstel- 
lung des hl. Franziskus und des hl. Antonius von Padua 
in der Kirche gestattet wurde. 
Dem entgegen sieht die 1228 von Elias von Cortona be- 
gonnene und im Jahre 1253 von Papst Gregor IX. einge- 
weihte Basilika von San Francesco in Assisi, aus einer 
Unter- und einer Oberkirche bestehend, wobei die Un- 
terkirche um 1270 mit einer Freskenfolge ausgestattet 
wurde, die Oberkirche in der Zeit um 1300.' 
Giunta Pisanostellte im Auftrag Bruder Elias', der nach 
dem Tode des Franziskus erster Generalmlnister der 
jungen tranziskanischen Gemeinschaft geworden war, 
im Jahre 1236 ein gemaltes Talelkreuz für die Basilika 
her? 
Wie aber kann all dies mit dem Gebotdes Poverello, des 
Vorkampters lür die Armut, in Einklang gebracht wer- 
den? 
In seinem Vermächtnis iür die Schwestern der hl. Klara 
schreibt Franziskus: wich, der ganz geringe Bruder 
Franziskus, will dem Leben und der Armut unseres 
höchsten Herrn Jesus Christus und Seiner heiligsten 
Mutter nachfolgen und in ihr bis zum Ende verharren. 
Und ich bitte euch. meine Herrinnen, und ich rate euch, 
inrmöchtetdochailezeit indiesem heiiigsten Leben und 
in der Armut leben. Und hütet auch mit Sorgfalt, damit 
ihr nicht aui die Lehre oder den Rat von irgend jemand 
hin in irgendeiner Form auf ewig davon abweichetß 
Das ganze Wollen des hl. Franziskus, sein Leben nach 
der Vollkommenheit des Evangeliums auszurichten. 
dem wMeistera auf seinen Spuren nicht nur aposlel- 
gleich, sondern darüber hinaus bis zurAufgabe des Ich 
zu iolgen, um ihn ganz aufnehmen zu können, äußert 
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