MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVII (1982 / Heft 184 und 185)

eiies KunstgeschehenlÖsterreich 
 
s aller Lebensimpulse in ihrer Veränderiichkeit, wie im 
i. Fließen, Durchbrechen, Flattern, Zittern, Zerlaiien 
t Die Bilder geben jedenfalls von großer Dynamik und 
Kunde. interessant auch die Poiaroidfotos einer Doku- 
)nvonSteinbemaiungen.dielngeC.PohlalsnMaglsche 
rkenu bezeichnet. (4. 3. - 28. 3. 1982)-(Abb. 17) 
I Morandi 
Sammlung F.A. Morat, Freiburg im Breisgau. wurden 
rke des großen. 1890 - 1964 lebenden italienischen 
s gezeigt. Die Radierungen. Zeichnungen, Aquarelle 
ilder bewiesen das unglaublich starke Formgefühi des 
rs, Die feinen Farbabstufungen in den fiächig gestalte- 
arn, die scheinbar mühelos. ja aus dem Handgelenk ge- 
d. geben ein harmonisches Ordnungsgefüge. Galbstheit 
ie strahlen diese Bilder. die oft die einfachsten Sujets 
'wurt haben. aus. (3. 6. - 18. 7. 1982) - (Abb. 18) 
zMaier - Annelise Karger 
stlerin, 1921 in Zistersdorf, Niederösterreich, geboren. 
e bei Andersen in Wien und arbeitete seit Jahrzehnten 
sich nur selten an Ausstellungen beteiligend, an der Sei- 
vor einigen Jahren gestorbenen Mannes. des Malers Al- 
rger. Besonders in der Graphik und im Aquarell, beide 
en konnte man hier sehen. leistet sie mehr als manch 
er und auf internationalen Ausstellungen vertretener 
chischer Kollege. Es wäre an der Zeit. daß man diese 
rin i-entdecklu! (3. - 22,6, 1982) - (Abb. 19) 
zklSchloßmuseum - Kiassizisten - Nazarener, 
im Oberland, 1800 - 1850 
mmenarbeit mit dem Tiroler Landesmuseum Ferdinan- 
iurde die Kunst der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 
Teilbereichen Klassizismus, der patriotisch orientierten 
les biedermeieriichen Genres und vor allem der religiös 
en Kunst der Nazarener gezeigt. Es waren 112 Werke 
zimalerei, der Skulptur und Graphik zu sehen. Die Arbei- 
Museen. Kirchen- und Privatbesitz manilestierten den 
im unddieVielfait der Kunst in diesem Raum. Sie war an- 
ach der spätbarocken Tradition verpflichtet. später aber 
lf allem durch die Lehrzeit der Künstler an den Akade- 
Wien und München von den Strömungen des auf die An- 
rgerichteten Klassizismus geprägt. Dominierend steht 
der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aber die religiöse 
elt unddieThematik der Nazarenerkunst im Mittelpunkt. 
ieutung dieser Künstler ist nicht nur in Tirol. sondern 
iAuslandbeiegtJn Rom,Athen. München undAugsburg. 
echer und G. Jele in Amerika. (13. 6. - 25.7. 1982) 
Eli 
ifurt I Galerie Hildebrand - Walter Weer 
iler zeigte hier hauptsächlich seine neuen Rolibilder. 
iersich fast ausschließlich mit der Wiedergabe des Was- 
d der Beziehung des Menschen zu diesem eminent wich- 
ement beschäftigt. hat hier eine Serie des Flleßens und 
gestaltet. Es ist beachtenswert. daß er dabei auf die im 
iebräuchiiche Art des Rollbiides gekommen ist. womit 
iewegung Befindliche verstärkt wird. (l 1. - 25. 6. 1982) 
iIGaierie an der Stadtmauer - Vinko Tusek 
ifiiierte Künstler aus dem Nachbarland Slowenien ver- 
iit seinen ldeen und Realisationen das Grau der Umwelt 
ben und den Menschen aus Gleichgültigkeit zu Reaktio- 
bewegen. Seine Ambiente aus Kleinobjekten, bunt und 
I, seine Ölbilder und Zeichnungen. phantasievoll und 
.belebten die Galerie. (15. 5. - 9.6. 1982) 
eßhaus - Susanne Nielsen 
iressionistischen Ölbilder und Aquarelle der Düsseldor- 
erin sollen Freude geben und ruhig werden lassen. Das 
iugt die Silhouetten auf und verflüchtigt die Linien bis zur 
i. Es mischen sich Empfindsamkeit und Freude, es sind 
aitiven Werte, die die Malerin motivieren. sich künstle- 
uszudrücken. (7. - 25.6. 1982) 
'mark 
Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum - 
"zog Johann im Porträt 
ch des Jubiiäumsjahres versuchte die Galerie alle ihr er- 
iren Porträts des Erzherzogs zu versammeln und der Öf- 
ikeit zu präsentieren. Es sind das nun 255 graphische 
.einschließlich Famiiien- und Historienbiider sowie Karl- 
1, Fotos und 35 Darstellungen auf Münzen und Medaillen 
ien. Die Ölbilder werden in der Landesausstellung in 
;ezeigt. Als ersteAbbiidung istjene des Qjährlgen Kindes 
iiiienbild des Großherzogs von Toskana. Neben den Kin- 
ern finden wir Erzherzog Johann als Landmann, der 
iofer. der Jäger und Gewerke, der Waingartenbesitzer. 
