eldose. China. Roter Schnitzlack. Bodenmarke: nien-
Ung-lo. Periode Yung-lo, 1403 - 1424. ÖMAK, lnv. Nr.
Sl La 181
drucksvolle Zeugen liefern.
Ein dichterer Querschnitt durch die verschiedenen Ar-
ten, Techniken und Materialien wird in den Exner-Objek-
ten aus der Ming-Periode (1368-1644) lebendig, ein
Zeitabschnitt, in dem die plastischen Kräfte versiegen.
Die aus Eisen verfertigten Großplastiken vereinen eine
realistische Auffassung mit graphischen Zügen, wobei
auch die Bronzefiguren, deren Gesichter. Körper und
Gewänderimmermehrschematisiertwerden, eine stili-
stische Erscheinung. die zu Ende der Ming-Ära - zwei
Opfernde sind 1641 datiert (Abb. 14) - in eine rational
abgeklärte Darstellungsweise übergeht, die mit einer
technisch vollendeten Ausführung gekoppelt ist. Die
Kleinplastiken veranschaulichen ebenfalls das realisti-
scheundbarockeGrundanliegenderEpoche,entweder
in einer eher volkstümlichen, etwas steif wirkenden
oder mehr bewegten Formensprache, die eine unge-
mein reiche Detailausführung bestimmt.
Für die Malerei, wofür Exner ein Wandbild und Hänge-
rollen erwarb, ist ebenfalls nicht zu übersehen, daß sie
zunehmend von einer rationalen Abgeklärtheit be-
stimmtwurde. die zwaralle überkommenen Möglichkei-
ten beherrschte, sich abertrotzdem immer mehr im De-
korativen und realistisch Erzählenden verlor.
Exner-Stücke informieren uns über die bei den Bronze-
geräten üblichen Varianten: einmal ein mehr oder weni-
ger ausgeprägter Anschluß an die archaischen Kult-
bronzen der Shang- und Chou-Periode (ca. 1 1 . Jahrhun-
dert - 256 v. Chr.), und zum anderen Übernahm
der Formenwelt der älteren Keramik und ein natt
scher Stil mit pflanzlichen und tierischen Eleme
Eine archaisierende Formgebung oder Ornamer
stimmtgleichfallsvielederEmailarbeitendieabs
alle Dekormöglichkeiten ausschöpfen mitTieren
zen, Blütenranken und landschaftlichen Szenerie
der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, wie z.
Becken belegt. auch unter Einbezug von Mer
(Abb. 15).
Die formalen Zusammenhänge zu den archa
Bronzen und zu persischen Metallvorlagen illus
ferner kostbare Jadeschnitzereien.
In Spitzenerzeugnissen präsent ist die spezifisi
asiatische Art des Kunstgewerbes, die Lackkur
den gefärbten Saft des Lackbaumes als Überzi
Schmuckmittel vor allem auf Holz verwendet. Ei
Haupttechniken bildet derSchnitzlack, fürden de
ste Beispiel eine Yung-lo (1403- 1424) datierte
abgibt. die Ch rysanthemen und Päonien zieren (A
Neben dieser Stilrichtung, die einen mit weicher
gangen geschnittenen Blütendekor bevorzugt. bf
eine andere. ebenfalls mit Exner-Objekten zu ilI
rende Art, die figürliche Szenen in einer mehr
scharf graphischen Manier verträgt. Andere
ten demonstrieren ein weiteres Lackverfahrei
Schwarzlack mit Beineinlagen.
Auch die letzte große Epoche der chinesischen