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simu-
ruscriezeicririung. 1967
Raptusgruppe, 1963, Federzeichnung
Der große Speerwerfer, l9G9, Feder-
zeicnnung
Nach PersepolislAusschnitt, 1974.
Radierung und Aquatinta
i-Barock Dewensivii, Mrscrilechnik
Herwig Zens
Naturhislorischas Museum. Wien.
Radierung. 1975 - 1977
Herwig Zens
Er ist eine zarte Erscheinung. Schmales Gesicht, mit einer un-
auffälligen. dünnumrandeten Brille. Person und Werk dieses
1943 im niederösterreichischen Himberg Geborenen sind ei-
nes, ja er, der Mensch Zens, ist immer mehr in den Maler und
noch mehr in den Graphiker Zens eingekehrt. Seine Schrift,
Unter-Schriltwirdimmerleinenwird zur haardünnenJedochfe-
sten und temperamentvollen graphischen Linie,
Damit ist auch bereits sehr Wesentliches der Entwicklung die-
ses Künstlers angedeutet. 1961 bis1966studierte er an der Wie-
ner Akademie am Schillerplatz. In den frühen 70er Jahren be-
kommt er zwei Förderungspreise, 1977 ist er lange zu einem
Studienaufenthalt in Griechenland, 1980 leitet er ein Seminar
für graphische Arbeiten ih Jugoslawien. Daneben macht er
noch viele Reisen und sehr viele Ausstellungen.
Doch das sind Äußerlichkeiten Schon bei einer seiner ersten
Präsentationen in der Galerie der Ersten österreichischen Spar-
Casse, 1968, zeigten sich zwei wichtige Merkmale seines Ge-
staltens: der harte, zupackende Strich und ein Zug zu einer Hin-
tergründigkeit in der Darstellung.
Ist auch in jenen frühen Graphiken noch viel Unbestimmtes, ist
das Blatt noch angeräumt, oft mit willkürlichen Gesichtern und
Gesichten erfüllt, mit phantastischen Erscheinungen unterlüt-
tert, so können wir doch schon in den haarleinen Strichfolgen
einzelner Gestaltungen Zukünftiges ahnen. Bereits 1971. bei
den Blättern in derGalerie Romanum oder bei jenen im Haus der
Jugend, Wien, ist eine Konzentrierung auf den einfachen Strich
festzustellen und auch dort, wo noch, wie bei den Blättern der
späten sechziger Jahre, geschlossene dunkle Flächen auftre-
ten. sind es jetzt verdichtete Strichsetzungen,
Ein weiterer, Zens kennzeichnender Schritt ist die expressive
Spannung seiner Zeichnungen Oft werden nun die Darstellun-
gen verzerrt wie in einem Hohlspiegel, alles umfassend oder
verwackelt, gleichsam in einer Erregung, wiedergegeben. Oft
sind es auch Ausschnitte, dann wieder Folgen, wie wir sie von
den Comics kennen Besonders Zens Stadtansichten, die Ar-
chitekturzeichnungen. vereinen sehr deutlich die oben ange-
sprochenen Merkmale Was anderes ist es als Hintergründig-
keit, wenn er das Burgtheater an den oberen Blattrand vor das
Denkmal der Kaiserin Elisabeth und einen weiten Leerraum im
Vordergrund setzt? Sicher, auch ein Zug zu klaren und tragen-
den Spannungsgetiigen wird da sichtbar, aber auch jene sinn-
bezogene Bildsprache, die sehr weit über alles nursichtbarAb-
bildbare hinausgehend, in Er-griffenes und Gedeutetes mündet.
Und bestimmt ist es kein Zufall. daß Zens in so vielen seiner Gra-
phiken mit der durch keine Linie gestörten Flache arbeitet, daß
er uns, die Betrachter, hier mitgestalten läßt, daö er Freiräume
schafft, auch den Menschen in so einen Freiraum stellt.
Es ist klar, daß ein so ungemein fleißiger Mensch wie Zens es
nicht allein bei der Zeichnung mit dem Stift, der Feder oder der
Kohle bewenden läßt, daß er sich auch in allen druckgraphi-
schen Techniken mit Erlolg auszudrücken imstande ist.
Besonders hier, in der Radierung, wird in den späten siebziger
Jahren nun die Flache des Blattes wieder geschlossener, oft
von einem heftigen Liniengewirr überwältigt. Die mit Aquatinta
bearbeiteten Radierungen bekommen eine klassische Dichte.
Schon früh sehen wir auch, daß sich Zens zu literarischen Aus-
sagen auBerl. Seine Graphiken zu Texten sind immer mehr als
einfache Illustrationen, sind Umsetzungen des Geschriebenen,
Gedachten in die Sprache des Zeichners. Es gibt eine ganze An-
zahl von von Zens bebilderten Büchern und auch sehraussage-
kräftige Mappenwerke in verschiedenen Techniken.
Zens ist ein fleißiger Arbeiter, wir sagten es schon, er ist aber
auch ein behutsamer und durchaus nicht überstürzter und auf
vorschnellen Erfolg hinarbeitender Künstler. Es hat fast ein
Jahrzehntgebraucht, und Zens hat sich als Graphiker bereits ei-
nen Namen gemacht, ehe erals Maler in der bekannten Galerie
Würthle in Wien ausstellle. Wirwerden daher auch ein anderes
Mal über den Maler Zens berichten. Alois Vogel
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