nderer und Alpinist, der Naturiorscher. der Griinderver- 
sner Institutionen, der Reiciisverweser. der Offizier. Die 
ten sind sehr unterschiedlich, hier geht es um das The- 
5. e 27.5.1982) 
z Gorjup 
50 geborene Slowene zeigte 17 große Olbilder aus einer 
on 120 Arbeiten. Es sind durchwegs die unteren Gliedma- 
n puppenartigen Wesen, die Gorjup in einem tlntenbiei- 
an Violett auf dem neutralen weißen Grund malt. Sie sta- 
die entpersöniichten Massenmenschen derGrcßstädta. 
Hohlheit, Schale. Farbiosigkeit. Mechanik. Beziehungsiosig- 
keit, Austauschbarkeit, alles Fakten. die die meisten heutigen 
Leben kennzeichnen, werden auf diese Weise zum Ausdruck 
gebracht. W. Skreiner schreibt in dem begleitenden Katalog 
u. a.: w. . . mehrschichtig und bedeutungsschwar sprechen die- 
se bilder zu uns, vermitteln uns die mahnung des tomaz gorjup 
an unsere humanitätw (17. 5. - B. 6. 1982)-(Abb. 20) 
Wettbewerbsausstellung, 11. Landesforderungspreis 
für Fotografie 
Die Thernensteliung dieses Jahres war wErzherzog Johann und 
die Steiermarku. Den Preis des Bundesministeriums für Unter- 
richt und Kunst erhielt GerhardSkrapits, den des Landes Steier- 
mark Pogo Goltwald. ist bei Skrapits der Zusammenhang mit 
dem gestellten Thema gegeben. so bei Gottwald überhaupt 
nicht. Seine sicher guten Fotos konnten unter allen möglichen 
Mottosgezeigtwerden, nurnichtunterdem derAusschreibung. 
Oder sollte es genügemwenn ein Bild einen Blcßflißigen in einer 
Lederhose zeigt? Alles in allem eine eher schwaches Resultat. 
Ein Katalog mit den von der ungenannten Jury preiswürdig er- 
achteten Fotos ergänzte den Überblick. (14. 6. - 4. 7. 1982) 
Oberösterreich 
Linz I Neue Galerie Wcilgang-Gurlitt-Museum - 
Honore Daumier 1808 - 1879 
Eine großeSchau. 372 Lithographien. wurde aus der Sammlung 
Horn vom Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kultur 
und dem Rheinischen Landesmuseum Bonn zusammenge- 
stellt. Sie ist in 17 übersichtliche Themenkreise gegliedert und 
zeigt neben dem beißendenSpott, der engagierten Stellungnah- 
me des Künstlers - wer tut das heute noch außer einigen weni- 
gen - eine unglaubliche Sicherheit in der Linienführung. Diese 
Karikaturen greifen die politischen. die sozialen und gesell- 
schaftlichen Verhaltnissedes Bürgertumsamwenden sich aber 
auch ebenso schonungslos gegen die Einrichtungen der soge- 
nannten herrschenden Klasse. Daumler gelang es oft mit weni- 
gen Strichen die Verlogenheit einer Gesellschaft und der Ein- 
richtungen die sie für Ordnung hält aufzuzeigen. Ein sehr um- 
fangreicher Katalog, der alle ausgestellten Werke in Abbildun- 
gen zeigt. die geschichtlichen Zusammenhänge arläutert und 
wissenschaftliche Beiträge bringt. begleitet die Schau. (8. 6. bis 
17. 7. 1982) 
Nordico - Oenpeili. Rindenmaiarei australischer Ur- 
einwohner 
Oenpelti ist ein kleiner Ort australischer Ureinwohner im westli- 
chen Arnhem-Land. im ganzen Arnhem-Land gibt es verschie- 
dene Arten von Rindenmaierai. In der genannten Region sind 
der i-Ftontgenstilu. ferner die Zeichungen der zierlichen 
wMlMlu-Geister sowie wuchtige Darstellungen verschiedener 
Geschöpfe der Ahnenwelt vorherrschend. Die Bezeichnung 
vRdntgeristil: erfolgte deshalb. weil bei den dargestellten Figu- 
renaußerden Körperformenauchverschiedeneinnereürgane 
gemaltwerden. Häufig sieht der Maler in seiner Kunst auch ein 
Mittel. durch welches die Kraft und der Elnfluß der Geisterwelt 
aufdas tägliche Leben übertragen wird. Hauptsächlich werden 
die Grundfarben Rot. Schwarz, Gelb und Weiß verwendet. 
