iantwortung der Frage nach den eventuellen Aus-
igen des politischen Anschlusses von Südtirol an
imJahr1919aufdie Künstlerdes betroffenen Ge-
muß mitder Betrachtung der kulturellen Entwick-
ieser Region seit der Jahrhundertwende begin-
lturelle Situation der bildenden Kunst in Südtirol
19 war geprägt von prbvinzieller Enge und beharr-
Konservierung lokaler Traditionen. Dies rührte
am vom Desinteresse eines Großteils der im Lan-
assigen Künstler an den modernen europäischen
Entwicklungen her. Nurwenlge Künstlerverstanden es,
sich beizeiten von dieser sterilen Enge zu befreien und
Kontakt zu den Zentren zeitgenössischer Kunstübung
herzustellen. Artur Nikodem studierte in Florenz und
München, Leo Putz, der sich in München ausgebildet
hafte, ließsichanschließenddortnieder, lebtedanneini-
ge Jahre in Südamerika und kehrte erst in seinen letzten
Lebensjahren nach Meran zurück. DerSimplizissimus-
Zeichner Eduard Thöny lebte ebenfalls in Bayern, Carl
Moser. der die Jahre von 1900 bis 1907 in Paris ver-
bracht hatte, war insgesamt 15 Jahre im Ausland. Was
die zwei Wahlsüdtiroler Albin Egger-Llenz (sei
und Hans Josef Weber-Tyrol (seit 1929) betrifft;
ten sie in ihrer neuen Heimat das Leben von Aul
iern.
Egger-Lienz, zwar Mitbegründer des Bozner Ki
bundes, hatte in den 13 Jahren, die er in Südti
brachte, dort keine einzige Ausstellung. Außer n
Bild "Den Namenlosen 191411, das er erstmals an
der großen Kriegsbilderausstellung 1917 in Box
zeigt hatte, trat er nur mit einigen für den Verk
dachten Werken an die Südtiroler Öffentlichke
Putz. hKarneval in Riou, 1930. ÖlIPappe.
aruck. Privatsarnmlung