Sctrifler schreibt dazu: i-lhr anaturaiistischer Stil hat seit jeher 
vor allem jene fasziniert. die als Künstler oder Kunstbetrachter 
nach einer Übereinstimmung zwischen geistigen und prakti- 
schen Lebensformen suchen- (15. 4. - 9. 5. 1982) 
Wolfgang Schaukel 1900 - 1981 
Die Ausstellung wurde von der Neuen Galerie Graz übernom- 
men. Wir berichteten über sie im Heft Nr. 183. 
Ernst Barlach 1870 - 1938 
Die Ausstellung wurde vom Landesmuseum Ferdinandeum 
Innsbruck übernommen. Wir berichteten über sie im Haft 
Nr. 183. 
Wels I Galerie der Stadt - Rudolf Kolbitsch 
Der 1922 geborene Weiser arbeitet hauptsächlich an Glasfen- 
sternfürSakrai-und Prolanbauten. Hierzeigte erausschiießiich 
Graphiken, (7. - 30. 5. 1982) 
Erwin Haussi 
1911 in Frankenmarktgeboren,galemterwerbegraphiker. malt 
Haussiseit seinerJugend als Autodidakt. Hlar zeigte erÖibilder 
und Aquarelle. (4. - 27. 6, 1982) 
Niederösterreich 
Wien I Niederosterreichisches Landesmuseum - Lud- 
wig Merwart 1913 - 1979 
Diese Retrospektive brachte von den tachistischen Bildern der 
späten fünfziger Jahre bis zu den geometrischen Variationen 
seiner letzten Schöpfungen einen sehr informativen Einblick in 
das Schaffen dieses bescheidenen. stillen Malers. der uns so 
plötzlich verlassen hat. Die Bilder und graphischen Blätter der 
Jahre 1958 bis 1961 zählt Peter Baum. der an dem Zustande- 
kommenderAusstellurrg gemeinsam mltTheo Braun sehrbetei- 
iigt war und auch den Katalog gestaltete. zu den quaiitätvolisten 
Beispielen des österreichischen inforrneis. Gegen die Mitte der 
sechziger Jahre werden die iwMeditationem genannten Bilder 
bei Merwart vorherrschend, Die Farbflächen dominieren in ver- 
schiedenen Zuordnungen. Die Graphik. auch dle Drucke. sind 
ausschließlich Uriikate. im Nachiaßdes Künstlers sind iibar 100 
Gemälde und rund f OOOQraphischeWerke und künden vc 
eminenten Fleiß das Malers. (3. 6. - 7. 7. 1982) - (Abi 
Mödling I Volksbank - Karl Heigl 
Dervcriges Jahrverstorbena Maler war von f 964 bis 1 971 
dent des Landesverbandes der NO. Kunstvereine. Er geh 
nerGestaltung immer vom Gegenstand aus. Expressive 
führung vereinfacht die Formen, seine Farben sind eher: 
tönt. Die Themen nimmt er aus der Weit seiner Umgabu 
Landschaft. Kaffee- und Gasthausszenen. Heigl war nie 
mentator. doch zu allen Zeiten ein sauberer und guter M: 
feinem Farbempfinden. was diese kleine Schau zeigte. 
bis 27.1982) 
Kaitenieutgeben IGaierie am Doktorberg - Franz 
Der heuteAchtzigjährige scheint nach wlevor von uriget 
ner Schaffensfreude erfüllt zu sein. Seine dem phantasl 
Realismus zuzuordnenden Bilder zeigen nach wie vor eii 
falt an Gestalten. und Lubys Einfälle sind durchaus nicht 
geworden. (26. 4. - 16. 5. 1982) 
Eva Meioun 
1942 in Wien geboren. li'l Oberösterreich aufgewachsen 
Malerin Autodidaktin. Es waren hauptsächlich Oibilder l 
der in Mischtechnik zu sehen. Ihre realistische Wiedergt 
Ausschnitte. sind bewußt und bedeutungsvoll gewählt. s 
kühl und haben surreaie Bezüge. (24, 5. - 13. 6. 19821 
Bad Deutsch Aitenburg I Hotel Kaiseroad - Ffil 
Gauermann 
Mit dieser vom Niederöstarreichischen Landesmuseun 
derten Ausstellung wurde eine neue Galerie eroffnet. dii 
laubt. jeweils etwa 60 Exponate zu präsentieren. In der A 
sowohl den zahlreichen Kurgästen. als auch der Bevöi 
von Bad Deutsch Altenburg und Umgebung lnformationi 
alte und zeitgenössische bildende Kunst zu geben, werc 
laufend Ausstellungen gestaltet. Von Friedrich Gauermz 
ren nun 17 Originairadierungen. das Porträt Gauermar 
Friedrich Amerllng und eine großere Anzahl von Lithogi 
von Gauermann zu sehen. Die sehr biedermeierliche Ku 
fassungwird bei den Kurgästen gut angekommen sein. E 
her nicht verwunderlich. daß sich auch die nächste Aus: 
mit einem ähnlichen Thema beschäftigte: 
Boheimkirchen I Pfarrsaal - Karl Korab 
Die Niederoste"eich-Gesellschaft für Kunst und Kuli 
sucht u. a. auch in vielen Marktgemeinden, die bis jetz 
mit zeitgenössischer Kunst in Berührung gekomme 
künstierischeÄußerungen unsererZeitvorzusteilen, Die 
graphik Karl Korabs ist dazu sicher sehr geeignet, Vor 
Qualität. gegenständlich. dem Landschaftsbild verbundi 
dieseBiättersicherauchlürMenschemdiemitdarEntw 
der Kunst in den letzten Jahrzehnten nicht vertraut wurr 
Einstieg in das zeitgenossische Schaffen. (29. 5. bis 6. "i 
Schaiiaburg - Heinrich Tahedi 
Ein großer Bogen wurde bei dieser Präsentation der Tal 
von jenen frühen postexpressionistlschen Öibiidern. die 
sächlich Menschen darstellen. zu den späten, geometr 
zeichenhaften. reinen Betrachtungseiementen in Acry 
gespannt. Die starke Beziehung des Malers zum Licht, r 
auch über 80 Glasfenster geschaffen, geht schon aus dt 
hen Jahren begonnenen iwKreuzabnahmek hervor, Das L 
dann in den Bildern, die nach einer Spanienreise ents 
sind, die Tafeln in ein warmes Rot getaucht und Rot ist a 
dominante Farbe in seinen Meditationsbildern. Wer wi 
hier nur eine Auswahl geboten wurde und viele ebensov 
Werke wie die ausgestellten oder noch wichtigere. wie 
6 Tafeln bestehende Kosmogonie, nicht gezeigt wurde 
sich. wieso dieser Maler nicht bekannter ist. (26. S. - 
1982) - (Abb. 22) 
Litschau IGaierie am Stadtplatz - Arnuif Neuwii 
Josef Schagerl 
VonArnulfNeuwirthwarendieerzählenden.aquareiliert 
ter sehr mit der Landschaft und sehr mit der Umwelt di 
Litschau verbunden. Spurensicharung ist heute ein ze 
ßer Trend. Neuwirth hat schon vor Jahrzehnten mit e 
Spurenfixierung begonnen. Seine Collagen bringen Rel 
halten Zeugnisse fest. - Josef Schagerl, der gerade ir 
Zelt mit großen Arbeiten am Bau hervorgetreten ist, l 
Kieinplastiken vor, Aus Messingrohren, aus Stahl, mit i 
tallen verarbeitet, haben diese kristallinen Figuren etw 
bares. wirken sakral und sind durchaus in größeren 
denkbar. (3. 7. - 1. B. 1982) - (Abb. 23) 
Burgenland 
Gerersdorfl Ensemble - Oskar Bottoli 
Bottoll, der immer in seinem Schaffen zu jenen Bildhai 
horte. die auch in den Jahren, in denen die menschiict 
mehr und mehr ausgeklammert. der Zug zum Abstrak 
herrschsnd war, den Menschen in seiner Leibhaftigkeit 
gaben, hat neben seinen Bronzegüssen schon Imm- 
wichtlge Arbeiten auch in Stein ausgeführt. Hier galant 
ldolgestalten. Figuren. die im WechseiderOberfiächenl 
lung, in ihrer Abgebrochenheit, Unvollständigkeit, ein, 
der größeren Unvollkommenheit sind. (8. - 23. 5. 1 
(Abb. 24) Aio
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.